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PTAheute-Pinnwand KW 36/2025: Lieferengpässe, Rote-Hand-Brief & neue Packungsgrößen

Täglich erreichen uns zahlreiche Meldungen rund um Pharmazie, Gesundheit und Apothekenmarkt. Hier finden Sie eine Übersicht über die News und Pressemeldungen der aktuellen Woche:
Neue Packungsgrößen für Calmvalera Tabletten
Der Naturheilkunde- und Vitalstoffexperte Hevert-Arzneimittel hat eine neue Verpackungslinie für Tablettenpräparate in Betrieb genommen. Im Zuge dieser Modernisierung ändern sich die Packungsgrößen und damit auch die PZN für das naturheilkundliche Arzneimittel Calmvalera Tabletten. Ab Mitte September 2025 ersetzt die Packungsgröße mit 120 Tabletten die bisherige 100er-Packung. Im Oktober folgt die Umstellung von 50 auf 60 Tabletten. Unverändert bleibt die 200er-Packung im Sortiment. An der Rezeptur ändert sich nichts.
Die bisherigen Packungsgrößen werden außer Vertrieb (AV) gemeldet, können jedoch bis zum Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums weiterhin abgegeben werden.
Bisher:
- Calmvalera Tabletten, 50 Tabletten, PZN: 09263511
- Calmvalera Tabletten, 100 Tabletten, PZN: 09263528
- Calmvalera Tabletten, 200 Tabletten, PZN: 09263534
Ab September/Oktober 2025:
- Calmvalera Tabletten, 60 Tabletten, PZN: 19636953
- Calmvalera Tabletten, 120 Tabletten, PZN: 19636976
- Calmvalera Tabletten, 200 Tabletten, PZN: 09263534
Quelle: PM Wefra / vs
Andauernde Lieferengpässe bei etlichen Psychopharmaka
Etliche Arzneimittel zur Behandlung psychischer Erkrankungen sind aktuell von Lieferengpässen betroffen. Folgende Wirkstoffe sind unter anderem betroffen:
- Quetiapin
- Methylphenidathydrochlorid
- Trimipramin
- Sertralin
- Alprazolam
- Olanzapin
- Doxepin
- Risperidon
- Paliperidon
- Escitalopram
Gründe für die Engpässe sind größtenteils eine erhöhte Nachfrage oder Produktionsprobleme. Teilweise dauern die Engpässe laut den Herstellern bis zum Ende des Jahres an. Quelle: Apotheke adhoc / vs
Omron bringt drei neue Blutdruckmessgeräte auf den Markt
Der Hersteller Omron Healthcare hat drei neue Blutdruckmessgeräte auf den Markt gebracht: M2 Comfort, M4 Connect AFib und M7 Intelli IT AFib. Alle Modelle sind mit der Intellisense-Technologie ausgestattet – zwei davon zusätzlich mit der neuen Intellisense AFib-Technologie, die bei jeder Messung automatisch auf Vorhofflimmern screenen kann.

Das Einstiegsmodell M2 Comfort bietet mit der Intelli Wrap Manschette laut Herstellerangaben eine präzise Messung, erkennt unregelmäßige Herzschläge und lässt sich durch eine Ein-Knopf-Bedienung bedienen.

Das M4 Connect AFib Modell verfügt über eine automatische AFib-Erkennung bei jeder Messung, eine App-Anbindung sowie einen Speicher für zwei Nutzer plus Gastmodus.

Das M7 Intelli IT AFib Gerät lässt sich über eine Dreifachmessung bedienen, mit automatischer AFib-Erkennung, spezieller Morgen-/Abendhochdruck-Erkennung und einer Vergleichsfunktion im Display.
Alle Geräte zeichnen sich durch die innovative AFib-Erkennung bei jeder Messung aus – ohne manuelles Aktivieren – mit einer Genauigkeit von 97 %. Der maschinell lernende Algorithmus basiert auf EKG- und Pulsdruckdaten. Quelle: PM Omron
Rote-Hand-Brief zu Lipidem®: Risiko von Agglomeraten
Die Firma B. Braun Melsungen informiert in Abstimmung mit der zuständigen Aufsichtsbehörde, dem Hessischen Landesamt für Gesundheit und Pflege (HLfGP), über die Notwendigkeit der Verwendung eines Infusionsfilters bei einigen Chargen von Lipidem® (Fett-Emulsion) Emulsion zur Infusion, 10x500 ml und 10x250 ml Glasflaschen, aufgrund des Risikos der Bildung von Agglomeraten.
Bei Lipidem® handelt es sich um eine Öl-in-Wasser-Emulsion zur parenteralen Ernährung.
Im Rahmen von laufenden Stabilitätsprüfungen wurden in einzelnen Chargen subvisuelle tröpfchenartige Agglomerate aus Emulsionsbestandteilen festgestellt. Dieses Phänomen wurde bei 25 °C-Lagerung gemäß Fachinformation erst nach mehr als zwölf Monaten beobachtet. Bei höheren Temperaturen kann dieser Effekt gegebenenfalls schon früher auftreten.
Die intravenöse Verabreichung der Agglomerate kann zu unerwünschten Ereignissen wie beispielsweise einer Embolie im Kapillargewebe der Lunge führen.
Bis auf Weiteres soll zur Verabreichung ein Lipidemulsionsfilter der Porengröße 1,2 μm (überprüftes Filtermaterial: Intrapur® Lipid – 1,2 μm Infusionsfilter für Fettemulsionen und Mischlösungen, ungeladene 1,2-μm-Filtermembran aus Polyethersulfon, B. Braun Melsungen AG) angewendet werden.
Wenn nicht gewährleistet werden kann, dass ein entsprechender Filter eingesetzt wird, sollte Lipidem® nicht länger als zwölf Monate – also ein Jahr kürzer als auf dem Packmittel angegeben – verwendet werden. Quelle: AMK / vs
Versorgungsmangel bei Aspirin in intravenöser Darreichungsform
Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat einen Versorgungsmangel bei acetylsalicylsäurehaltigen Arzneimitteln in intravenösen Darreichungsformen festgestellt. Die Feststellung erlaubt den zuständigen Behörden der Länder nach Maßgabe des § 79 Abs. 5 und 6 Arzneimittelgesetz (AMG) im Einzelfall ein befristetes Abweichen von den Vorgaben des Arzneimittelgesetzes zu gestatten. Eine entsprechende Allgemeinverfügung wurde am 14. August 2025 erlassen.
Eucerin: Umweltbewusstere Tubenverschlüsse mit weniger Plastik
Eucerin hat die Produkte der Eucerin Pflegeserie in Design und Materialien nachhaltiger gestaltet. Um den Materialeinsatz zu verringern, wurden die Tubenverschlüsse der Eucerin Produktserien standardisiert und die Kappenhöhe reduziert.
Die neuen Tubenverschlüsse der UreaRepair, AtopiControl und Anti-Pigment Körperlotionen sowie der pH5 Handcreme bestehen aus 43 % weniger Kunststoff. Außerdem wurden die Tubenverschlüsse der Hyaluron-Filler + Elasticity Handcreme und Aquaphor Protect & Repair Salbe (45 ml) um 30 % reduziert.
Insgesamt wurden dabei weniger Kunststoffe aus fossilen Rohstoffen verwendet. Quelle: PM Eucerin / vs
Teglutik (Riluzol) 5 mg/ml Suspension zum Einnehmen: Einzelne Chargen mit veralteter Gebrauchsinformation
Die Firma ITF Pharma informiert über veraltete Gebrauchsinformationen (Stand: 11/2021) in Packungen des Arzneimittels Teglutik (Riluzol) 5 mg/ml Suspension zum Einnehmen der Chargen 23012, 24005 und 24021. Im Vergleich zur aktuellen Fassung (Stand: 02/2023) fehlt die Information im Abschnitt 4.8 Nebenwirkungen „Ausschlag mit nicht bekannter Häufigkeit“.
Der Glutamat-Rezeptor-Modulator wird zur Verlängerung der Lebenserwartung oder zur Hinauszögerung der Zeit bis zum Einsatz der mechanischen Beatmung bei Patienten mit ALS (amyotropher Lateralsklerose) angewendet.
In Abstimmung mit der zuständigen Behörde bleiben die betroffenen Chargen weiterhin verfügbar, bis neue Ware in den Verkehr gebracht wird, um die kontinuierliche Patientenversorgung sicherzustellen.
Die AMK bittet das pharmazeutische Personal, Patienten angemessen zu informieren und Verdachtsfälle von Arzneimittelrisiken im Zusammenhang mit der Anwendung von Teglutik unter www.arzneimittelkommission.de zu melden. Quelle: AMK / vs
Blutdrucksenker Zilebesiran in Phase-III-Studie
Der Pharmakonzern Roche und sein US-Partner Alnylam wollen eine Phase-III-Studie mit dem Blutdrucksenker Zilebesiran starten. Dabei geht es um die Verringerung des Risikos schwerwiegender kardiovaskulärer Ereignisse bei Patienten mit unkontrollierter Hypertonie, also dauerhaft zu hohem Blutdruck.
Die Entscheidung basiere auf drei Phase-II-Programmen, teilt das schweizerische Unternehmen mit. Eine der Studien sei auf dem Kongress der europäischen Fachgesellschaft der Kardiologen (ESC) in Madrid vorgestellt worden.
Zilebesiran habe in dieser Phase-II-Studie bei den Patienten eine klinisch bedeutsame Senkung des Blutdrucks bis zum dritten Monat gezeigt mit anhaltendem Nutzen bis zum sechsten Monat. Die Phase-III-Studie soll laut Roche bis Ende des Jahres beginnen. Quelle: dpa / vs
WHO: Zu wenige erhalten Hilfe bei psychischen Problemen
Weltweit leben nach einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr als eine Milliarde Menschen mit einer psychischen Störung. Das wäre fast jeder siebte Mensch. Mehr als jeder einhundertste Todesfall weltweit gehe auf Suizid zurück, und auf jeden Suizid kämen 20 Suizid-Versuche, heißt es weiter in dem WHO-Bericht über die mentale Gesundheit weltweit. Ihre aktuellen Zahlen sind von 2021, als sich weltweit 727.000 Menschen das Leben nahmen.
Depressionen und Angstzustände machten den größten Teil der psychischen Störungen aus – geschätzt etwa zwei Drittel aller Fälle. Frauen seien etwas stärker betroffen, bei Männern gebe es mehr Fälle von Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Schizophrenie betreffe einen von 200 erwachsenen Menschen, eine bipolare Störung einen von 150.
Die gesundheitliche Versorgung lasse praktisch überall zu wünschen übrig, so die WHO. Nur neun Prozent der Betroffenen weltweit wären angemessen versorgt. In Ländern mit niedrigen Einkommen gibt es demnach für 100.000 Einwohner meist kaum mehr als eine Fachperson für mentale Gesundheit – verglichen mit 60 in Ländern mit hohen Einkommen. Quelle: dpa / vs
action medeor leistet Soforthilfe nach Erdbeben in Afghanistan
Nach dem nächtlichen Erdbeben in Afghanistan stellt das Gesundheitshilfswerk action medeor eine Soforthilfe in Höhe von 10.000 Euro zur Verfügung. Ziel ist es, die dringendsten medizinischen und humanitären Bedarfe in den betroffenen Gebieten zu decken.
Weiterführende Informationen erhalten Sie unter daz.online.de.