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Was passiert in der Haut bei einem Sonnenbrand?

Wieso bekommen wir eigentlich einen Sonnenbrand und warum schält sich dabei die Haut? | Bild: Aleksej / AdobeStock

Wer genießt es nicht, im Sommer Sonne zu tanken? So schön das ist, so schmerzhaft können die Folgen von einem zu intensiven Sonnenbad sein. Um sich gegen die potenziell schädliche UV-Strahlung zu wehren, verfügt der Körper über Schutzmechanismen und Reparatursysteme. 

Ein Sonnenbrand – auch Sonnenerythem genannt – tritt auf, wenn die körpereigenen Schutz- und Reparaturmechanismen überlastet sind. Zu den hauteigenen Schutzmechanismen gehört die Bildung von Melanin und die Ausbildung der Lichtschwiele. Letzteres bezeichnet eine Verdickung der Hornschicht, die dafür sorgt, dass weniger UV-Strahlung bis in die tieferen Hautschichten gelangen kann. Wurden trotz vorhandener Schutzmechanismen Zellen geschädigt, verfügt der Körper über Reparaturmechanismen, um die Zellen wieder zu heilen. 

Epidermiszellen sterben ab und setzen Botenstoffe frei

Sind die körpereigenen Schutzmechanismen durch zu intensive oder zu lange Sonneneinstrahlung überlastet, werden die Epidermiszellen irreparabel geschädigt. Der Körper erkennt solche Schädigungen und leitet darauf den programmierten Zelltod ein, d. h. er lässt die betroffenen Zellen gezielt absterben. Diesen Vorgang bezeichnet man als Apoptose.

Die absterbenden Zellen setzen verschiedene Botenstoffe frei, die zu den typischen Symptomen führen: Die betroffene Hautstelle ist warm, gerötet und druckempfindlich. Weitere Botenstoffe sorgen für eine systemische Immunsuppression. Das ist auch der Grund, weshalb es in Zusammenhang mit einem Sonnenbad oft zu einem Herpes-Ausbruch kommen kann.

Ist die Schädigung durch die Sonne so stark, dass viele Zellen zugrunde gehen, verlieren sie ihren Zusammenhalt. Gewebsflüssigkeit kann sich in der Stachelzellschicht – einer Schicht der Epidermis, die sich über der Basalschicht und unter der Körnerschicht befindet – ansammeln und zur Bläschenbildung führen.

Hautschäden machen sich zeitversetzt bemerkbar

Ein Sonnenerythem tritt erst einige Stunden nach der Besonnung auf. Ist die Rötung schon während des Sonnenbades zu erkennen, sind die Schäden weitaus umfangreicher. Auch ohne Auftreten eines Sonnenbrandes ist eine Sonnenpause von mindestens zwölf Stunden nötig, damit sich die Reparaturmechanismen der Haut regenerieren können.

Wenn sich die Haut einige Tage nach Auftreten eines Sonnenbrandes schält, ist das ein Zeichen, dass der Heilungsprozess in Gange ist. Neue gesunde Haut hat sich nachgebildet, so dass die abgestorbenen Zellen abgestoßen werden können. Häufig auftretende Sonnenbrände können dazu führen, dass die körpereigenen Reparaturmechanismen die Schäden nicht mehr vollständig beseitigen können. Langfristig steigt dadurch das Risiko für das Auftreten von Hautkrebs.

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