In der Apotheke werden PTA mit den unterschiedlichsten Themen konfrontiert. Lesen Sie hier die tagesaktuellen News aus den Bereichen Pharmazie, Forschung, Ernährung, Gesundheit und vielem mehr. Bleiben Sie informiert, um Ihre Kunden stets kompetent zu beraten.
PTAheute-Pinnwand KW 27/2025: Gerichtsurteile, Verbote und neue Produkte

Täglich erreichen uns zahlreiche Meldungen rund um Pharmazie, Gesundheit und Apothekenmarkt. Hier finden Sie eine Übersicht über die News und Pressemeldungen der aktuellen Woche:
Erneute Betrugswelle schwappt über Apobank-Kunden
Schon seit Monaten haben sich Betrüger Apobank-Kunden als potenzielle Opfer ausgesucht. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) warnt aktuell alle Arztpraxen vor einer groß angelegten Betrugswelle. Im Namen der Apobank würden Briefe verschickt, um von Bankkunden vertrauliche Daten abzugreifen und so Zugang auf die Konten zu erhalten.
Als Beispiel hat die KBV einen Brief veröffentlicht. In diesem werden Kunden etwas ruppig zu einer Verifizierung via QR-Code aufgefordert. Der QR-Code führt allerdings nicht zur echten Webseite der Apobank, sondern zu einer nachgebauten, in die nun die Bankdaten eingegeben werden sollen.
Auch Apotheken erreichen derzeit fragwürdige QR-Code-Briefe (sog. Quishing). Der DAZ liegt ein auf den 25. Juni 2025 datiertes Schreiben vor, das sehr seriös wirkt. Hier ist die Ansprache freundlich („Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass unser E-Banking-Verfahren aktualisiert wurde …“). Doch auch hier führt der QR-Code nicht zur Apobank, sondern zu einer verdächtigen URL.
Bei daz.online finden Sie Tipps, wie Sie sich schützen können.
iA.de vs. Shop Apotheke: 10-Euro-Gutschein ist unzulässiges Geschenk
Schon im Herbst vergangenen Jahres war IhreApotheken.de (iA.de) gegen Shop Apotheke aktiv geworden. iA.de mahnte Shop Apotheke ab.
Zum einen ging es dabei um die Werbung für einen 10-Euro-Gutschein für die erste Einlösung eines E-Rezepts. Die Verrechnung sollte zunächst mit der gesetzlichen Zuzahlung und bei einem verbleibenden Restbetrag mit nicht verschreibungspflichtigen Produkten erfolgen.
Zum anderen ging es um einen ausgelobten 10-Euro-App-Gutschein für die erste Bestellung nicht verschreibungspflichtiger Artikel über die App der Shop Apotheke.
Shop Apotheke wies die Abmahnung als unbegründet zurück. Eine Unterlassungserklärung gab das Unternehmen nicht ab. iA.de beantragte daraufhin beim Landgericht Frankfurt den Erlass einer einstweiligen Verfügung. Mit Erfolg: Das Gericht untersagte dem Versender die Gutscheinwerbung. Shop Apotheke ging daraufhin in Berufung.
Doch ein Zivilsenat des Oberlandesgerichts (OLG) Frankfurt bestätigte jetzt das Urteil der Vorinstanz. Damit ist das Eilverfahren beendet, der aktuelle Beschluss ist nicht mehr anfechtbar. Quelle: daz.online
BMG/BfArM: Eingrenzung des Versorgungsmangels Antibiotika-haltiger Säfte für Kinder
Mit der Bekanntmachung nach § 79 Absatz 5 des Arzneimittelgesetzes (AMG) vom 19. April 2023 hatte das BMG einen Versorgungsmangel Antibiotika-haltiger Säfte für Kinder in Deutschland festgestellt.
Das BMG stellt mit Bekanntmachung nach § 79 Absatz 5 des Arzneimittelgesetzes vom 10. Juni 2025 nun fest, dass der Versorgungsmangel bei Antibiotika-haltigen Säften für Kinder mit den Wirkstoffen Erythromycin, Clindamycin, Cotrimoxazol und Cefuroxim fortbesteht, da nach Information des BfArM weiterhin eine kritische Versorgungslage vorliegt.
Demgegenüber hat sich nach Information des BfArM die Versorgungslage mit Antibiotika-haltigen Säften für Kinder mit anderen als den zuvor genannten Wirkstoffen grundsätzlich stabilisiert. Der mit Bekanntmachung vom 19. April 2023 festgestellte Versorgungsmangel besteht insoweit nicht mehr. Quelle: AMK
EuGH-Urteil zu Bio-Arzneitees von Salus

Am 26.06.2025 hat der EuGH entschieden, dass Arzneitees kein Bio-Siegel tragen dürfen. Dem Einwand des Unternehmens Salus, dass es sich dabei um elementare Informationen für Endverbraucher handle, wurde nicht stattgegeben.
Nun gibt Salus in einer Pressemitteilung bekannt: „Wir bei Salus sind Bio-Unternehmen aus Überzeugung, und das schon deutlich länger, als es dazu verbindliche Regelungen gibt. Daher setzen wir auf zertifizierte Bio-Rohstoffe. Selbst wenn wir auf Arzneimitteln nun nicht mehr darüber sprechen dürfen.“ Quelle: PM Salus
Künftig kein Sprechstundenbedarf aus niedersächsischen Apotheken
Ab dem 11. Februar 2026 werden Apotheken in Niedersachsen Arztpraxen nicht mehr mit Arznei- und Hilfsmitteln im Sprechstundenbedarf beliefern. Darüber informiert der Landesapothekerverband Niedersachsen (LAV).
In einer Pressemitteilung von diesem Montag heißt es, der LAV habe die entsprechende Anlage 1 zum Primärkassenvertrag mit der AOK Niedersachsen, dem IKK-Landesverband Niedersachsen, der Landwirtschaftlichen Krankenkasse Niedersachsen-Bremen und der Seekrankenkasse Hamburg gekündigt. Und zwar zum 31. Dezember 2025. Dem schließt sich eine Übergangsfrist von sechs Wochen an.
Doch danach gibt es für Apotheken keine vertragliche Grundlage mehr, Sprechstundenbedarf wie z. B. Impfstoffe an Arztpraxen abzugeben und abzurechnen. Der LAV begründet seine Kündigung damit, dass es bei den Kassen keine erkennbare Bereitschaft gebe, eine Vereinbarung mit angemessenen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Apotheken auszuhandeln. Quelle: daz.online
Chargenrückruf Pedanios Cannabisblüten
Die Firma Aurora Deutschland GmbH ruft
Pedanios 10/13 MBE-CA, Cannabisblüten, 10 g, PZN: 19079702, Ch.B.: E308, F063 und
Pedanios 22/1 Cannabisblüten, 10 g, PZN: 13334122, Ch.-B.: E085, E107, E115, E132, E137, E159, E160, E176, E183
zurück. Der Grund dafür ist, dass die deklarierte Haltbarkeit nicht eingehalten werden kann. Apotheken werden gebeten, vorhandene Bestände zu vernichten und das Vernichtungsprotokoll an den pharmazeutischen Großhändler zu schicken. Quelle: AMK
Biolectra® Magnesium startet neue TV-Kampagne

Mit einer guten Portion Humor und einer klaren, einprägsamen Botschaft stellt die neue Kampagne zu Biolectra® Magnesium das Thema Muskel- und Wadenkrämpfe bei Magnesiummangel in den Mittelpunkt.
Mit der großangelegten TV-Kampagne wird die Bekanntheit von Biolectra® Magnesium weiter ausgebaut und eine gezielte Kundennachfrage für die Apotheke geschaffen. Parallel dazu startet eine breit angelegte Print- und Digital-Werbekampagne, die auf Reichweite und Wiedererkennung setzt. Quelle: PM Biolectra
Kabinett beschließt Verbot von Lachgas und K.-o.-Tropfen
Medienberichten zufolge hat das Bundeskabinett einen Gesetzentwurf zum Verbot von Lachgas als Partydroge gebilligt.
Demnach dürfen Kinder und Jugendliche künftig Lachgas und Zubereitungen dieses Stoffes, jeweils in Kartuschen mit einer Füllmenge von mehr als acht Gramm, weder erwerben noch besitzen. Ebenfalls verboten werden soll der Verkauf an Kinder und Jugendliche über Automaten und Versandhandel.
Distickstoffmonoxid (Lachgas) wird wegen seiner schmerzstillenden und betäubenden Wirkung in der Medizin eingesetzt. Von den Verboten ausgenommen bleiben daher die „anerkannte Verwendung eines neuen psychoaktiven Stoffes zu gewerblichen, industriellen oder wissenschaftlichen Zwecken sowie die Verwendung als Arzneimittel und Medizinprodukt“.
Der Gesetzentwurf sehe außerdem ein Verbot zweier Stoffe vor, die als K.-o.-Tropfen zum Beispiel für Vergewaltigungs- und Raubdelikte missbraucht werden, berichtet „tagesschau.de“. Das Verbot der Substanzen GBL (Gamma-Butyrolacton) und BDO (1,4-Butandiol) umfasst den Ministeriumsangaben zufolge Herstellung, Handel und Inverkehrbringen. Das gelte für Zubereitungen ab einem Gehalt von mehr als 20 Prozent. Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/lachgas-ko-tropfen-regierung-verbot-100.html
Neu: Vitamin B12 Hevert 500 µg Duo Aktiv

Ab sofort ergänzt ein weiteres Vitamin-B12-Präparat das Vitalstoffsortiment von Hevert Arzneimittel. Vitamin B12 Hevert 500 µg Duo Aktiv kombiniert Adenosylcobalamin und Hydroxocobalamin. Adenosylcobalamin unterstützt den Energiestoffwechsel direkt, Hydroxocobalamin wirkt als Depotform längerfristig. Die veganen Lutschtabletten mit Kirschgeschmack lösen sich im Mund auf und ermöglichen eine einfache Einnahme ohne Wasser.
Das Präparat ist in einem nachhaltigen Apothekerglas mit 180 Tabletten erhältlich und wird nur in Apotheken angeboten. Quelle: PM Hevert
Fleisch löste Krankheitsserie bei Kindern in Frankreich aus
Die Serie bedrohlicher Durchfallerkrankungen in Nordfrankreich mit 29 betroffenen Kindern und einem Todesfall ist durch bakteriell verunreinigtes Fleisch verursacht worden. Dieses sei über fünf von den Behörden zwischenzeitlich geschlossene Metzgereien vertrieben worden, teilt die Präfektur in Saint-Quentin nach entsprechenden Analysen des Instituts Pasteur in Paris mit.
Bei zehn der Betroffenen trat eine seltene Form von akutem Nierenversagen auf, an der eine Zwölfjährige gestorben ist. Die Kinder entwickelten das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS). Quelle: dpa / mia