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Zum Tag des Coffeins am 8. Februar: Coffein gegen Kopfschmerzen?

Frau fasst sich an den Kopf und hält in der Hand einen Espresso
Coffein macht munter und beugt Müdigkeit vor. | Bild: baranq / AdobeStock

In Form von Kaffee oder Tee konsumieren wir diesen Stoff tagtäglich: Coffein. Als klassischer „Wachmacher“ oder „Durchhalter“ ist die psychoaktive Verbindung sehr beliebt und aus dem gesellschaftlichen Leben nicht mehr wegzudenken. 

Auch in der Therapie von Kopfschmerzen spielt Coffein eine wichtige Rolle. Wie genau es in diesem Therapiegebiet wirkt und ob es alleine oder nur in Kombination mit bestimmten Analgetika sinnvoll ist, haben wir uns genauer angeschaut.

Was genau ist Coffein?

Coffein kommt in mehr als 60 verschiedenen Pflanzenarten vor und ist in hohem Maße beispielsweise in Kaffeebohnen, Mate- oder Teeblättern enthalten. Das Purinalkaloid stimuliert das Zentralnervensystem (ZNS) und beugt vorübergehend Müdigkeit vor. Außerdem steigert es die Herzfrequenz sowie den Blutdruck und regt die Darmtätigkeit an. Die Wirkung als Psychostimulans wird ab einer aufgenommenen Menge von 150–200 mg Coffein beobachtet.

Gut zu wissen: Was ist ein Psychostimulans?

Psychostimulanzien sind Substanzen, die eine anregende Wirkung auf den Organismus haben. Sie erhöhen die Aktivität oder die Geschwindigkeit der Nervenzellen und wirken dadurch antriebssteigernd und kurzfristig leistungs- und konzentrationssteigernd.

Coffein verbessert die Wirkung von Analgetika

Mittlerweile zeigen viele Studien, dass die Kombination eines Schmerzmittels und Coffein eine verbesserte Schmerzlinderung mit sich bringt. Bereits 2014 wurden in einem Cochrane-Review die Daten von mehr als 4.000 Probanden ausgewertet. 

Zur Behandlung akuter Schmerzen erhielten die Probanden einmal ausschließlich Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder Paracetamol und andererseits einen dieser Stoffe kombiniert mit 100–130 mg Coffein. Zu den Schmerzzuständen gehörten

  • Kopfschmerzen,
  • Entbindungsschmerzen oder
  • Zahnschmerzen nach einem operativen Eingriff.

Die akute Schmerzlinderung wurde bei der Kombinationstherapie 5–10 Prozent stärker wahrgenommen.

Coffein als Adjuvans in rezeptfreien Schmerztherapeutika

Warum Coffein einige Schmerzmittel in ihrer Wirkung verstärken kann, ist noch nicht genau geklärt. Wahrscheinlich spielen die Adenosinrezeptoren im ZNS eine wichtige Rolle. Außerdem könnten noch andere Angriffspunkte beteiligt sein, die teilweise noch nicht erforscht sind.

Coffein verstärkt nicht nur die Wirksamkeit der Analgetika, sondern sorgt auch für einen schnelleren Wirkeintritt. Besonders bei akuten Schmerzzuständen ist dies ein großer Vorteil. 

Die nüchterne Einnahme einer Monotherapie mit Analgetika führt auch zu einer schnelleren Aufnahme des Wirkstoffes, allerdings ist dieser Zustand im Akutfall, beispielsweise bei einer beginnenden Migräne, nicht immer vorhanden. Deshalb ist die Fixkombination aus Paracetamol, ASS oder Ibuprofen mit Coffein Mittel der ersten Wahl in der Migräne-Leitlinie.

Kombinationsanalgetika in der Selbstmedikation

Doch warum nicht einfach eine schöne Tasse Kaffee zu einer Tablette Ibuprofen bei Kopfschmerzen trinken? 

Jeder, der das einmal ausprobiert, wird feststellen, dass es das eine Mal besser und das nächste Mal schlechter funktioniert. Der Gehalt an Coffein schwankt je nach Bohnen-Herkunft, aufgenommener Menge sowie der Dauer, in welcher die Tasse Kaffee ausgetrunken wird.

Die standardisierte Menge in den Fix-Kombinationen ist so ausgewählt, dass sie eine besonders gute schmerzlindernde Wirkung bei gleichzeitig wenigen Nebenwirkungen hervorruft. Deshalb sind Arzneimittel wie Thomapyrin Classic (250 mg Acetylsalicylsäure, 200 mg Paracetamol und 50 mg Coffein pro Tablette) oder Thomapyrin Tension Duo (400 mg Ibuprofen und 100 mg Coffein pro Tablette) bei akuten Schmerzzuständen eine gute Alternative.

Coffein-Überdosierung vermeiden

Bei gelegentlicher Einnahme sind die enthaltenen Mengen Coffein in den Fertigarzneimitteln nebenwirkungsarm und sehr gut verträglich. Eine empfohlene Dosierung von maximal drei Tabletten täglich hat nur sehr geringe Auswirkungen auf den Schlaf oder den Blutdruck.

Dennoch sollten Patienten mit bereits bestehenden Erkrankungen wie Hypertonie oder Schlafproblemen auf mögliche Nebenwirkungen des Coffeins hingewiesen werden. Das zusätzlich aufgenommene Coffein aus der täglichen Ernährung sollte beachtet werden. Quelle:
- https://expopharm.de/pharma-world-coffein-macht-analgetika-schneller-und-staerker/
- https://flexikon.doccheck.com/de/Koffein
- https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2017/daz-33-2017/coffein-verstaerkt-opioid-wirkung