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Praktisches Tool auf PTAheute.de: So arbeiten Sie mit den Rezepturrechnern!

Laptop mit PTAheute-Rezepturrechner
Auf PTAheute.de finden Sie praktische Rechenhilfen für die Rezeptur. | Bild: Piman Khrutmuang / Adobe Stock / PTAheute.de

Wie viel Ethanol und Wasser benötigt man, um 100 ml einer 45-prozentigen Ethanol-Lösung herzustellen? Und wie viel Hartfett ist für zehn Paracetamolzäpfchen nötig? Über diese und ähnliche Fragen muss sich das pharmazeutische Personal im Vorfeld der Arzneimittelherstellung Gedanken machen. Denn nur so kann die benötigte Menge der Ausgangsstoffe ermittelt werden. 

Allerdings fehlt im stressigen Arbeitsalltag oft die Zeit, um die Berechnungen in Ruhe durchzuführen oder um einen Kollegen im Sinne des Vier-Augen-Prinzips das Ergebnis gegenchecken zu lassen. 

Hier kommen die praktischen PTAheute-Rezepturrechner ins Spiel. Wie diese funktionieren und worauf bei der Anwendung zu achten ist, erfahren Sie hier.

Der Ethanolmischungsrechner 

Beim Mischen von Ethanol und Wasser kommt es zu einem besonderen Phänomen, der sogenannten Volumenkontraktion. Das bedeutet, dass das Volumen der Mischung nicht der Summe der beiden Einzelvolumina entspricht, sondern darunter liegt. 

Beispiel: Gibt man 50 ml Ethanol und 50 ml Wasser zusammen, entsteht ein Volumen von nur 96 ml. Erwartet hätte man (ohne Volumenkontraktion) eher ein Mischungsvolumen von 100 ml. 

Aus diesem Grund müssen Ethanol-Wasser-Mischungen immer durch Abwiegen der einzelnen Flüssigkeiten hergestellt werden. Um die benötigten Massen herauszufinden, kann man entweder in der Ethanoltabelle des Europäischen Arzneibuchs (Ph. Eur.) nachschlagen und die abzuwiegenden Mengen händisch ausrechnen oder man verwendet einfach den PTAheute-Ethanolmischungsrechner.

Zur Erinnerung: Wie entsteht die Volumenkontraktion?

Da Alkoholmoleküle größer sind als Wassermoleküle, können sich die kleineren Wassermoleküle in die Leerräume zwischen den Alkoholmolekülen einlagern. 

Zudem treten beim Mischen von Alkohol mit Wasser zusätzliche zwischenmolekulare Bindungskräfte auf, die zur Folge haben, dass alle Moleküle näher „zusammenrücken“. Das Gesamtvolumen wird somit kleiner.

Um die notwendigen Mengen für eine Ethanol-Wasser-Mischung zu berechnen, tragen Sie im PTAheute-Ethanolmischungsrechner folgende Angaben ein:

  • die Ihnen zur Verfügung stehende Ausgangskonzentration (z. B. Ethanol 96 % [V/V]),
  • die gewünschte Konzentration der Ethanol-Wasser-Mischung (z. B. 45 % [V/V]) und
  • die Menge der Mischung (z. B. 1000 ml), die Sie benötigen.
Screenshot des PTAheute-Ethanolrechners
Der Ethanolmischungsrechner auf PTAheute.de unterstützt Sie bei der Berechnung diverser Wasser-Ethanol-Mischungen. Für die Berechnung sind die Werte der Ethanol-Dichtetabellen des Europäischen Arzneibuches (Ph. Eur.) hinterlegt.  

Durch einen Klick auf „Berechnen“ erhalten Sie innerhalb weniger Sekunden die erforderliche Menge der Ausgangslösung sowie die Menge des benötigten Wassers in Gramm (Stichwort: Volumenkontraktion, s. Kasten). Nun müssen Sie die entsprechenden Mengen nur noch einwiegen, mischen, abfüllen und dokumentieren.

Die Berechnung erfolgt anhand der Ethanol-Dichtetabellen des Europäischen Arzneibuches.

Unser Tipp:

Um die Rechner bei Bedarf schnell wiederzufinden, können Sie die Lesezeichenfunktion Ihres Internet-Browsers verwenden und die Webseite so in Ihrer Schnellzugriffsleiste ablegen. 

Der Mischungskreuz-Rechner

Bei Mischungen, die nicht der Volumenkontraktion unterliegen, können Sie auf das PTAheute-Mischungskreuz zurückgreifen. Dieses ermöglicht es Ihnen, eine Lösung mit einer bestimmten Konzentration aus einer vorhandenen Lösung mit bekannter Konzentration herzustellen. 

Screenshot PTAheute-Mischungskreuz
Mit dem Mischungskreuz-Rechner auf PTAheute.de können Sie die notwendigen Volumina für verschiedenste Flüssigkeitsgemische berechnen.

Einfach die Angaben zur Ausgangslösung und Ziellösung ausfüllen, auf „Berechnen“ klicken – fertig!

Bitte beachten Sie, dass der Rechner nur für Flüssigkeiten mit einer Dichte von annähernd 1,0 g/ml genutzt werden kann. Bei anderen Dichten ergeben sich abweichende Werte. 

Der Hartfettmengenrechner

Zwar werden Zäpfchen nicht in allen Apotheken täglich hergestellt, doch wird die Darreichungsform einmal benötigt, ist die Herstellung recht aufwändig. 

Üblicherweise enthalten Suppositorien neben der Grundlage auch Wirk- und eventuell Hilfsstoffe. Diese Substanzen verdrängen Hartfett aus der Form. Wenn bekannt ist, wie viel Hartfett verdrängt wird, kann anschließend die reine Hartfettmenge als Füllstoff berechnet werden. Der Verdrängungsfaktor f gibt hierbei an, wie viel Gramm Hartfett durch ein Gramm des Wirkstoffes verdrängt wird.

Für unseren Hartfettmengenrechner haben wir die Verdrängungsfaktoren der 27 häufigsten Stoffe aus dem DAC hinterlegt. Diese können Sie im Drop-down-Menü auswählen. 

Sollte der benötigte Wirk- oder Hilfsstoff nicht dabei sein, können Sie durch die Auswahl „Individuell“ den Verdrängungsfaktor selbst eingeben (alle Verdrängungsfaktoren finden Sie in der Anlage F des DAC). 

Mit dem Hartfettmengenrechner können Sie sich die Vorbereitungen zur Herstellung von Zäpfchen vereinfachen.

Nachdem Sie die Basisangaben (Menge der herzustellenden Zäpfchen etc.) gemacht haben, erhalten Sie nach einem Klick auf „Berechnen“ die exakte Menge des benötigten Hartfetts.

Viel Freude beim Ausprobieren und Nutzen der Rezeptur-Tools wünscht Ihnen die PTAheute-Online-Redaktion!