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Was ist eigentlich der „Hautwolf“?

Wolf im Wald
Haben Sie schon vom „Hautwolf“ gehört? Unter dieser speziellen Form der Hautentzündung leiden Sportler und Übergewichtige besonders häufig. | Bild: Rohan / AdobeStock

Intertrigo oder intertriginöses Ekzem – so lauten die medizinischen Bezeichnungen für den „Hautwolf“. Es handelt sich um eine unscharf umschriebene Hautentzündung, die typischerweise in solchen Bereichen auftritt, wo Hautflächen aufeinander liegen und bei Bewegung aneinander reiben. 

Bevorzugt sind größere Hautfalten betroffen, also zum Beispiel an der Leiste, unter den Brüsten, in der Achsel, im Anogenitalbereich oder bei übergewichtigen Personen auch die Bauchfalten. 

Beim Sporttreiben können zudem durch ständiges Aneinanderreiben auch die Innenseiten der Oberschenkel auf diese Weise wund werden. Ein feuchtwarmes Milieu, Schweiß und Urin verstärken den Entzündungsprozess. 

Wie macht sich ein „Hautwolf“ bemerkbar?

Die Intertrigo ist gekennzeichnet durch

  • Rötung der Haut, 
  • Pustelbildung, 
  • Brennen und 
  • Juckreiz. 

Leicht werden die derart geschädigten Hautareale zum Opfer einer Infektion mit Bakterien oder Pilzen. Charakteristisch ist eine Besiedlung mit dem Hefepilz Candida albicans, was dann zu einer intertriginösen Candidose führt. Die infizierten Stellen nässen leicht und bilden am Rand zur gesunden Haut feine Schuppen aus. 

Erhöhtes Risiko durch Adipositas und Sport 

Anfällig für eine Intertrigo sind vor allem Übergewichtige und Sportler, denn bei ihnen kommt es an bestimmten Hautarealen zu andauernden Reibe- und Scheuereffekten. Neben Wanderern und Läufern haben auch Radfahrer häufig unter solch einem Ekzem zu leiden. Außerdem besteht bei Diabetes mellitus sowie im hohen Alter eine erhöhte Neigung zu intertriginöser Candidose. 

Im Sommer tritt eine Intertrigo bevorzugt auf, da gestaute Feuchtigkeit und Wärme die Hautschädigung vorantreiben. Schweißbildung und eng anliegende synthetische Textilien wirken sich zusätzlich fördernd aus. Beim Sporttreiben hingegen sollte man enganliegende Funktionskleidung bevorzugen, damit nichts reibt und Feuchtigkeit abgeleitet wird. 

Wie kann man einem „Hautwolf“ verbeugen?

Neben der Vermeidung von Reibung und gestauter Feuchtigkeit ist auch auf regelmäßige Körperhygiene mit pH-neutralen und schonenden Reinigungsmitteln zu achten. Nach dem Waschen muss die Haut stets gründlich abgetrocknet werden. Hautfalten lassen sich mit Mullstreifen trockenhalten. Empfehlenswert ist weiterhin eine sorgfältige Hautpflege. 

Atmungsaktive Schutzcremes  wie z. B. Cavilon™ Langzeit-Hautschutz-Creme, Ilon® Protect-Salbe und Linola® Schutz-Balsam kann man vorbeugend auf die Haut vor dem Sport auftragen. 

Ist es bereits zur Intertrigo gekommen, eignen sich Zinkoxid-Salben/Pasten wie z. B. Mirfulan® Wund- und Heilsalbe und Zinkpaste LAW. Bei Candida-Besiedlung kann Zinkoxid mit einem Antimykotikum wie Nystatin kombiniert werden (z. B. Multilind® Heilsalbe, Mykoderm® Heilsalbe). Quelle: DAZ 28/2015; Dr. Wolff; STADA GmbH  

Intertrigo („Hautwolf“) in Kürze 

  • Entzündliche Dermatose an Hautarealen, die flächenhaft aufeinander liegen und bei Bewegung aneinander reiben. Wunde Stellen können sekundär infiziert werden, vor allem durch Candida albicans (= intertriginöse Candidose).
  • Tritt bevorzugt unter der Brust, in den Achseln, im Intimbereich, in der Leiste, bei Adipositas in den Bauchfalten, an Oberschenkelinnenseiten auf.
  • Anfällig sind Sportler, Menschen mit Übergewicht oder Diabetes und Träger ungeeigneter Kleidung.
  • Schutz durch sorgfältige Hauthygiene, Vermeidung von Reibung und feuchtwarmem Milieu.
  • Vorbeugung durch Schutzsalben, Behandlung mit Zinkoxidsalben bzw. Zinkoxid/Nystatin-Salben