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Zum Welt-Rheuma-Tag am 12. Oktober 2023: Was bei Rheuma wichtig ist

Mann hält sich schmerzende Hand
Erste Anzeichen von Rheuma sollten früh behandelt werden. | Bild: sebra / AdobeStock

Schmerzen weisen in der Regel auf eine drohende Schädigung des Organismus hin und sollten deshalb ernst genommen werden. Das gilt ganz besonders für rheumatisch bedingte Schmerzen. 

Diese sollte man so früh wie möglich behandeln. Ansonsten droht eine dauerhafte Sensibilisierung – ein „Schmerzgedächtnis“ –, verbunden mit chronischen Schmerzen. Diese können dann unabhängig vom ursprünglichen Schmerzgeschehen auch an anderer Stelle auftreten oder sich sogar auf den ganzen Körper ausdehnen. Es ist deshalb wichtig, zeitnah mit einer angemessenen Entzündungs- und Schmerztherapie zu beginnen. 

Bewegung bei Rheuma wichtig

In der Frühphase der Beschwerden sollten nicht nur geeignete analgetisch und antientzündlich wirksame Medikamente eingesetzt werden. Auch nichtmedikamentöse Maßnahmen wie Physiotherapie und Funktions- sowie Bewegungstraining sollten ergriffen werden, betonen Experten.  

Dass Bewegung in Gemeinschaft jedoch viel leichter fällt, weiß auch die Deutsche Rheuma-Liga. Deshalb macht sie im Rahmen ihrer zweijährigen Kampagne zum Welt-Rheuma-Tag unter dem Motto „Gemeinsam statt einsam“ auch gezielt auf ihr Bewegungsangebot aufmerksam.

Welt-Rheuma-Tag am 12. Oktober

Die Arthritis and Rheumatism International (ARI) hat den Welt-Rheuma-Tag 1996 ins Leben gerufen. Ziel ist es, die Anliege rheumakranker Menschen an diesem Tag in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen.

Die Deutsche Rheuma-Liga hat den Jahrestag in Deutschland zum ersten Mal in 2005 aufgegriffen und begeht den 12. Oktober seitdem stets mit einem besonderen Motto und Kampagnenschwerpunkt. Wie bereits letztes Jahr lautet das Motto auch dieses Mal „Gemeinsam statt einsam“.

Verständnis für Therapie erhöht den Erfolg

Für eine gute Krankheitsbewältigung spielt auch das Selbstmanagement der Betroffenen eine große Rolle. Die Patienten sind gefordert, die Therapie konsequent umzusetzen und in ihrem Alltag zu verankern. 

Die Motivation ist umso größer, je genauer die Patienten verstehen, warum eine bestimmte Therapie notwendig ist und was sie im Körper bewirkt, sagen Rheuma-Experten. Eine solche Gesundheitskompetenz wirke sich positiv auf Therapietreue und Behandlungserfolg aus. Auch die Beratung in der Apotheke trägt zu einer besseren Gesundheitskompetenz bei. 

So äußert sich rheumatoide Arthritis

Eine wichtige rheumatische Erkrankung ist die rheumatoide Arthritis (RA). Sie ist die häufigste entzündliche Gelenkerkrankung und wird auch als chronische Polyarthritis bezeichnet. In Deutschland leidet einer von 100 Erwachsenen daran. Meist beginnt die Krankheit nach dem 50. Lebensjahr. Sind Kinder davon betroffen, spricht man von juveniler idiopathischer Arthritis. 

Die Erkrankung beginnt oft schleichend. Zu Beginn sind typischerweise die Finger- und Zehengelenke betroffen. Sie fühlen sich überwärmt an, sind geschwollen, schmerzhaft und steif. 

Die Symptomatik ist morgens besonders ausgeprägt. Betroffenen fällt es dann zum Beispiel schwer, den Wasserhahn im Bad aufzudrehen. Es gelingt ihnen auch nicht, eine Faust zu machen. Verdacht auf eine rheumatoide Arthritis besteht insbesondere dann, wenn diese sogenannte Morgensteifigkeit länger als 60 Minuten anhält und wenn mehr als zwei Gelenke geschwollen sind. Zu möglichen weiteren Symptomen der rheumatoiden Arthritis zählen Müdigkeit, Leistungsschwäche, Fieber, Nachtschweiß und Gewichtsverlust.  

Wie wird rheumatoide Arthritis behandelt?

Die rheumatoide Arthritis ist zwar bis jetzt nicht heilbar, doch gegen die Entzündungsprozesse in den Gelenken stehen wirksame Medikamente zur Verfügung. Die Gelenkzerstörung lässt sich damit verzögern oder verhindern. 

Neben Basismedikamenten wie Methotrexat, Hydroxychloroquin, Leflunomid und Sulfasalazin kommen ergänzend Corticoide und Biologika wie Adalimumab (Humira®) oder Etanercept (Enbrel®) sowie die moderne Wirkstoffklasse der Januskinase-Inhibitoren (z. B. Tofacitinib in Xeljanz®) zum Einsatz. Quellen: Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. (DGRh); Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V.