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In der Apotheke werden PTA mit den unterschiedlichsten Themen konfrontiert. Lesen Sie hier die tagesaktuellen News aus den Bereichen Pharmazie, Forschung, Ernährung, Gesundheit und vielem mehr. Bleiben Sie informiert, um Ihre Kunden stets kompetent zu beraten.

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PTAheute-Pinnwand KW 21/2025: Fälschungen, Vitamine und neue Lagerung

PTAheute-Pinnwand KW 21/2025
Bilder: Kitreel, lisalucia, I Viewfinder, Jamrooferpix / AdobeStock; Montage: PTAheute

Täglich erreichen uns zahlreiche Meldungen rund um Pharmazie, Gesundheit und Apothekenmarkt. Hier finden Sie eine Übersicht über die News und Pressemeldungen der aktuellen Woche:

T- und BtM-Rezepte: Wann kommt die E-Version?

„Normale“ Rezepte in elektronischer Form sind mittlerweile für Arztpraxen und Apotheken Alltag. Alle anderen Verordnungen werden hingegen immer noch auf Papier ausgestellt. Und das wird wohl auch noch eine Weile so bleiben, denn laut Bundesgesundheitsministerium liegen die technischen Voraussetzungen noch nicht vor. Auch fehlt es noch an finanziellen Mitteln.

Die verzögerte Einführung der elektronischen T- und BtM-Rezepte hat insofern Relevanz, als die dort verordneten Arzneimittel vorerst nicht auf der Medikationsliste auftauchen. Damit werden sie auch nicht in die elektronische Patientenakte übernommen. Außerdem würde die ausschließliche Verordnung von Betäubungsmitteln via E-Rezept Fälschern das Leben massiv erschweren. Quelle: daz.online 

Geänderte Lagerungsbedingungen für Toxogonin® (Obidoximchlorid) 250 mg/ml Injektionslösung

Der Zulassungsinhaber SERB SA sowie der deutsche Mitvertreiber Heyl Chemisch-pharmazeutische Fabrik GmbH & Co. KG informieren in Abstimmung mit der zuständigen Landesbehörde über eine geplante Anpassung der Lagerungsbedingungen für Toxogonin® (Obidoximchlorid) 250 mg/ml Injektionslösung.  

Obidoximchlorid ist ein Antidot zur Behandlung von Vergiftungen mit Insektiziden aus der Gruppe der Organophosphate.  

Im Rahmen von Stabilitätsstudien wurde bei längerer Lagerung oberhalb von 25 °C eine Zunahme der Färbung der Lösung festgestellt. Bisher wurden laut Firma keine unerwünschten Ereignisse, Reaktionen oder Sicherheitssignale im Zusammenhang mit dieser Abweichung gemeldet.  

Die aktuellen Lagerungsbedingungen in der Produktinformation lauten „Nicht im Kühlschrank lagern oder einfrieren“. Künftig soll die Lagerung wie folgt angegeben werden: „Nicht im Kühlschrank lagern oder einfrieren. Nicht über 25 °C lagern.“  

Sollten Unsicherheiten bestehen, ob vorrätige Ware über 25 °C gelagert wurde, kann die Firma kontaktiert werden. Unter den üblichen Lagerbedingungen in Apotheken und Krankenhausapotheken (15–25 °C) gilt dieses Risiko aber als gering. Quelle: AMK 

Pharma und Retail: Klosterfrau teilt OTC-Sparte auf

Wechsel in der Führungsriege von Klosterfrau: Wie das Unternehmen mitteilt, hat Stephan Börner, bislang Leiter der OTC-Sparte, sich entschieden, das Unternehmen zu verlassen. Aufgrund von neuen privaten und beruflichen Perspektiven, wie es heißt. 

Diese Veränderung nimmt der CEO der Klosterfrau Group, Dr. Stefan Koch, zum Anlass, eine strategische Neuausrichtung seiner Organisationsstruktur in Deutschland umzusetzen. Der Geschäftsbereich Consumer Healthcare wird in die Bereiche Pharma und Retail geteilt. 

Um sich künftig noch gezielter den Herausforderungen eines zunehmend kompetitiven Umfelds im Gesundheitsbereich zu stellen, werde der Geschäftsbereich neu ausgerichtet, heißt es in einer Mitteilung. 

Demnach werden die Bereiche Pharma und Retail künftig eigenständig aufgestellt und jeweils von einem „Vice President“ geleitet. Beide Bereichsleitenden berichten an den CEO der Klosterfrau Group, Dr. Stefan Koch. Quelle: daz.online 

G-BA erweitert das Neugeborenenscreening

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat das erweiterte Neugeborenenscreening ausgeweitet: Es umfasst künftig auch ein Screening auf Vitamin-B12-Mangel sowie auf die seltenen angeborenen Stoffwechselerkrankungen Homocystinurie, Propionazidämie und Methylmalonazidurie.

Beim erweiterten Neugeborenenscreening werden Neugeborenen am zweiten oder dritten Lebenstag – also in der Regel bei der zweiten Vorsorgeuntersuchung (U2) – aus der Ferse einige Tropfen Blut entnommen und auf eine spezielle Filterpapierkarte gegeben. Diese Trockenblutkarte wird zur Analyse in ein Screeninglabor geschickt.

Ein unbehandelter Vitamin-B12-Mangel kann zu Entwicklungsstörungen und Blutarmut führen. Die Stoffwechselerkrankungen Homocystinurie, Propionazidämie und Methylmalonazidurie können u. a. zu Entwicklungsstörungen, Herzerkrankungen und Niereninsuffizienz führen. Quelle: https://www.aerzteblatt.de/news/neugeborene-werden-kunftig-auf-vitamin-b12-mangel-sowie-seltene-stoffwechselerkrankungen-untersucht-67711403-42df-4b12-aa95-0edca152cc9d 

Chargenrückruf: Arilin® 250 mg Filmtabletten 

Im Rahmen von fortlaufenden Stabilitätsprüfungen wurde bei einer Charge bei dem Arzneimittel Arilin® 500 mg, 20 Filmtabletten, eine Abweichung von der Spezifikation beim Parameter Wirkstofffreisetzung Metronidazol festgestellt.    

Daher ruft die Firma Dr. August Wolff GmbH & Co. KG Arzneimittel, 33611 Bielefeld, folgende Arzneimittel zurück:  

Arilin® (Metronidazol) 250 mg Filmtabletten, 12 Stück (PZN 02182637), Ch.-B.: 204490  

Arilin® 500 mg Filmtabletten, 10 Stück (PZN 02724311), Ch.-B.: 000812, 001960, 144652, 144661, 202340, 204500, 204511, 208490, 208491, 305530, 305540, 309321, und  

Arilin® 500 mg Filmtabletten, 20 Stück (PZN 02587877), Ch.-B.: 000812, 004250, 001960, 144660, 144661, 202340, 204510, 309330, 305530.  

Zu beachten ist, dass ein Nachfolger im Markt ist. Betroffene Ware soll mittels APG-Formular an den pharmazeutischen Großhandel zur Gutschrift zurückgeschickt werden. Quelle: AMK 

AOK Nordost warnt vor neuen Rezeptfälschungen

Die AOK Nordost warnt vor Papierrezept-Fälschungen bei Betäubungsmitteln und hochpreisigen Arzneimitteln. Im ersten Quartal 2025 wurden hauptsächlich in Berliner Apotheken Rezeptfälschungen beispielsweise zu Fentanyl-Pflastern sowie zu Lonsurf®, Lenvima® und Besremi® eingelöst. 

Auch Rezeptfälschungen für Medikamente wie Mounjaro® oder Ozempic® bleiben weiterhin aktuell. Vermuten Apotheken eine Fälschung, sollten sie sich bei der Arztpraxis rückversichern, ob der Patient oder die Patientin bekannt ist. Ist das nicht der Fall, sollten sie direkt die Polizei informieren und sich unmittelbar mit der zuständigen Krankenkasse in Verbindung setzen. Quelle: PM AOK Nordost 

Neues Packaging für Superpep®

Packshot Superpep
Neues Design für Superpep® | Bild: Hermes Arzneimittel GmbH

Hermes Arzneimittel GmbH gibt Superpep® ein neues Aussehen. Mit mehr Farbe und passenden Icons sollen alle wichtigen Informationen zu dem Mittel gegen Reiseübelkeit auf einen Blick erkennbar werden.

Die Icons der verschiedenen Verkehrsmittel zeigen direkt die Indikation, die abgebildeten Kaugummis mit dem Minzblatt Darreichungsform und Geschmack. Die Produkte sind ab sofort verfügbar. Quelle: PM Hermes 

Chargenrückruf: Jodid 100 Mikrogramm Tabletten 

Die Firma Merck Healthcare Germany GmbH, 64331 Weiterstadt, ruft Jodid 100 Mikrogramm Tabletten, 100 Stück, Ch.-B.: G01LXS, G0269D, G02BFS, G02BFT (PZN 02545005) zurück.  

Grund für den Rückruf ist, dass die Teilungsrillen auf beiden Seiten der Tablette bei den betroffenen Chargen nicht ausgerichtet, d. h. nicht parallel zueinander angebracht sind. Dies kann zu einer ungleichmäßigen Teilbarkeit der Tabletten führen.  

Die betroffene Ware ist in Quarantäne zu setzen. Das Rücknahmeverfahren wird spätestens in Kalenderwoche 23 ergänzt. Quelle: AMK 

Sanicare kehrt auf den Amazon-Marktplatz zurück

Wer auf dem Amazon-Marktplatz rezeptfreie Arzneimittel bestellen will, wird nun vor Kaufabschluss aufgefordert, in die Verarbeitung gesundheitsbezogener Daten einzuwilligen. Sanicare vermeldet daher die Rückkehr auf die Verkaufsplattform.

Doch ist es wirklich so einfach? Rechtsanwalt Markus Bahmann lässt Amazons Vorgehen unbeeindruckt. Er hält es weiterhin für nicht datenschutzkonform – und sieht die Apotheken als eine Art „Versuchskaninchen“ für Amazon. Schließlich sei es die Apotheke, die die datenschutzrechtliche Verantwortung trage, betont er gegenüber der DAZ. Und dass eine einzelne Apotheke kontrollieren kann, was Amazon wirklich mit den Bestelldaten macht, hält Bahmann für „utopisch“.

Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten sie auf daz.online.

Gesundheitsministerin plant Verbot von Lachgas als Partydroge

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken will als eine ihrer ersten Amtshandlungen ein Verbot von Lachgas als Partydroge auf den Weg bringen. „Lachgas ist kein harmloser Spaß, sondern insbesondere für Kinder und Jugendliche mit hohen gesundheitlichen Risiken verbunden“, sagt die Politikerin.  

Das reiche von Gefrierverletzungen über Ohnmachtsanfälle bis zu hin zu bleibenden Nervenschäden oder Psychosen. Für ein Verbot setze sie sich schon seit Jahren ein. 

Konkret geht es laut Warken darum, dass Lachgas nicht mehr an Minderjährige abgegeben werden darf. Zudem solle ein generelles Verbot gelten, Lachgas über den Versandhandel oder Automaten zu verkaufen.  

Warken will darüber hinaus mit dem Gesetz, ähnlich wie Lauterbach zuvor, Handel und Vertrieb von K.o.-Tropfen verbieten und unter Strafe stellen. Quell: dpa / mia 

Chargenrückruf: ACC® akut 600 mg  

Die Firma Hexal AG ruft ACC® akut 600 mg Hustenlöser, Brausetabletten, 20 Stück (Ch.-B.: NL3394, PZN: 00010808) zurück. Der Grund dafür ist, dass es bei der genannten Charge im Laufe der Lagerung zu Undichtigkeiten und zur teilweisen Öffnung bei den Siegelrandbeuteln (Sachets) und damit einhergehend zum teilweisen Auflösen der Brausetabletten in der Verpackung kommen kann.  

Apotheken werden um Überprüfung ihrer Warenbestände gebeten und um Rücksendungen betroffener Packungen. Quelle: AMK 

Erster Platz beim Peter-Müller-Digitalpreis 2025 für PINK! Coach

Auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) in Wiesbaden wurde die Brustkrebs-DiGA PINK! Coach mit dem ersten Platz des Peter-Müller-Digitalpreises ausgezeichnet. Mit diesem Preis ehrt die DGIM innovative Persönlichkeiten, Organisationen oder Unternehmen, die mit ihren Ideen einen zukunftsweisenden Beitrag zum Gesundheitswesen leisten – insbesondere im Bereich der digitalen Medizin. Quelle: PM Pink! Coach 

Deutschland gibt zehn Millionen Euro für WHO

Deutschland stockt seine Unterstützung für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) angesichts des angekündigten Rückzugs der USA erneut auf. Die Bundesregierung stellt weitere zehn Millionen Euro bereit, wie Gesundheitsministerin Nina Warken bekanntgab. Bereits Anfang April hatte Deutschland zwei Millionen Euro zusätzlich gegeben.  

Die Bundesregierung will damit Reformen der WHO unterstützen, die wegen des Ausscheidens der USA als größter Beitragszahler geplant sind. Der von US-Präsident Donald Trump verfügte Austritt soll Anfang 2026 wirksam werden. Quelle: dpa / mia 

Chargenrückruf: Ipratropiumbromid 250 µg/ml Stulln 

Da nicht auszuschließen ist, dass vereinzelte Einzeldosisbehältnisse durch eine Abweichung im Produktionsprozess außerhalb der Spezifikation liegen, ruft die Firma Penta Arzneimittel GmbH, Werksstraße 3, 92551 Stulln, folgende Arzneimittel zurück:  

Ipratropiumbromid 250 µg/ml Stulln, Lösung für einen Vernebler 50 x 1 ml, Ch.-B.: 25C021, PZN 11509824, und  

Ipratropiumbromid 250 µg/ml Stulln, Lösung für einen Vernebler 50 x 2 ml, Ch.-B.: 25A057, PZN 11509830.  

Betroffene Packungen sollen mittels APG-Formular zur Gutschrift an den pharmazeutischen Großhandel zurückgeschickt werden. Quelle: AMK