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Für mehr Nachhaltigkeit: Energiespartipps für Apotheken und Arztpraxen

Für mehr Nachhaltigkeit schlägt der Virchowbund vor, auf biologisch abbaubare, puderfreie Einmalhandschuhe umzusteigen. | Bild: Lumos sp / AdobeStock

Der Deutsche Apothekertag stand in diesem Jahr unter dem Motto „Klimawandel, Nachhaltigkeit und Gesundheit“. Zwar hatten die ABDA-Mitgliedsorganisationen viele Anträge zu diesem Thema eingereicht, letztlich verlor sich die Debatte jedoch immer wieder in einer stellenweise sehr kleinteiligen Grundsatzdiskussion, welchen Beitrag Apotheken tatsächlich leisten können. Viel Konkretes kam am Ende nicht herum.

Wie man Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen aktiv angehen kann, macht jetzt der Virchowbund vor: Der Verband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte hat eine ausführliche Checkliste veröffentlicht, wie Praxen ihren Alltag umweltbewusst gestalten können.

Tipps für mehr Nachhaltigkeit in der Apotheke

Viele Tipps lassen sich auch auf die Apotheken übertragen. So regt der Virchowbund unter anderem dazu an, papierbasierte Prozesse möglichst zu digitalisieren, Werbekataloge abzubestellen und zum Beispiel Arztbriefe elektronisch zu übermitteln. Darüber hinaus sei es denkbar, biologisch abbaubare, puderfreie Einmalhandschuhe zu kaufen, was sicher auch für die Rezeptur in der Apotheke eine Option ist. 

Neben generellen Ideen zum Schonen von Ressourcen, wie der Nutzung energiesparender Beleuchtung, dem Einbauen wassersparender Armaturen und dem Absenken der Heiztemperatur, beleuchtet der Verband auch, was beim Kontakt mit Patienten sowie auf Ebene der Medikation möglich ist. Um die Abwasserbelastung zu senken, können Ärzte demnach erwägen, Ibuprofen statt Diclofenac zu verordnen. Das Verschreiben eines Pulverinhalators statt eines Dosieraerosols – natürlich nur, sofern im Einzelfall möglich – trage zudem dazu bei, CO2-Emissionen einzusparen.

Überdies sollte geprüft werden, ob unnötige Patientenwege zu vermeiden sind. Zu diesem Zweck schlägt der Virchowbund vor, zum Beispiel Wiederholungsverordnungen auszustellen, sobald dies möglich ist, sowie telemedizinische Angebote und ein Rezepttelefon einzurichten. Auch eine Beratung der Versicherten zu den persönlichen gesundheitlichen Vorteilen einer klimafreundlichen Lebensweise sei ratsam, etwa mit Blick auf die Ernährung und den Gang zu Fuß statt der Autofahrt.

Polymedikation von Patienten prüfen

Aufmerksam sollten Ärzte und Apotheken auch bei Menschen mit Polymedikation sein: Den Medikationsplan „auszumisten“, bringe sowohl Vorteile für das Individuum als auch für die Umwelt. „So werden auf längere Sicht Ressourcen in der Medikamentenproduktion gespart – vom Abfall ganz zu schweigen“, erläutert der Virchowbund dazu auf seiner Website.

Die Checkliste finden Interessierte, die bereits registriert sind, auf der Seite des Virchowbunds. Alle anderen bekommen die Liste per Mail zugeschickt, wenn sie sich für den kostenlosen Newsletter des Verbands anmelden.