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Neu in der Buscopan-Familie: Buscomint

Im Gegensatz zu den Buscopan-Verwandten enthält Buscomint kein Butylscopolamin, sondern Pfefferminzöl in einer magensaftresistenten Weichkapsel. | Bild: Sanofi

Leiden Patienten unter Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfung und Durchfall ohne erkennbare Ursachen, wird oft nach Ausschluss ernsthafter organischer Ursachen die Diagnose Reizdarm gestellt. Behandelt wird dann symptomatisch, je nach Beschwerdebild. Viele dieser Patienten suchen Rat in der Apotheke. Was rät man solchen Patienten?

Bei Reizdarm Probiotika und Phytotherapeutika

Ein Blick in die aktuelle (derzeit allerdings in Überarbeitung befindliche) S3-Leitlinie „Reizdarmsyndrom“ der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten und der Deutschen Gesellschaft für Neurogastroenterologie und Motilität zeigt, dass in der Selbstmedikation neben verschiedenen Probiotika auch Phytotherapeutika als Therapieoption infrage kommen. Zum Beispiel Carmenthin, das eine Kombination aus 90 mg Pfefferminz- und 50 mg Kümmelöl in magensaftresistenten Weichkapseln enthält.

Zur symptomatischen Linderung

Seit Kurzem gibt es eine weitere pflanzliche Option bei Reizdarm. Sie stammt aus dem Hause Sanofi und ist laut einer Pressemitteilung Teil der Buscopan-Familie – Buscomint®. Im Gegensatz zu den Buscopan-Verwandten, die als Dragees, Ampullen und in Kombination mit Paracetamol als Zäpfchen und Filmtabletten auf dem Markt sind, enthält Buscomint® kein Butylscopolamin als Wirkstoff, sondern Pfefferminzöl in einer magensaftresistenten Weichkapsel. Eingesetzt wird es zur symptomatischen Linderung von Bauchschmerzen, leichten Krämpfen im Magen-Darm-Trakt und Flatulenz, besonders bei Patienten mit Reizdarmsyndrom. Die Einnahme erfolgt einmal täglich jeweils 30 Minuten vor einer Mahlzeit. Kinder unter zwölf Jahren und Personen mit einem Körpergewicht unter 40 Kilogramm sollen Buscomint® nicht einnehmen.

Angeblich wirksam innerhalb ein bis zwei Wochen

Laut Sanofi sollen die Symptome innerhalb von ein bis zwei Wochen abgeklungen sein. Der Hersteller sieht das als Vorteil gegenüber Probiotika, die ebenfalls bei Reizdarm empfohlen werden, weil die in der Regel erst nach vier bis zwölf Wochen erste Ergebnisse zeigten, so Sanofi. Wenn die Symptome jedoch anhalten oder sich verschlimmern, soll der Patient nach zwei Wochen einen Arzt aufsuchen. In manchen Fällen könne die Einnahme der Weichkapseln bei anhaltenden Symptomen bis maximal drei Monate pro Behandlung fortgesetzt werden, heißt es in der Packungsbeilage. Zwei Packungsgrößen sind erhältlich: die Einstiegsgröße mit zwölf Stück und für die längere Anwendung 48 Stück.