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Zulassungsempfehlung der Europäischen Arzneimittelagentur: Corona-Impfstoff für Kinder: EMA gibt Weg frei

Der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer wird der erste Corona-Impfstoff, der in der EU für Kinder unter zwölf Jahren zugelassen wird. | Bild: Racle Fotodesign / AdobeStock

Die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat grünes Licht für die Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer für Kinder ab fünf Jahren gegeben. Das teilte die EMA heute in Amsterdam mit. 

Es wird der erste Corona-Impfstoff, der in der EU für Kinder unter zwölf Jahren zugelassen wird. Offiziell muss die EU-Kommission nun noch zustimmen – das aber gilt als Formsache.

Nur ein Drittel der Erwachsenen-Dosis

Kinder ab fünf Jahre sollen von dem Biontech/Pfizer-Impfstoff nur ein Drittel der Erwachsenen-Dosis erhalten und zwei Dosen im Abstand von drei Wochen. Die EMA betonte, dass die Vakzine nach Studien sicher und effektiv sei.

Bisher seien keine schweren Nebenwirkungen festgestellt worden, allenfalls milde Reaktionen wie Fieber, Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit oder Kopfschmerzen. Die Experten hatten seit Oktober Studien der Hersteller geprüft.

Bislang ist dieser Impfstoff in der EU nur für Menschen ab 12 Jahren zugelassen. Doch in Israel und auch den USA dürfen damit auch bereits Kinder ab fünf Jahre geimpft werden.

Erste Lieferung Ende Dezember

In Deutschland stehen nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ab dem 20. Dezember 2,4 Millionen Dosen des Biontech/Pfizer-Impfstoffs für Kinder zur Verfügung. Weitere Lieferungen seien in den ersten Monaten des neuen Jahres zu erwarten.

Kinder erkranken zwar nur höchst selten an COVID-19. Doch, so sagen die EMA-Experten, auch sie könnten schwer krank werden. Die Vorzüge der Impfung seien daher höher zu bewerten als mögliche Risiken.

STIKO bereitet die Entscheidung über eine Empfehlung vor

Der Vorsitzende der STIKO, Thomas Mertens, äußerte Verständnis für Eltern, die skeptisch sind. „Das kann ich sehr gut verstehen, und es entspricht im Grunde auch dem Problem, vor dem die STIKO mit ihrer Empfehlung steht – nämlich dem Abwägen von Nutzen und möglichen ‚Restrisiken‘ bei den Kindern in dieser Altersgruppe“, sagte Mertens gegenüber der Schwäbischen Zeitung.

In einer Zulassungsstudie der Firma Biontech/Pfizer seien keine schwerwiegenden Impfreaktionen oder Nebenwirkungen dokumentiert worden, sagte Mertens. Die Wirksamkeit des Impfstoffs entspreche bei den Kindern nach einer relativ kurzen Beobachtungszeit zudem etwa der bei den Erwachsenen

Zahlen aus den aktuellen Studien reichten aber nicht aus, um seltene Nebenwirkungen auszuschließen. Man müsse die Ergebnisse früherer Studien und Anwendungsdaten einbeziehen. Man bereite die Entscheidung über eine Empfehlung vor, sagte Mertens.

Ein zweiter Impfstoff für Kinder könnte bald folgen. Die EMA-Experten prüfen zur Zeit einen Antrag des US-Herstellers ModernaQuelle: dpa/sn