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BVpta: „Gehälter für PTA nach wie vor viel zu niedrig!“

Fortbildungsbereitschaft soll laut BVpta der neue Maßstab für Vergütung sein. | Bild: auremar / AdobeStock

Die Apothekengewerkschaft Adexa und der Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) haben sich kurz nach Beginn des neuen Jahres auf einen neuen Gehaltstarifvertrag geeinigt. Dieser, so der Bundesverband PTA (BVpta), „ließe zumindest ab dem 9. Berufsjahr, eine halbwegs gute Entwicklung erkennen“. In den ersten Berufsjahren lägen die grundlegenden Gehälter für PTA nach wie vor viel zu niedrig und würden dem Anspruch des Berufes keinesfalls gerecht. Das geht aus einem Statement des Berufsverbandes hervor.

Mehr Honorar für die Apotheken – mehr Gehalt für PTA 

„20 Prozent mehr Gehalt wären hier zeitgemäß für die Leistung und die Verantwortung einer PTA und letztlich auch, um den Beruf überhaupt wettbewerbsfähig zu halten“, heißt es in der Mitteilung. In anderen Gesundheitsfachberufen, wie zum Beispiel bei den medizinisch-technischen Assistenten (MTA), werde deutlich besser verdient, und das auch schon während der Ausbildung. 

Da aber bei der Entscheidung zur Berufswahl die zu erwartenden Verdienstmöglichkeiten eine wichtige Rolle spielten, müssten strukturelle Veränderungen schnell her – mehr Honorar für die Apotheken – mehr Gehalt für PTA.  

Kompetenzerwerb muss vergütet werden 

Unbefriedigend sei die Orientierung der Gehaltshöhe einzig an der Anzahl an Berufsjahren. Warum nicht parallel dazu weitere Qualifikationsstufen einführen? Denn was letztendlich zähle, sei die erbrachte Leistung. Wer sich weiterbilde, besitze Spezialwissen, könne mehr bzw. neue Aufgaben übernehmen oder könne die Kunden umfassender beraten. Eine bessere Expertise der Mitarbeitenden komme damit den Kunden und schließlich auch dem Chef oder der Chefin zugute. 

Expertenwissen verbessere das Image der Apotheke und trage somit erheblich zum Unternehmenserfolg bei. Für diejenigen, die ihre Kompetenzen erweitern würden, Verantwortung übernähmen und exzellente Leistung brächten, müsse sich dieses Engagement schließlich lohnen. Andererseits fördere eine bessere Entlohnung die Motivation, sich weiter zu qualifizieren.  

Mehr Attraktivität durch ansprechende Gehälter 

Gleichzeitig würde der PTA-Beruf dadurch einen erheblichen Attraktivitätsschub erleben, denn ein gutes Gehalt sei eine wichtige Form der Wertschätzung. Weiterqualifizierung und eine entsprechende Entlohnung müssten sich also parallel entwickeln. Dann würden talentierte, engagierte und zuverlässige Mitarbeiter in der Apotheke gehalten und die teure Personalakquise könne entfallen. 

Eine klassische Win-win-Situation, so der Bundesverband. Ein besserer Weg habe aber begonnen: Weiterqualifizierungen für PTA seien auf den Weg gebracht, denn mehr Kompetenzen der PTA seien inzwischen unerlässlich für die Vor-Ort-Apotheke. Im Zuge dessen seien weitere Gehaltsanpassungen jedoch unumgänglich. Das Jahr 2022 werde große Schritte in die richtige Richtung bringen.