Aktuelles
4 min merken gemerkt Artikel drucken

Zum Tag des brandverletzten Kindes am 7. Dezember: Vorsicht heiß! Gefahren für Kinder in der Weihnachtszeit

Kleinkind sitzt mit Teddy auf der Fensterbank
Vor allem in der Weihnachtszeit steigt das Risiko für Verbrennungen und Verbrühungen bei Kleinkindern. Worauf sollte geachtet werden, dass solche Unfälle vermieden werden können? | Bild: Tomsickova / AdobeStock

„Brandheiß! Brandgefährlich! Brandverletzt!“, so lautet in diesem Jahr das Motto des bundesweiten „Tag des brandverletzten Kindes“, der Initiative für brandverletzte Kinder Paulinchen e.V. Kerzenschein, Glühwein, heißer Backofen und Kaminfeuer sind besonders in der Weihnachtszeit Gefahrenquellen für Kleinkinder.

Mit dem Aktionstag von Paulinchen e.V. soll auf das Risiko für Verbrennungen und Verbrühungen sowie die Vermeidung dieser Unfälle aufmerksam gemacht werden. Außerdem wird über die Folgen von Verbrennungen und Verbrühungen informiert sowie über Behandlungsmöglichkeiten und Erste-Hilfe-Maßnahmen. Denn nur wer die Gefahren kennt, kann sein Kind schützen.

30.000 Kinder erleiden jährlich Verbrennungen und Verbrühungen

Jährlich müssen allein in Deutschland mehr als 30.000 Kinder unter 15 Jahren mit Verbrennungen und Verbrühungen ärztlich versorgt werden. Ungefähr 7.000 Kinder müssen aufgrund der Schwere der Verletzungen sogar im Krankenhaus behandelt werden – 70 Prozent dieser Kinder sind jünger als fünf Jahre.

Vorsicht ist vor allem während der Advents- und Weihnachtszeit geboten, denn hier lauern besonders viele Gefahren: echte Kerzen an Adventsgestecken und Weihnachtsbäumen, Glühwein oder die heiße Tür des Backofens. In der Weihnachtszeit steigt die Anzahl der Brände um circa 40 Prozent im Vergleich zum Rest des Jahres.

Brennende Kerzen sind nichts für Kinderhände!

„Viele Unfälle können durch Vorsichtsmaßnahmen vermieden werden. Gerade in der Adventszeit ist es wichtig, Kinder nie mit brennenden Kerzen alleine zu lassen“, erklärt Susanne Falk, Vorstandsvorsitzende von Paulinchen e.V. Sie empfiehlt daher auf geprüfte LED-Lichterketten und LED-Kerzen als sicherere Alternative zu wechseln, denn brennende Kerzen haben in Kinderhänden schließlich nichts zu suchen.

Oft jahrelange Behandlung notwendig

Die Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e.V. ist langjähriger Aktionspartner von Paulinchen e.V. und somit auch des „Tag des brandverletzten Kindes“.

Der Präsident der Gesellschaft, Prof. Menke, berichtet hierzu: „… Wir erleben in der Weihnachtszeit leider jedes Jahr aufs Neue eine Häufung entsprechender Verletzungen. Was vielen nicht bewusst ist: Brandverletzte benötigen oft eine jahrelange Behandlung, beispielsweise in Form von Narbenkorrekturen und Kompressionsverbänden, um die Beweglichkeit zu erhalten. Dies betrifft insbesondere Kinder, da sich diese noch im Wachstum befinden.“

Tipps für eine sichere Weihnachtszeit

Um die besinnliche Weihnachtszeit in vollen Zügen zu genießen, gibt es ein paar einfache Tipps, um die Kleinsten zu schützen und Verbrennungen und Verbrühungen vorzubeugen:

  • Kinder nicht mit offenem Feuer oder brennenden Kerzen alleine lassen.
  • Kerzen grundsätzlich auspusten sobald der Raum verlassen wird. Bevor sie ganz runtergebrannt sind, sollten sie rechtzeitig ausgewechselt werden.
  • Kerzen sollten auf eine standfeste und nicht brennbare Unterlage gestellt werden. Außerdem sollte ein Sicherheitsabstand zu brennbaren Materialien wie beispielsweise Vorhängen etc. eingehalten werden.
  • Als sichere Alternative können LED-Kerzen oder LED-Lichterketten verwendet werden.
  • Streichhölzer und Feuerzeuge außer Reichweite von Kindern aufbewahren.
  • Den Weihnachtsbaum in einen möglichst schweren, mit Wasser gefüllten Ständer stellen und ggf. zusätzlich festbinden, damit der Baum nicht umfallen kann.
  • Kinder von heißen Flächen wie Kamin- oder Backofentüren fernhalten oder zusätzlich absichern.
  • Vorsicht ist geboten, wenn ein Kind auf dem Arm gehalten wird oder auf dem Schoß sitzt und zeitgleich heiße Getränke wie z. B. Glühwein oder Tee in der Hand gehalten werden.
  • Heiße Flüssigkeiten nicht zu nah am Rand von Tisch- und Arbeitsplatte bzw. auf dem Boden abstellen.
  • Am Herd bevorzugt auf den hinteren Platten kochen. Das Kochfeld mit einem Herdschutzgitter sichern.
  • Auf die Länge der Tischdecken achten, denn Kleinkinder versuchen sich daran hochzuziehen.
  • Rauchmelder entsprechend in der Wohnung bzw. im Haus anbringen.
  • Im Falle eines Brandes sollten Kinder den Fluchtweg kennen.
  • Einen Brand nur dann selber löschen, wenn eine Eigengefährdung ausgeschlossen ist. Ansonsten: Türen schließen, die Wohnung mit allen Familienangehörigen verlassen und die Feuerwehr alarmieren – Notruf 112.