Aktuelles
3 min merken gemerkt Artikel drucken

Was sind eigentlich Mouches volantes?

zwei Tassen mit weißem Hintergrund, auf einer sind leicht verschwommene schwarze Punkte sichtbar
Kleine schwarze Punkte, sogenannte Mouches volantes, bemerkt man am ehesten, wenn man auf eine weiße Fläche oder einen Bildschirm schaut. Sie sind in der Regel harmlos. | Bild: naratiwat / Adobe Stock

Sogenannte „fliegende Mücken“ (franz. Mouches volantes) – im Englischen als Floaters bezeichnet – bemerkt man am ehesten, wenn man auf eine weiße Fläche schaut. Über das Blatt Papier oder den Computerbildschirm huschen dann schwarze Pünktchen, gekrümmte Fäden oder flusenartige Gebilde. 

So lästig diese Erscheinungen auch sind, Sorgen muss man sich deshalb in der Regel nicht machen. Die Wahrnehmungen beruhen auf einem normalen Alterungsprozess: Trübungen im Glaskörper des Auges.

Lokal verklumpte Kollagenfasern

Der Glaskörper besteht aus einer gelartigen, durchsichtigen Masse. Sie setzt sich aus Wasser, Hyaluronsäure und Kollagenfasern zusammen. Mit zunehmendem Alter können die Kollagenfasern stellenweise verklumpen und führen zu Glaskörpertrübungen. Befinden sich diese Strukturen in der Blickachse, werden sie als Mouches volantes wahrgenommen. 

Am meisten stören die Trübungen, wenn sie sich in Netzhautnähe befinden. Wer kurzsichtig ist, macht oft schon in jungen Jahren Bekanntschaft mit Mouches volantes.

Behandlung nur im Ausnahmefall

Treten Mouches volantes neu auf oder konzentriert man sich bewusst auf sie, empfindet man sie als ziemlich störend. Doch das Gehirn lernt mit der Zeit, sie auszublenden. Manchmal nehmen die Wahrnehmungen jedoch tatsächlich ab, denn die Trübungen können sich mit der Zeit mehr in Richtung Gesichtsfeldrand verlagern. 

Bei einzelnen Menschen nehmen die Mouches volantes aber so stark zu, dass sie zur Belastung werden. Dann kann mit dem Augenarzt abgewogen werden, ob eine Behandlung möglich ist. Hierzu steht die operative Entfernung des Glaskörpers (Vitrektomie) zur Verfügung. Dieser Eingriff ist jedoch mit hohen Risiken wie Netzhautablösung und Linsentrübung verbunden. Er wird nur in Einzelfällen durchgeführt. 

Risikoärmer ist eine Laserbehandlung. Sie eignet sich jedoch nur, um einzelne, netzhautferne Glaskörpertrübungen zu beseitigen.

Vorsicht bei Lichtblitzen oder Rußregen

Die Glaskörpertrübungen können bei einer augenärztlichen Untersuchung festgestellt werden. In den meisten Fällen erweisen sie sich als harmlos. Der Augenarzt kann jedoch auch abklären, ob die Trübungen eventuell durch eine Augenentzündung (Uveitis) verursacht sind. 

Eine umgehende augenärztliche Untersuchung ist angezeigt, wenn die Zahl der Mouches volantes plötzlich stark zunimmt. Insbesondere wenn man gleichzeitig Lichtblitze sieht, deutet das auf eine hintere Glaskörperabhebung hin. Sie kann zu einer Netzhautablösung führen. 

Ein augenärztlicher Notfall liegt vor, wenn schwarze Punkte wie ein Rußregen durchs Blickfeld ziehen. Dann können Blutungen in den Glaskörper hinein vorliegen. Quellen: Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA); Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V. (DOG) 

Mouches volantes in Kürze

  • Wie „fliegende Mücken“ (Mouches volantes) bzw. sich bewegende Pünktchen, Fäden oder Flusen erscheinende Wahrnehmungen im Gesichtsfeld.
  • Ursache: lokale Verklumpungen von Kollagenfasern im Glaskörper, treten im Rahmen des normalen Alterungsprozesses auf, sind in der Regel harmlos.
  • Behandlung nur in seltenen Fällen notwendig, zwei Verfahren: entweder risikoreiche operative Glaskörperentfernung oder Laseranwendung.
  • Vorsicht bei plötzlicher massiver Zunahme von Mouches volantes in Verbindung mit Lichtblitzen, Gefahr der Netzhautablösung.