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Studie an Schweizer Universitäten: Auch psychologische Placebos wirken

Mit Hilfe von grünen Bildern zeigten Schweizer Forscher, dass auch psychologische Placebos existieren, und verbesserten so das Wohlbefinden ihrer Probanden. | Bild: Stepan Popov / Adobe Stock

Placebos können auch dann eine Wirkung haben, wenn man ihnen bestimmte psychologische Effekte zuschreibt, fanden Wissenschaftler der Universitäten Basel und Zürich in Tests mit Versuchspersonen heraus. Entscheidend waren dabei die begleitende Erklärung sowie die Art der Beziehung zwischen Studienleitern und Studienteilnehmern.

Film-Placebo unter verschiedenen Bedingungen

Als Placebo verwendeten die Wissenschaftler kurze Filme, die vorwiegend grünfarbig gestaltet wurden. Diese Filme wurden entweder mit oder ohne eine begleitende psychologische Erklärung präsentiert. (Die Erklärung lautete: „Grün beruhigt, weil es früh geprägte emotionale Schemata aktiviert.“) Außerdem wurde der Film entweder mit einer neutralen oder einer freundlichen Beziehung vorgeführt.

Besserungserwartung und freundliche Beziehung ausschlaggebend

Nach der Betrachtung des Film-Placebos mussten die Teilnehmer ihre persönliche Befindlichkeit bewerten. Es zeigte sich, dass die Bewertung dann positiv ausfiel, wenn der Film zusammen mit der psychologischen Erklärung und in freundlichem Kontext gelaufen war. Die Besserungserwartung und die Beziehung zwischen „Behandelndem“ und „Patient“ waren also entscheidend. Der Effekt war auch noch eine Woche später nachweisbar. Die Stärke dieses psychologischen Placeboeffekts schätzten die Forscher genauso groß ein wie den Effekt, der durch eine Psychotherapie erreicht werden könnte. Mit diesen Mechanismen sollten sich Forschung und klinische Praxis näher auseinandersetzen, meinen die Schweizer Studienautoren. 

Quelle: Universität Basel