Aktuelles
4 min merken gemerkt Artikel drucken

7 Tipps, damit auch Ältere ausreichend trinken

Senioren-Hände halten Glas mit Wasser
Ältere Menschen haben meist kein so starkes Durstgefühl mehr. Feste Trinkroutinen können dabei helfen, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. | Bild: Pixel-Shot / AdobeStock

Täglich zwei Liter Flüssigkeit – so viel sollten Menschen ab 65 Jahren täglich zu sich nehmen, rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Von dieser Gesamtmenge sollten mindestens 1,3 Liter über Getränke und circa 0,7 Liter über Lebensmittel aufgenommen werden. Wer wenig isst, sollte daher mehr trinken. Die Flüssigkeitsmenge sollte über den Tag verteilt aufgenommen werden, zum Beispiel alle zwei Stunden ein Glas. 

Lieber zu viel trinken als zu wenig – mit Ausnahmen

Verliert der Körper mehr Flüssigkeit als üblich, gerade an heißen Tagen, ist eine Erhöhung der Flüssigkeitsmenge erforderlich. Meist ist es besser, etwas mehr als zu wenig zu trinken. 

Allerdings gibt es Ausnahmen: Das sind vor allem einige Erkrankungen, insbesondere Herz- und Niereninsuffizienz sowie Leberzirrhose. Hier kann es nach ärztlicher Absprache erforderlich sein, von den allgemein empfohlenen Trinkmengen abzuweichen und die Flüssigkeitszufuhr etwas zu reduzieren. 

Bei Älteren: Vorsicht nachlassendes Durstgefühl!

Häufig ist es jedoch nicht ganz einfach, täglich ausreichend zu trinken. So lässt im Alter meist das Durstgefühl nach. Treten demenzielle Veränderungen auf, wird das Trinken zudem manchmal einfach vergessen. Schluckstörungen oder Inkontinenz können ebenfalls ein Grund dafür sein, dass zu wenig getrunken wird. 

Doch bei Flüssigkeitsmangel drohen gesundheitliche Folgen wie Kreislaufstörungen, Muskelkrämpfe oder Verwirrtheit. Erstes Anzeichen für einen Flüssigkeitsmangel ist ein dunkel gefärbter und intensiv riechender Urin. Außerdem kann es zu Müdigkeit, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten und rissigen Lippen kommen. 

Woran erkennt man, dass jemand zu wenig trinkt?

Folgende Merkmale können unter anderem auf Gesundheitsprobleme hinweisen:

  • Kurzatmigkeit, 
  • plötzliche Verwirrtheit, 
  • Erbrechen und 
  • Schwächegefühl. 

Grundsätzlich hilfreich, um solche Symptome zu verhindern, können sein: leichte Kleidung, keine dicken Decken, wenig Sonneneinstrahlung. Um ausreichend Flüssigkeit aufzunehmen, können neben Getränken auch kalte Suppen und wasserreiches Obst konsumiert werden. Es sollte zudem auf die richtige Belüftung geachtet werden. Quelle: dpa / mia 

Tipp für Ältere: Trinkroutinen einführen

Ein paar „Trinkroutinen“ können ältere Menschen dabei unterstützen, regelmäßig zu trinken und den täglichen Flüssigkeitsbedarf zu decken:  

  • Immer nach dem Aufstehen oder zu jeder Mahlzeit ein Glas Wasser trinken.
  • Morgens schon die Trinkmenge für den gesamten Tag bereitstellen.
  • Ein Glas, sobald es leer getrunken ist, gleich wieder neu befüllen.
  • Getränke immer in Sicht- und Reichweite haben.
  • Um das Trinken nicht zu vergessen, können sichtbar angebrachte Erinnerungsnotizen hilfreich sein. Man kann auch einen Wecker benutzen, der alle zwei Stunden klingelt.
  • Auch diverse Smartphone-Apps helfen dabei, ans Trinken erinnert zu werden bzw. die Trinkmenge im Blick zu behalten (z. B. Wasser Trinkwecker, Aqualert Water Tracker, Daily Water, Water Tight).
  • Bei Schluckbeschwerden helfen speziell geformte Trinkgefäße oder Strohhalme.

Getränkewahl: die Abwechslung macht’s

Bei der Getränkeauswahl sollte man ein bisschen Abwechslung walten lassen. Neben Wasser und ungesüßten Kräuter- oder Früchtetees darf es auch mal eine Saftschorle sein. Am besten mischt man einen Teil Frucht- oder Gemüsesaft mit drei Teilen Wasser. 

Um reinem Wasser ein bisschen Geschmack zu verleihen, kann man zum Beispiel ein paar dünne Ingwerscheiben zugeben. Ebenso eignen sich dafür Zitronenscheiben, ein aufgeschnittener Apfel, Beeren oder Gurkenscheiben. Auch ein Stängel Minze oder etwas Basilikum machen Wasser schmackhaft. 

Zählt auch Kaffee oder Schwarztee?

Bei Kaffee und Schwarztee gilt: Entgegen früherer Lehrmeinung dehydrieren sie den Körper nicht. Sie dürfen daher nach aktuellem Wissensstand zur Flüssigkeitsbilanz dazugezählt werden. 

Zu beachten ist aber, dass Kaffee und Tee bei Personen, die diese Getränke nicht gewohnt sind, dennoch die Wasserausscheidung fördern können. Auch wegen ihrer anregenden Wirkung auf Herz und Kreislauf sollten diese Genussmittel nur in moderaten Mengen (bis zu 4 Tassen pro Tag) getrunken werden. Von alkoholischen Getränken ist ganz abzuratenQuellen: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA); Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE)