Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Meldungen vom 07. bis 11.03.2022

Hände in blauen Handschuhen halten Coronateststäbchen und Röhrchen
Die Inzidenz steigt seit Tagen. Muss mit einer Sommerwelle gerechnet werden? | Bild: malkovkosta / AdobeStock

Dienstag, 08.03.2022

LiveSortierung chronologisch
15:52

Zahl an Corona-PCR-Tests sinkt weiter

Der Anteil der positiven PCR-Tests auf Corona hat in der vergangenen Woche ein Rekordhoch erreicht. Die sogenannte Positivrate sei innerhalb einer Woche von 45,6 auf 51,9 Prozent gestiegen und damit auf den bislang höchsten Wert seit Beginn der Pandemie, berichtete der Verband Akkreditierter Labore in der Medizin (ALM) am Dienstag. Der Rekord hänge unter anderem mit dem „hohen Infektionsgeschehen“ zusammen, sagte ein ALM-Sprecher.

„Die aktuellen Zahlen aus der Datenerhebung deuten auf ein wieder steigendes Infektionsgeschehen hin“, sagte der 1. Vorsitzende des Berufsverbandes, Michael Müller. „Die ersten Sonnenstrahlen des nahenden Frühlings dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Pandemie leider noch immer nicht vorüber ist.“

Die Gesamtzahl der Corona-PCR-Tests in Deutschland ist zugleich weiter gesunken. Sie habe in der vergangenen Woche bei 1.757.140 gelegen und damit um 7 Prozent niedriger als in der Vorwoche mit 1.885.360. Zuvor lag sie bei 2.048.786. Die Auslastung der Labore in Bezug auf SARS-CoV-2-PCR-Tests sei mit durchschnittlich 63 Prozent aktuell niedrig und zeige weiterhin ein leicht sinkendes Niveau. dpa / vs 

15:05

Studie: Pandemie verändert Geschlechterrollen kaum

Die Corona-Krise hat die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen bei Erwerbstätigkeit und Kinderbetreuung kaum verändert. Zwar beteiligten sich Männer vor allem zu Beginn der Pandemie stärker an der Kinderbetreuung, wie eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ergab. Den weitaus größeren Teil übernahmen aber nach wie vor Mütter.

Die Analyse beruht unter anderem auf Online-Befragungen des IAB zu den Corona-Folgen auf die Erwerbstätigkeit. Danach blieb der Anteil der Mütter, die vor der Pandemie fast vollständig die Kinderbetreuung übernahmen, auch im Juni 2020 nahezu unverändert. Sie lag bei 64 Prozent (minus 2 Prozentpunkte). Der Anteil der Väter verdoppelte sich dagegen im selben Zeitraum auf mehr als 10 Prozent. Das passierte aber vor allem in Haushalten, wo Frauen mehr als 20 Stunden außer Haus arbeiteten und keine Möglichkeit zum Homeoffice hatten. In den übrigen Familien (rund 25 Prozent) teilten sich Mütter und Väter die Aufgaben.

Im Verlauf der Pandemie nahm die stärkere Beteiligung der Väter an der Kinderbetreuung den Forschern zufolge wieder ab. „Der Trend setzt sich auch 2021 fort“, sagte Co-Autorin Claudia Globisch. Erste Zahlen zum zweiten Lockdown im Januar und Februar 2021 zeigten, dass Väter zwar erneut in der Kinderbetreuung etwas mehr übernommen haben, allerdings weniger als im ersten Lockdown, und nach dem zweiten Lockdown sei die stärkere Beteiligung auch wieder gesunken. dpa / vs 

13:05

Thüringen gibt Novavax-Impfdosen vorzeitig an Hausärzte ab

Wegen der schwachen Nachfrage nach dem Corona-Impfstoff Nuvaxovid des Herstellers Novavax gibt Thüringen Tausende Dosen des Vakzins früher als geplant an Hausärzte ab. Rund 5.000 Novavax-Impfdosen wurden bereits am Montag aus dem zentralen Thüringer Impfstofflager an einen pharmazeutischen Großhändler abgegeben. Dieser Händler soll die Vakzine nun über die Apotheken an Thüringer Hausärzte verteilen.

„Wir sind auch mit weiteren Großhändlern in Kontakt und gehen davon aus, dass diese uns im Laufe der Woche auch noch rückmelden und wir damit weitere Impfstoffe abgeben“, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums.

Die Nachfrage nach Impfungen mit Nuvaxovid ist bundesweit gering. Zuletzt hieß es von der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen, von den mehr als 8.000 offenen Terminen für die nächsten Tage über die Impfstellen im Freistaat seien noch mehr als 80 Prozent zu vergeben. dpa / vs 

13:03

Moderna verzichtet dauerhaft auf Patentschutz in 92 Ländern

Der US-Konzern Moderna verzichtet in 92 Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen dauerhaft auf den Patentschutz seines Corona-Impfstoffes. Man werde die Patente in diesen Ländern „nie“ durchsetzen, kündigte der Hersteller am Dienstag an. Voraussetzung sei, dass diese Impfstoffe ausschließlich zur Verwendung in diesen Ländern hergestellt werden. Es handelt sich um Länder, in denen Gavi, die Impfallianz aus Regierungen, Firmen, Stiftungen und UN-Organisationen, das Covax-Programm durchführt.

Moderna-Präsident Stephen Hoge sagte der Zeitschrift weiter, das Unternehmen verzichte auch auf entsprechende Lizenzeinnahmen „Für die Nutzung der Patente verlangt Moderna kein Geld. Wir machen damit keinen Gewinn – im Gegenteil“, sagte Hoge. dpa / vs 

10:34

Frankreich hebt Corona-Beschränkungen am Arbeitsplatz auf

Frankreich hebt die Corona-Beschränkungen am Arbeitsplatz auf. Ab kommendem Montag gebe es keine Masken- und Abstandspflicht mehr am Arbeitsplatz und auch in der Betriebskantine, sagte Arbeitsministerin Élisabeth Borne am Dienstag in Paris. Der seit rund zwei Jahren geltende Corona-Erlass für die Arbeitswelt werde aufgehoben. Die Corona-Lage verbessert sich in Frankreich seit etlichen Wochen zusehend. Die Sieben-Tage-Inzidenz, das heißt die Zahl registrierter Neuinfektionen binnen einer Woche auf 100.000 Einwohner, lag zuletzt bei 538. dpa / vs 

10:33

Impftempo sinkt weiter

In Deutschland sinkt das Tempo der Impfungen gegen das Coronavirus weiter ab. Am Montag wurden rund 57.000 Impfdosen verabreicht, wie am Dienstag aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorging. Am Montag vor einer Woche waren es noch rund 73.000, vor zwei Wochen 108.000 und vor drei Wochen 117.000.

Bei rund 37.000 der rund 57.000 Impfdosen am Montag handelte es sich um Auffrischungsimpfungen. Der Anteil der Menschen mit Grundschutz, für den in der Regel zwei Spritzen nötig sind, liegt damit weiter bei mindestens 75,6 Prozent der Bevölkerung (mindestens 62,9 Millionen Menschen). Mindestens 57,5 Prozent (47,8 Millionen) haben mittlerweile zusätzlich eine Auffrischungsimpfung bekommen. dpa / vs 

09:25

 Impfpass-Fälschungen: Erneut große Razzia

Rund 260 Polizisten haben im Rheinland 70 Wohnungen und eine Firma wegen gefälschter Impfpässe durchsucht. Hauptsächlich richteten sich die Ermittlungen gegen eine Arzthelferin, berichtete die Kölner Staatsanwaltschaft. Es werde aber auch gegen 59 potenzielle Abnehmer ermittelt.

Außerdem wird in 15 weiteren Verfahren ermittelt, in denen unter anderem unechte Impfausweise in Apotheken oder dem Arbeitgeber zur Digitalisierung vorgelegt worden sein sollen. Insgesamt seien 77 Beschuldigte im Alter zwischen 16 und 74 Jahren im Visier der Behörden. tagesschau.de / vs 

08:21

Corona-Inzidenzkurve steigt wieder an – mehrere mögliche Gründe

Bei der Entwicklung der Corona-Infektionen in Deutschland scheint sich eine Trendwende abzuzeichnen. Nach längerem Rückgang ist die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz nun am fünften Tag in Folge gestiegen, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montag hervorgeht. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche mit 1.259,2 an.

Die Entwicklung in Deutschland dürfte mehrere Gründe haben:

  • BA.2: Es werde sich weiter bemerkbar machen, dass der Omikron-Subtyp BA.2 noch ansteckender sei als die ursprüngliche Omikron-Variante, sagte Lauterbach. Seit Jahresbeginn steigt der Anteil von BA.2 am Infektionsgeschehen. Die Untervariante dürfte mittlerweile bereits hierzulande vorherrschend sein.
  • Die bisherige Omikron-Welle traf vor allem jüngere Altersgruppen stark. Derzeit sinken die Inzidenzen bei Kindern und Jugendlichen bis 14 Jahre zwar deutlich. Bei den meisten älteren Gruppen jedoch weist das RKI Zuwächse aus.
  • In einigen Städten könnte es noch eine weiteren Grund für die Tendenz geben: Die stark gestiegenen Corona-Infektionen in Köln lassen nach Einschätzung des Gesundheitsministeriums in Nordrhein-Westfalen einen Zusammenhang mit dem Karneval vermuten.
  • Lockerungen: Wegen der Zeit, die zwischen Infektion, Symptombeginn, Test und Fallmeldung ans RKI vergeht, kann sich der Wegfall weiterer Corona-Maßnahmen in Deutschland vom vergangenen Freitag noch nicht unmittelbar in den Zahlen widerspiegeln.  
08:21

Nicht alle Corona-Schutzmaßnahmen jetzt beenden

Angesichts wieder steigender Infektionszahlen in der Corona-Pandemie wendet sich die Stiftung Patientenschutz gegen umfassende Lockerungen der staatlichen Beschränkungen. Es dürften jetzt nicht alle Schutzmaßnahmen beendet werden, sagte Vorstand Eugen Brysch dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Dienstag). Die Bundesregierung müsse vielmehr unverzüglich sicherstellen, „dass das Infektionsgeschehen nicht ungebremst an Fahrt aufnehmen kann“.

Dass die Ampel-Koalition darüber streite, ob ein bundesweiter Maßnahmenkatalog überhaupt noch notwendig ist, sei ein „riskantes politisches Spiel mit Leid und Leben der Hochrisikogruppe“.

Nach einem Drei-Stufen-Plan von Bund und Ländern sollen die allermeisten Corona-Einschränkungen bis zum 20. März fallen. Die bundesweite Rechtsbasis für solche Maßnahmen läuft am 19. März aus. Ein Basisschutz zum Beispiel mit Maskenpflichten in Innenräumen, Bussen und Bahnen und mit Tests soll jedoch weiter möglich bleiben. Dafür wird eine neue, bundesweite Rechtsgrundlage angestrebt. Wie diese genau aussehen soll, ist aber umstritten. dpa / vs 


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