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Zum Welttag des Schlafens: 9 Tipps, damit Kinder gut schlafen

Je nach Alter brauchen Kinder unterschiedlich viel Schlaf, um erholt zu sein. | Bild: Rido / AdobeStock 

Der Schlaf ist das wichtigste Regenerations- und Reparaturprogramm des Menschen. Guter Schlaf stärkt das Immunsystem, fördert die Speicherung von Gedächtnisinhalten und schützt vor Alterserkrankungen

Wer hingegen nicht erholsam schläft, hat ein erhöhtes Risiko für psychische Störungen sowie Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen. Auch die Anfälligkeit für Infektionskrankheiten steigt. 

Schlafmangel bei Kindern hat langfristige Folgen 

Im Kindes- und Jugendalter ist ausreichender Schlaf eine wichtige Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung. Doch viele Kinder und Jugendliche schlafen nicht genug, beklagt die Stiftung Kindergesundheit. 

Jeder achte 12- bis 17-Jährige leide unter einem chronischen Schlafmangel. Mädchen seien häufiger betroffen als Jungen. Das habe nicht nur Tagesschläfrigkeit, Unkonzentriertheit und Gedächtnisstörungen zur Folge. Auch langfristige Konsequenzen müssten beachtet werden. 

Da im Schlaf das Wachstumshormon HGH (Human Growth Hormone = Somatotropin) produziert werde, könne anhaltender Schlafmangel das Körperwachstum hemmen. Noch auf eine weitere schwerwiegende Folge von Schlafmangel machen die Experten aufmerksam: Eine zu kurze Schlafdauer sei mit gehäuftem Auftreten von Übergewicht und Adipositas bei Kindern verbunden. 

Für besseren Schlaf: Medienkonsum reduzieren

Bei Jugendlichen sehen Experten ein entscheidendes Schlafhemmnis im exzessiven Medienkonsum. So würden heute Fernsehgeräte und Smartphones viele Jugendliche bis ans Bett begleiten. Studien zufolge könne allein die Anwesenheit eines „small screen“ – also etwa eines Smartphones oder Tablets – die Schlafdauer von Jugendlichen um 20,6 Minuten verkürzen. Empfehlenswert sei es, schon in den letzten zwei bis drei Stunden vor dem Schlafengehen auf digitale Medien zu verzichten.

Altersabhängiger Schlafbedarf

Doch welche Schlafdauer ist eigentlich in welchem Alter normal? Die Stiftung Kindergesundheit macht dazu folgende Angaben:

  • 3- bis 4-Jährige: circa 11,5 Stunden
  • bis zum Schuleintritt: circa 10,5 Stunden
  • im Grundschulalter: circa 9,5 Stunden
  • im Jugendalter: circa 9 Stunden
  • ab 17 bis 18 Jahren: 7 bis 8 Stunden  

Schlafbedarf erfassen: Schlaftagebuch in den Ferien 

Die erforderliche Schlafdauer kann je nach Kind oder Jugendlichem von den allgemeinen Angaben abweichen. Damit Eltern den Schlafbedarf des eigenen Kindes feststellen können, hat die Stiftung Kindergesundheit einen Tipp parat: Eltern sollten während der Ferien zwei Wochen lang ein Schlaftagebuch führen. Darin schreibt man genau auf, wann das Kind zu Bett geht und wann es morgens von selbst aufwacht. Daran könne man sehen, wie viel Schlaf das Kind wirklich braucht, um ausgeschlafen zu sein. Quellen: Stiftung Kindergesundheit; Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ)  

Gut zu wissen; 9 Tipps für gesunden Kinderschlaf 

Eltern können viel dazu beitragen, dass ihre Kinder gut schlafen. Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) nennt wichtige Tipps für Kinder im Grundschulalter:  

  1. Regelmäßige Einschlaf- und Aufstehzeiten einhalten.
  2. Abendrituale einführen, zum Beispiel ein Lied singen, beruhigende Musik hören oder eine Geschichte erzählen.
  3. Zubettgehen niemals als Strafe darstellen. Das Kind sollte gerne zu Bett gehen.
  4. Das Bett ist nur zum Schlafen da. Im Bett sollten Kinder weder lesen noch spielen, fernsehen oder gar herumtoben.
  5. Zwischen Abendessen und Zubettgehen sollte genügend Abstand sein.
  6. Coffeinhaltige Getränke wie Energy Drinks generell vermeiden.
  7. Auf sportliche oder aufregende Aktivitäten (Fernsehen, Computerspiele, spannende Lektüre) vor dem Schlafengehen verzichten.
  8. Dafür sorgen, dass es keine störenden Lichtquellen, Lärm oder extreme Temperaturen im Kinderschlafzimmer gibt.
  9. Prüfen, ob vielleicht der Mittagsschlaf nicht mehr nötig ist, wenn das Kind nachts schlecht schläft.