Heimische Heilpflanzen
Serien
3 min merken gemerkt Artikel drucken

Zum Tag der Blaubeere am 8. Juli: Heidelbeere – gesunde Köst­lichkeit und Therapeutikum

Heidelbeeren hängen am Zweig
Die farbintensiven Heidelbeeren schmecken nicht nur gut sondern werden auch als Heilmittel geschätzt. | Bild: zest_marina / Fotolia

Mancherorts ziehen nun wieder fleißige Sammler „in die Heidelbeeren“. Je nach regional unterschiedlichem Sprachgebrauch werden „Heidelbeeren“, „Blaubeeren“, „Schwarzbeeren“ oder „Bickbeeren“ geerntet. 

Typische Standorte der Heidelbeerpflanze Vaccinium myrtillus (Fam. Ericaceae = Heidekrautgewächse) sind saure Böden in lichten Wäldern und auf Heiden. In den Alpen kann man den sommergrünen Zwergstrauch sogar noch in Höhen von über 2.000 Metern antreffen.

Tag der Blaubeere am 8. Juli

Jährlich wird am 8. Juli der Tag der Blaubeere (engl. National Blueberry Day) in den USA begangen. Da die Blaubeeren in voller Reife im Frühsommer geerntet bzw. gepflückt werden können, wurde der Aktionstag auf Anfang Juli gelegt. 

Schmackhaft und vitaminreich

Die blauschwarzen, bereiften Früchtchen schmecken natürlich am köstlichsten frisch vom Strauch. Dann bleibt auch der Vitaminreichtum (insbesondere Vitamin C) voll erhalten. Wer sich an den aromatischen Beeren schon mal richtig satt gegessen hat, dürfte daraufhin festgestellt haben: Die frischen Beeren wirken leicht abführend. Verantwortlich dafür sind die enthaltenen Fruchtsäuren.

Bei unspezifischem Durchfall und entzündeter Mundschleimhaut

Getrocknete Heidelbeeren bei leichten Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut. | Bild: Heike Rau / Fotolia

Den entgegengesetzten Effekt haben die Früchte in getrockneter Form: Die Gerbstoffdroge Myrtilli fructus siccus wirkt adstringierend und ist innerlich indiziert bei unspezifischen akuten Durchfallerkrankungen. Die getrockneten, grob runzeligen Früchte kann man kauen oder daraus Teeabkochungen herstellen (mehrmals täglich 5 bis 10 g, Tagesdosis bis 60 g). Heidelbeer-Fertigtees („Durchfalltee“) gibt es unter anderem von Bombastus und Salus. 

Zudem haben getrocknete Heidelbeeren noch ein äußerliches Einsatzgebiet: leichte Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut.

Anthocyanreicher Heidelbeerextrakt

Verantwortlich für die intensive dunkle Farbe wilder Heidelbeeren sind Anthocyane. Diesen Farbstoffen schreibt man antioxidative Effekte zu. Heidelbeeren zählen zu den Spitzenreitern der Radikalfänger. Diese Inhaltsstoffe sollen auch die Sehkraft verbessern. Deshalb steckt Heidelbeerextrakt in einigen diätetischen Präparaten bzw. Nahrungsergänzungsmitteln, die speziell auf die Bedürfnisse des Auges zugeschnitten sind (z. B. Avitale Heidelbeer Kapseln mit Lutein, Nobilin Visionvital, Ocuvite® Makula). Außerdem wird Heidelbeerextrakt traditionell bei Krampfaderbeschwerden eingesetzt.

Eindeutiges Merkmal: gefärbtes Fruchtfleisch

Nicht nur die Fruchthaut der Heidelbeeren steckt voller Farbstoffe. Auch das Innere der Beeren ist rotblau gefärbt. Darin unterscheiden sie sich übrigens von den äußerlich sehr ähnlichen Rauschbeeren (Vaccinium uliginosum). Diese möglicherweise halluzinogen wirkenden Früchte sind innen hell. Übrigens haben auch die im Handel angebotenen, wesentlich größeren Kulturheidelbeeren ein helles Fruchtfleisch.

Zurück