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Pohl-Boskamp launcht Soledum-Konkurrent: Noch ein neues Cineol-Präparat

Seit Dezember ist Cineol Pohl in der Lauer Taxe gelistet. | Bild: Pohl-Boskamp

Cineol wird aus Eukalyptusöl gewonnen. In seiner chemisch-definierten Reinform besitzt das Sekretolytikum entzündungshemmende und schleimlösende Eigenschaften. Vor kurzem hat auch Pohl-Boskamp ein Cineol-Präparat auf den Markt gebracht  – Cineol Pohl 300 mg, das bei Erwachsenen und Kindern ab 12 Jahren eingesetzt werden kann.  Es unterscheidet sich in zweierlei Hinsicht von den bereits verfügbaren, Soledum® von Klosterfrau und Sinolpan® von Engelhard.

Zum einen in der Dosierung: Das Pohl-Boskamp-Präparat enthält 300 mg Cineol. Das ist die derzeit höchste verfügbare Dosis, Sinolpan® und Soledum® sind mit 100 und 200 mg erhältlich. Zum anderen wird es anders vermarktet. So wird Cineol Pohl nur zur Schleimlösung bei Erkältungskrankheiten der oberen Atemwege für maximal eine Woche empfohlen. Entsprechend lautet auch die Zulassung. Damit grenzt man sich sowohl von den Cineol-Wettbewerbern als auch von der hauseigenen Konkurrenz Gelomyrtol® ab.

Sinolpan® und Soledum® werden außerdem explizit bei Bronchitis als auch zur Zusatzbehandlung bei chronischen und entzündlichen Erkrankungen der Atemwege (z.B. der Nasennebenhöhlen) empfohlen. Gelomyrtol® kann zu sekretolytischen Therapie und Erleichterung des Abhustens bei akuter und chronischer Bronchitis sowie bei Sinusitis eingesetzt werden.  Eine Beschränkung der Anwendungsdauer gibt es hier nicht.

Gelomyrtol versus Cineol

Worin liegt genau der Unterschied zwischen Gelomyrtol®und Cineol? Gelomyrtol® enthält ein Mischdestillat ätherischer Öle, als ELOM-080 oder auch Myrtol bezeichnet. Konkret enthält es rektifizierte, also mehrfach destillierte Eukalyptus-, Süßorangen-, Myrten- und Zitronenöle. Darin findet sich unter anderem Cineol, aber auch Limonen und (+)-α-Pinen. Cineol Pohl hingegen enthält die Reinsubstanz Cineol, die aus Eukalyptusöl gewonnen wird. Beide Extrakte werden beispielweise neben Sinupret von den Fachgesellschaften in der entsprechenden Leitlinie zur Behandlung der akuten Rhinosinusitis empfohlen. Cineol ist zudem in der Lage, bei COPD die Exazerbationsrate zu reduzieren und wird auch in der Leitlinie erwähnt.