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Power Posing: Mehr Selbstvertrauen durch aufrechte Körperhaltung

Eine dominante Körperhaltung kann sich positiv auf das Selbstbewusstsein auswirken. | Bild: elnariz / AdobeStock

Eine aufrechte Körperhaltung kann zu mehr Selbstsicherheit und Selbstvertrauen beitragen. Das haben in der Vergangenheit immer wieder einzelne kleine Studien nahegelegt. Eine neue große Datenauswertung untermauert es jetzt deutlich.

Was ist Power Posing und was bewirkt es?

Beim sogenannten Power Posing geht es um das Einnehmen machtvoller Körperhaltungen. Ein typisches Beispiel ist die Siegerpose. Diese dominante Körperhaltung mit ausgestreckten Armen soll früheren Studien zufolge das Selbstbewusstsein steigern. Die Aussagekraft vieler dieser Untersuchungen gilt jedoch als begrenzt und teilweise widersprüchlich. 

Deshalb hat ein Forscherteam der Universitäten Halle-Wittenberg und Bamberg sowie der Ohio State University eine Metaanalyse durchgeführt, also die Daten vieler einzelner Experimente zusammengeführt. Insgesamt konnten damit die Angaben von fast 10.000 Menschen neu ausgewertet werden. 

Die neue Metaanalyse zeigt: Es gibt tatsächlich einen Zusammenhang zwischen Power Posing oder einer aufrechten Körperhaltung und einer positiveren Selbstwahrnehmung. So kann man sich zum Beispiel selbstbewusster fühlen, wenn man eine dominante Körperhaltung einnimmt. Doch nicht nur beim Gefühl, auch beim Verhalten fand sich ein ähnlicher Zusammenhang. 

Gut zu wissen: Ein paar Power Posen

Power Posen sind dominate Körperhaltungen, die offen und raumeinnehmend erscheinen. Hier ein paar Beispiele:  

  • „Die Siegerpose“: Aufrechter Stand, Arme weit in die Luft gestreckt.
  • „Die Wonder-Woman“: Breitbeiniger Stand, Hände in die Hüften gestemmt.
  • „Der CEO“: Entspannt auf einem Stuhl sitzend, Füße auf dem Tisch ausgetreckt, Arme hinter dem Kopf verschränkt.
  • „Die Lässige“: Breitbeiniger Sitz, Arme nach rechts und links über die Lehne (sofern vorhanden) ausgestreckt. /sn

Power Posing erhöht nicht die Testosteronproduktion

Dagegen ließ sich nicht bestätigen, dass bestimmte Posen auch Einfluss auf den Hormonhaushalt des Betreffenden haben. Die Behauptung älterer Studien, dass Power Posing die Produktion von Testosteron ankurbelt, scheint also nicht zu stimmen.  

In der Metaanalyse fanden sich übrigens nur geringe Unterschiede zwischen Männern und Frauen sowie zwischen verschiedenen Altersgruppen. Quelle: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg