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Nicht vergessen!: Darmkrebs-Vorsorge: früher wäre besser

Mehr als 60.000 Menschen erkranken in Deutschland pro Jahr neu an Darmkrebs. Der März steht wie jedes Jahr ganz im Zeichen der Darmkrebsvorsorge. | Bild: kamasigns / AdobeStock

Mehr als 60.000 Menschen erkranken in Deutschland pro Jahr neu an Darmkrebs. Mehr als 25.000 versterben an der Krebserkrankung. Dabei gehört Darmkrebs zu den wenigen Tumorerkrankungen, die sich durch Vorsorgeuntersuchungen nahezu vollständig verhindern lassen. So können bei einer Darmspiegelung Krebsvorstufen nicht nur frühzeitig erkannt, sondern meist auch gleich entfernt werden. Darauf soll im alljährlichen Darmkrebsmonat März verstärkt aufmerksam gemacht werden.

Bisher Koloskopie ab 55

Das Darmkrebs-Früherkennungsprogramm ist in Deutschland seit 2002 etabliert: Im Alter von 50 bis 54 Jahren haben gesetzlich Krankenversicherte jedes Jahr Anspruch auf einen Stuhlbluttest. Ab 55 Jahren übernimmt die Krankenkasse eine Vorsorge-Darmspiegelung, die nach zehn Jahren wiederholt werden kann.

Noch Verbesserungspotenzial

In der Altersgruppe ab 55 Jahren ist die Neuerkrankungs- und Sterberate für Darmkrebs in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen, betont das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. Doch es könnten noch größere Effekte erzielt werden – wenn die Vorsorge-Darmspiegelung bereits mit 50 Jahren angeboten würde. Zu diesem Schluss kommen die Experten des DKFZ aufgrund von Modellrechnungen, die sie auf Basis von Krebsregisterdaten für verschiedene Altersstufen durchgeführt haben.

Geplante Änderung – nur für Männer

Tatsächlich ist in Deutschland geplant, die Altersgrenze für die Vorsorge-Koloskopie noch im Jahr 2019 zu senken – bisher allerdings nur für Männer. Da Männer ein höheres Darmkrebsrisiko haben, soll ihnen die Darmspiegelung künftig bereits ab 50 Jahren angeboten werden. Doch die Frauen kommen dabei nach Ansicht der DKFZ-Wissenschaftler zu kurz. Den Berechnungen der Experten zufolge sollten auch Frauen bereits ab 50 Jahren zur Vorsorge-Koloskopie eingeladen werden. Auch für Frauen würde dadurch der Darmkrebs-bedingte Verlust an Lebenszeit deutlich geringer ausfallen. 

Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)