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PTAheute-Pinnwand KW 5/2024: Cyber-Mobbing, Krebs und mentale Gesundheit

PTAheute-Pinnwand KW 5/2024
Bilder: Africa Studio, Ingo Bartussek, nenetus, Jamrooferpix / AdobeStock

Täglich erreichen uns zahlreiche Meldungen rund um Pharmazie, Gesundheit und Apothekenmarkt. Hier finden Sie eine Übersicht über die News und Pressemeldungen der aktuellen Woche.

Krebs: Entzündung der Mundschleimhaut häufig unterschätzte Nebenwirkung

Anlässlich des bevorstehenden Weltkrebstages macht die Initiative proDente e.V. darauf aufmerksam, dass rund 30 bis 40 Prozent der Patienten mit Chemotherapie eine Entzündung der Mundschleimhaut entwickeln. 

Bei der Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren steige der Anteil auf fast 90 Prozent. Frauen, die eine Chemotherapie erhalten, sind häufiger betroffen als Männer, erklärt proDente e.V. in einer Pressemitteilung.

Die mit einer Mundschleimhautentzündung (Mukositis oder auch Stomatitis) einhergehenden Symptome wie Schmerzen und Brennen im Mundraum können die Nahrungsaufnahme erschweren. Dies könne zu einem Gewichtsverlust oder gar zu einer Reduzierung oder einem Unterbrechen der Krebsbehandlung führen und den Erfolg der Krebstherapie gefährden, so proDente e.V.

Aus diesen Gründen empfiehlt die Initiative, dass zur Vorbereitung auf die Krebsbehandlung auch ein Besuch beim Zahnarzt nach Möglichkeit dazugehören sollte.

Außerdem sollten Betroffene besonders gut auf ihre Mundhygiene achten. Zudem sei es ratsam, auf alles zu verzichten, was die Mundschleimhaut reizen könnte: Nikotin, Alkohol; scharfe, säurehaltige, sehr heiße Speisen und Getränke sowie scharfkantiges, trockenes oder bröseliges Essen. 

Kommt es während der Chemotherapie zu häufigem Erbrechen, den Mund danach gut ausspülen. Magensäure greift sonst Zähne, Zahnfleisch und Mundschleimhaut an. Die Initiative empfiehlt, die Mundschleimhaut täglich auf Veränderungen zu untersuchen. Quelle: PM proDente e.V. / mia 

Umfrage: Junge Menschen melden sich öfter krank – warum?

Die Generation der 18- bis 29-Jährigen wachse „sozusagen im Dauerkrisenmodus“ auf, stellt Wirtschaftspsychologin Patrizia Thamm, Referentin bei der Krankenkasse Pronova BKK, fest.

Aus diesem Grund erscheine den jungen Menschen die eigene Zukunft als unsicher, sodass sie besonders im Hier und Jetzt lebten. Sie fordern mehr Raum für ihre Gesundheit ein als ältere Generationen und achten stärker auf eine mentale Balance und Work-Life-Balance.

„Tendenziell haben die Älteren früher mehr hingenommen, als es die Jüngeren heute bereit sind zu tun. Es war üblicher, ungesunde Arbeitsbedingungen zu ertragen als auch Entscheidungen und Prozesse weniger infrage zu stellen“, sagt die Wirtschaftspsychologin bei tageschau.de. Das zeigt auch eine aktuelle, repräsentative Umfrage der Pronova BKK: Sechs von zehn Befragten melden sich trotz Arbeitsfähigkeit krank.

Dass mentale Gesundheit bei den unter 30-Jährigen eine wichtige Rolle spielt, sehen auch andere Experten. Die Corona-Pandemie und die Einführung von mehr Homeoffice haben insbesondere bei Berufseinsteigern Spuren hinterlassen. Quelle: tagesschau.de 

Chargenrückruf: Metamizol Zentiva 500 mg/ml, 100 ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung 

Aufgrund einer Häufung von Beanstandungen zu Schwierigkeiten beim Öffnen des kindergesicherten Verschlusses ruft die Zentiva Pharma GmbH alle im Markt befindlichen Packungen der 

Chargen 3690823, 3700823 und 3710823 des Arzneimittels Metamizol Zentiva 500 mg/ml 100 ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung, 100 ml (PZN 17418956)

zurück.  

Nach Prüfung der Lagerbestände können betroffene Packungen zur Gutschrift mittels APG-Formular über den pharmazeutischen Großhandel zurückgeschickt werden.

Großhandel und Krankenhäuser werden gebeten, die Ware beim Zentiva Kundenservice zur Retoure anzumelden. Montag–Freitag 08:00 Uhr bis 17:00 Uhr; Telefon: 030 25555180, Fax: 030 7001430222, E-Mail: CustomerService.DE@zentiva.com. Quelle: AMK 

RKI: Mehr Menschen in Deutschland erkranken an Grippe

Die Menschen in Deutschland erkranken weiterhin zunehmend an Grippe. Die Influenza-Aktivität hat in der Woche bis 28. Januar nochmals deutlich zugenommen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) berichtet. Von den rund 69.000 Grippe-Fällen, die seit Oktober im Labor bestätigt wurden, entfallen rund 25.000 auf die Vorwoche. Dabei ist eine hohe Dunkelziffer anzunehmen.  

Insgesamt berichten die Fachleute von einer weiteren Zunahme bei akuten Atemwegserkrankungen im Wochenvergleich. Dies betreffe insbesondere Schulkinder im Alter von 5 bis 14 Jahren. Unabhängig von einem Arztbesuch wird geschätzt, dass vorige Woche etwa 6,1 Millionen akute Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung auftraten. Der Wert liegt auf ähnlichem Niveau wie in den Jahren vor der Pandemie. Quelle: dpa / mia 

Barmer-Studie: Cyber-Mobbing nimmt zu

Aus einer aktuellen Studie der Barmer geht hervor, dass Cyber-Mobbing bei jungen Menschen in Deutschland ein immer größeres Problem wird. So habe mehr als jeder zweite Jugendliche im vergangenen Jahr im direkten Umfeld mitbekommen, dass jemand persönlich Ziel von Cyber-Mobbing war. Im Jahr 2021 lag dieser Wert noch bei 43 Prozent. Selbst betroffen waren mehr als 16 Prozent der 14- bis 17-Jährigen und damit zwei Prozent mehr als im Jahr 2021. 

„Cyber-Mobbing ist kein Kavaliersdelikt, sondern kann für die Betroffenen zur Tortur werden. Es ist eine alarmierende Entwicklung, dass diese Form des Mobbings bei Jugendlichen immer weiter zunimmt. Je schneller die Opfer eine vertrauenswürdige Hilfe bei Eltern, Freunden, Schulen, Polizei oder Beratungsstellen bekommen, desto besser“, sagt Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer. 

Eigenen Angaben zufolge hätten zuletzt 15 Prozent der befragten Betroffenen keinerlei Hilfe bei Cyber-Mobbing-Attacken erhalten. Dieser Wert sei zwar niedriger als in den Vorjahren, aber immer noch zu hoch.

Gemäß der Studie findet Cyber-Mobbing vor allem über WhatsApp oder die Social-Media-Kanäle TikTok und Instagram statt. 74 Prozent der Betroffenen sind dabei Mobbing in Form von Beleidigungen ausgesetzt, gefolgt vom Verbreiten von Gerüchten und dem Ausschluss aus Gruppen. 32 Prozent beklagten das Posten von peinlichen Bildern und Videos. Nur 28 Prozent der Mädchen und Jungen hat keinerlei Erfahrungen mit Cyber-Mobbing gemacht. Quelle: PM Barmer 

Geld-zurück-Aktion mit Wick VapoRub

Beim Erwerb von Wick VapoRub erstattet Wick im Rahmen seiner Geld-zurück-Aktion 50 Prozent des Kaufpreises zurück. Alle Größen der Wick VapoRub Erkältungssalbe (25 g, 50 g, 100 g) sind in der Geld-zurück-Aktion eingeschlossen.

So geht’s:

  • Aktionszeitraum: Vom 01.01.2024 bis 31.03.2024 Wick VapoRub in einer Apotheke in Deutschland kaufen. 
  • Einsendeschluss: bis 12.04.2024 den Kaufbeleg auf www.wick-sparen.de hochladen und 50 Prozent des Kaufpreises erstattet bekommen.
  • Die Aktion ist auf 20.000 Teilnahmen limitiert, die Verfügbarkeit der Aktion kann unter www.wick-sparen.com eingesehen werden.

Quelle: PM Wick 

AMK: Verdachtsmeldungen eines potenziellen Missbrauchs Tropicamid-haltiger Augentropfen aus Apotheken

Der AMK liegen seit Juli 2022 drei Verdachtsfälle zum potenziellen Missbrauch von Tropicamid-haltigen Augentropfen aus verschiedenen Apotheken vor. 

Die Apotheken berichteten von männlichen Personen, vorwiegend jungen Erwachsenen, die Verordnungen hoher Mengen der Augentropfen vorlegten, z. B. fünf Packungen Mydriaticum Stulln®, 10x10 ml. Die Privatrezepte waren gefälscht, bzw. es wurden mehrere Verordnungen von verschiedenen Ärzten vorgelegt.

Tropicamid ist ein synthetischer Muscarinrezeptor-Antagonist, welcher lokal am Auge angewandt eine Mydriasis und Akkommodationslähmung bewirkt. Die in Deutschland erhältlichen Augentropfen sind zur Mydriasis zu diagnostischen Zwecken indiziert. Sie werden auch zur Zykloplegie bei der Behandlung von Uveitiden angewandt.

Bei (intendierter) systemischer Applikation von Tropicamid können aufgrund der Atropin-ähnlichen Wirkung Halluzinationen auftreten. Die stimulierende und halluzinogene Wirkung kann zu missbräuchlicher Anwendung führen. 

Die AMK bittet Apotheken bei Vorlage entsprechender Verordnungen verstärkt auf Auffälligkeiten (z. B. der Verordnungsmenge) zu achten und verweist diesbezüglich auch auf den Leitfaden der Bundesapothekerkammer zu Arzneimittelmissbrauch. 

Weiterhin empfiehlt die AMK im vertraulichen und verständnisvollen Patientengespräch zunächst konkrete Informationen über die Art der Anwendung und die Indikation zu erfragen und angemessen über die potenziellen Risiken zu informieren. 

Bei Rezeptfälschung ist die Abgabe zu verweigern. Auch bei konkretem Missbrauchsverdacht kann die Abgabe verweigert werden. Quelle: AMK 

Neue Nitrosamin-Grenzwerte veröffentlicht

Immer wieder schleicht sich die Nitrosamin-Krise, die bereits im Sommer 2018 begann, auch heute noch in Form von Rückrufen in den Alltag von Apothekenmitarbeitern zurück. 

Im Juli 2023 hat die EMA eine umfassende Liste mit potenziell von solchen Verunreinigungen betroffenen Wirkstoffen und für diese festgelegte Grenzwerte veröffentlicht. Diese Liste wurde nun erneut um 16 Nitrosamine erweitert. Mit dabei sind bekannte Wirkstoffe wie Sildenafil, Sumatriptan, Terbinafin, Mirtazapin oder Rivaroxaban:

  • 1-(2,3-dichlorophenyl)-4-nitrosopiperazine (Quelle: Aripiprazol)
  • N-nitroso-azacyclonol
  • N-nitroso-betaxolol
  • N-nitroso-dabigatran etexilate
  • N-nitroso-desmethyl-sildenafil
  • N-nitroso-desmethyl-sumatriptan
  • N-nitroso-desmethyl-terbinafine
  • N-nitroso-dorzolamide
  • N-nitroso-mirtazapine
  • N-nitroso-ranolazine impurity 1
  • N-nitroso-ribociclib impurity 1
  • N-nitroso-rivaroxaban amide
  • N-nitroso-rivaroxaban open-ring acid
  • N-nitroso-terbinafine degradant
  • N-nitroso-terbinafine impurity A
  • N-nitroso-urapidil

Außer im Fall von konkreten Rückrufen beeinflusst diese Aktualisierung den Apothekenalltag zwar wohl kaum. Sie zeigt aber, dass die Nitrosamin-Krise weiterhin nicht abgeschlossen ist. Quelle: daz.online 

Omikron-Sublinie JN.1 dominiert Infektionsgeschehen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte die SARS-CoV-2-Variante JN.1 bereits im Dezember 2023 als eine Variant of Interest (VOI) ein. Obwohl sich JN.1 nur wenig von anderen Sublinien unterscheidet, ist die Variante wohl ansteckender und in Deutschland für etwa 80 Prozent der derzeitigen SARS-CoV-2-Fälle verantwortlich. Auffallend bei den Erkrankungen sind Symptome wie Schlafprobleme und Angststörungen.

Die WHO geht davon aus, dass die derzeitige Immunität der Bevölkerung sowie die Auffrischungsimpfungen wirksam bleiben, und schätzt die mit JN.1 assoziierten gesundheitlichen Risiken als gering ein.

Seit der 51. Meldewoche 2023 ist hierzulande laut dem Robert Koch-Institut die Anzahl der COVID-19-Fälle ge­sunken. Für die 3. Meldewoche 2024 wurden bislang 6706 Fälle gemeldet. Quelle: daz.online 

Dr. Kade sammelt 13.000 Euro Spenden für die Tafel Deutschland

Für die „Mission Magenengel“, eine Aktion für den guten Zweck rund um das Sodbrennen-Präparat Riopan® Magen Gel, zieht Dr. Kade eine durchweg positive Bilanz: Dank der Teilnahme von zahlreichen Apothekern, PTA und PKA am Riopan®-Quiz sei insgesamt eine Summe von 13.000 € für die Tafel Deutschland zusammengekommen.

Dr. Kade schreibt in einer Pressemitteilung, dass über 2.200 Menschen an dem Quiz teilgenommen hatten, woraus eine Spendensumme von 11.000 Euro generiert werden konnte. Dr. Kade selbst gab noch einmal 2.000 Euro hinzu.

Die gesammelten Spenden wurden kurz vor Weihnachten vollständig an die Tafel Deutschland übergeben, um die Organisation bei der Bekämpfung von Armut und Hunger in unserem Land zu unterstützen. Quelle: PM Dr. Kade