Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Meldungen vom 08. bis 12.03.2021

3D-Animation in Blau und Rot eines Coronavirus
Bild: artegorov3@gmail / AdobeStock

Montag, 08.03.2021

RKI: Drei Prozent der Bevölkerung nun vollständig geimpft 

In Deutschland sind inzwischen mindestens drei Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Rund 2,5 Millionen Menschen haben bereits die zweite Dosis Impfstoff erhalten, wie aus den Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht (Datenstand 8.3., 8.00 Uhr). Insgesamt 6,2 Prozent (circa 5,2 Millionen) haben demnach mindestens eine Dosis erhalten.

Begonnen hatten die bundesweiten Impfungen – nach ersten Impfungen in Sachsen-Anhalt – offiziell am 27. Dezember. Im Fokus standen zunächst ältere Menschen in Heimen. Aktuell werde bei gut 203 000 Impfungen pro Tag im Schnitt alle 0,4 Sekunden eine Impfung durchgeführt, hieß es am Montag auf dem Impfdashboard des Bundesgesundheitsministeriums. Die bisher meisten Impfungen wurden demnach mit 235.912 Dosen am 3. März 2021 durchgeführt.

Bei den Erstimpfungen führt den RKI-Daten zufolge derzeit Bremen die Liste im Ländervergleich mit einer Quote von 7,1 Prozent an, Brandenburg ist mit 5,1 Prozent momentan das Schlusslicht. Bei den Zweitimpfungen liegen Berlin und Rheinland-Pfalz (3,5 Prozent) vorn, die kleinste Quote hat derzeit Niedersachsen (2,5 Prozent).

Nach Angaben des RKI wurde der in klinischen Prüfungen jeweils ermittelte und bekannt gegebene Impfschutz gegen eine COVID-19-Erkrankung rund ein bis zwei Wochen nach der zweiten Impfung erreicht: Nach 7 Tagen beim Produkt von Biontech/Pfizer, nach 14 Tagen bei dem von Moderna und nach 15 Tagen bei dem von AstraZeneca. Quelle: dpa/vs 

Studie: Pfleger und Erzieher am häufigsten wegen Corona krankgemeldet

Menschen in Pflegeberufen und Erzieherinnen und Erzieher werden einer Untersuchung der Techniker Krankenkasse (TK) zufolge am häufigsten wegen COVID-19 krankgeschrieben. Das geht aus vorab ausgewerteten Daten zum TK-Gesundheitsreport 2021 hervor, der im Juni erscheinen soll.

Demnach wurden 2020 aus der Berufsgruppe der sogenannten Haus- und Familienpflege 1.242 Menschen je 100.000 Erwerbstätige mit COVID-19 krankgeschrieben. Darunter fallen auch die Beschäftigten ambulanter Pflegedienste. Auf Platz zwei und drei folgen jeweils die Beschäftigten in der Altenpflege mit 1.205 Betroffenen pro 100.000 Erwerbstätigen und die Kita-Beschäftigten mit 1.127 krankgeschriebenen Personen pro 100.000. Krankenpflegerinnen und -pfleger (1.101 pro 100.000) landen auf Platz vier. Auch Ergo- und Physiotherapeutinnen und -therapeuten sowie ärztliches Personal wurden nach TK-Angaben im Jahr 2020 überdurchschnittlich häufig mit der Diagnose COVID-19 krankgeschrieben.

Insgesamt spielt die Diagnose COVID-19 der Auswertung zufolge aber eher eine untergeordnete Rolle bei den Krankschreibungen im vergangenen Jahr. Die TK verzeichnete 2020 rund 5,3 Millionen Krankschreibungen, davon 27.579 aufgrund von COVID-19. Das entspricht einem Anteil von rund 0,5 Prozent am Gesamtkrankenstand. Die meisten Fehlzeiten gehen auf das Konto von psychischen Erkrankungen, mit einem Anteil von 19,8 Prozent, gefolgt von den Muskel-Skelett-Beschwerden (17,9 Prozent) und den Krankheiten des Atmungssystems, wie zum Beispiel Erkältungen, mit 15,3 Prozent. Quelle: dpa/vs 

Ärztliche Vereinigung: Noch keine Corona-Tests bei Hausärzten 

Nach Patientenanfragen hat die Kassenärztliche Vereinigung (KV) darauf hingewiesen, dass in Thüringen noch keine kostenlosen Corona-Tests in Arztpraxen angeboten werden. „Die nötige Corona-Testverordnung steht nach wie vor aus“, sagte Veit Malolepsy, Sprecher der KV Thüringen. Viele Menschen hörten etwa in den Medien, dass es die Tests nach den Ankündigungen der Bundesregierung bereits geben sollte, dies sei aber in Thüringen noch nicht der Fall. Das führe zu Irritationen, sagte Malolepsy. Auch die Ärzte bräuchten Antworten.

Aus Sicht der KV liege die Schuld nicht bei der Landesregierung, sondern beim Bundesgesundheitsministerium von Jens Spahn (CDU). „Wir sind in einer Pandemie und es gewohnt, dass die Dinge sehr kurzfristig kommen, aber die Diskrepanz zwischen permanenten öffentlichen Ankündigungen aus dem Hause Spahn und dem Fehlen der Voraussetzungen ist schon bemerkenswert“, kritisierte Malolepsy. Die Ärzte seien bereit, zu testen. Es wisse aber niemand, woher die Tests kommen sollten und wie diese in den Praxen abgerechnet werden können.

Nach der Einigung von Bund und Länder sollen pro Bürger einmal wöchentlich ein kostenloser Corona-Test in Testzentren, bei Ärzten oder in Apotheken möglich sein. Seitens der Bundesregierung hieß es, dass der Bund die Tests bezahle, aber die Länder selbst die Schnelltests bestellen und die Infrastruktur dafür schaffen müssten.

Thüringens Apothekerverband erklärte bereits am Wochenende, die Apotheken im Freistaat seien bisher vom öffentlichen Gesundheitsdienst noch nicht beauftragt, Corona-Schnelltests vorzunehmen. Das Bundesgesundheitsministerium arbeite noch an der nötigen Verordnung. Der Verband geht jedoch davon aus, dass nur eine überschaubare Anzahl der Thüringer Apotheken die kostenlosen Schnelltests anbieten wird. Erste Discounter boten wie in anderen Bundesländern auch bereits am Samstag Corona-Schnelltests zum Kauf an. Quelle: dpa/vs 

Apotheken machen schlechtere Geschäfte mit rezeptfreien Arzneien 

Die Apotheken in Deutschland haben in der Pandemie schlechtere Geschäfte mit rezeptfreien Arzneien etwa gegen Erkältungen gemacht. Grund sei das Befolgen von Abstands- und Hygieneregeln, teilte die Apothekervereinigung ABDA der Deutschen Presse-Agentur mit. Bei Erkältungs-, Durchfall- und Läusemitteln sei der Absatz rezeptfreier Medikamente in den ersten drei Quartalen 2020 deutlich gefallen, sagte der Apothekerverband mit Verweis auf Daten des Marktforschers Insight Health.

„Die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln in der Corona-Pandemie sorgte vermutlich für den Rückgang der Ansteckungen im Bereich von Durchfallerkrankungen und Erkältungen“, erklärte die ABDA. Zudem könne wegen der AHA-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske) ein Rückgang der Übertragung von Parasiten wie Läusen angenommen werden.

Laut der Daten wurden bei Durchfallmitteln in den ersten neun Monaten der Vorjahre etwa 15 Millionen Packungen nachgefragt – 2020 waren es dagegen nur knapp 12 Millionen, also ein Fünftel weniger. Auch bei Erkältungsmitteln gab es Rückgänge: Fragten Apothekenkunden normalerweise knapp 150 Millionen Arzneimittel in den ersten drei Quartalen nach, waren es 2020 noch knapp 130 Millionen. Bei Läusemitteln habe sich zudem der Absatz von etwa zwei Millionen auf 1,2 Millionen Medikamente fast halbiert. In den Zahlen sind das Geschäft vor Ort der Apotheken und der Versandhandel inbegriffen.

Die Pandemie mit Lockdowns und Kontaktbeschränkungen habe für ein Auf und Ab der Nachfrage in den Apotheken gesorgt, erklärte die ABDA. Zwar seien Desinfektionsmittel stark gefragt gewesen. „Sie waren aber kein großer Umsatztreiber für Apotheken“, sagte ein Sprecher. Der Ansturm auf medizinische Masken spiegle sich noch nicht in den Zahlen für 2020 wieder. Komplette Umsatz- und Absatzzahlen der Apotheken für das gesamte vergangene Jahr lagen noch nicht vor. Quelle: dpa/vs 

NRW benennt zahlreiche Anlaufstellen für Corona-Tests 

Ärzte, Apotheken, medizinische Labore, Rettungs- und Hilfsorganisationen sowie weitere Anbieter sollen in NRW mit der Durchführung von Coronavirus-Tests beauftragt werden. Das geht aus einer Allgemeinverfügung hervor, die das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium erlassen hat. Die Beauftragung werde am 8. März wirksam, heißt es darin. Alle seitdem erbrachten Tests sowie die Zahl der positiven Ergebnisse seien tagesbezogen den Gesundheitsbehörden zu melden.

In einer Anlage zu der Verfügung werden darüber hinaus die Mindestanforderungen für die Teststellen aufgelistet. Dort heißt es unter anderem, dass die Größe der Räumlichkeiten dem zu erwartenden Testaufkommen entsprechend bemessen sein muss. Quelle: dpa/vs 

Apotheken: Schnelltests noch nicht überall ab sofort möglich 

Die Organisation von Schnelltests stellt die Apotheken in Deutschland vor erhebliche Herausforderungen. Es werde nicht möglich sein, dies sofort überall umzusetzen, sagte die Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Gabriele Regina Overwiening, am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“. So müsse die Wegeführung für Testkunden zumeist eine andere sein als für andere Kunden. Es bestehe aber die Möglichkeit, außerhalb der Apotheken Räume anzumieten. Die Mitarbeiter bräuchten zudem für den eigenen Schutz eine entsprechende Ausrüstung.

Eine Vergabe von Terminen nannte Overwiening sinnvoll. Es gebe auch Apotheken, wo man sich spontan testen lassen könne. Die Arbeitslast müsse aber für die Apotheken kalkulierbar sein.

Der Bund bezahlt allen Bürgern ab sofort wöchentlich mindestens einen Schnelltest. Tatsächlich sind die Tests an diesem Montag aber noch nicht überall durchgängig verfügbar. Für die Bereitstellung der Schnelltests sind die Bundesländer verantwortlich. Aus der Opposition, aber auch aus der Koalition war Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) deshalb mangelhafte Vorbereitung vorgeworfen worden. Der wies die Kritik zurück und betonte am Wochenende, es sei nie vereinbart worden, dass der Bund die Tests beschaffe. Quelle: dpa/vs 

Aktuelle Corona-Zahlen des RKI

Neuinfektionen innerhalb eines Tages: 5.011
Sieben-Tage-Inzidenz:  68,0 (pro 100.000 Einwohner)
(Stand:  08.03., 04.40 Uhr)
Sieben-Tage-R-Wert: 1,06
(Stand:  07.03.)Quelle: dpa/vs 

Mit Maske weniger leistungsfähig bei Sport – kein Risiko bei Gesunden 

Sport bedeutet Anstrengung – und mit einem Mund-Nasen-Schutz wird es noch anstrengender. Das zeigen Forscher in einer im „European Respiratory Journal“ vorgestellten Studie. Wohl weil es den Probanden schwerer fiel, ein- und auszuatmen, konnten sie mit chirurgischer oder FFP2-Maske demnach rund 10 Prozent weniger Leistung bringen. „Diese Reduktion ist gering – entscheidend ist, dass sie nicht auf ein Risiko für gesunde Menschen hindeutet, die mit einer Gesichtsmaske trainieren, selbst wenn sie an ihre äußersten Kapazitäten kommen“, erklärt der Kardiologe Massimo Mapelli von der Universität Milan, Mitautor der Studie.

Allerdings ist die Studie klein: Lediglich zwölf Frauen und Männer wurden einbezogen, alle keine professionellen Sportler, im Durchschnitt 40 Jahre alt und gesund. Während die Probanden jeweils mit und ohne Maske auf einem Fahrradergometer trainierten, maßen die Forscher Herzaktivität, Blutdruck, Atmung und Sauerstoffgehalt im Blut.

Ihre Erkenntnisse deuten darauf hin, dass medizinische Masken von gesunden Menschen selbst bei intensiver Bewegung ohne Probleme getragen werden können. „Während wir darauf warten, dass mehr Menschen gegen das Coronavirus geimpft werden, könnten diese Erkenntnisse dazu beitragen, dass es sicherer wird, Fitnessstudios zu öffnen“, so Mapelli. Ob die sportliche Betätigung mit Maske bei Menschen etwa mit Herz- oder Lungenkrankheiten ebenso sicher sei, müsse allerdings noch eingehend untersucht werden. Quelle: dpa/vs 

Von der Leyen: Ab April rund 100 Millionen Impfdosen pro Monat in EU 

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erwartet deutlich mehr Impfstoff ab nächstem Monat. „Ab April könnten sich die Mengen nach den Plänen der Hersteller nochmal verdoppeln, auch weil weitere Impfstoffe vor der Zulassung stehen“, sagte sie der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“. Sie rechne EU-weit „im zweiten Quartal im Schnitt mit rund 100 Millionen Dosen pro Monat, insgesamt 300 Millionen bis Ende Juni“. Den Zeitungen zufolge würde das für Deutschland etwa 20 Millionen Dosen im Monat bedeuten, wofür deutlich höhere Impfkapazitäten nötig wären.

Seit Beginn der Impfungen Ende Dezember wurden in Deutschland nach Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Freitag rund 7,3 Millionen Impfstoffdosen verabreicht. Von fast 5 Millionen geimpften Menschen hat knapp die Hälfte auch die Zweitimpfung erhalten. Quelle: dpa/vs 

Studie gestartet: Großbritannien infiziert Freiwillige mit Corona 

In Großbritannien sind die ersten Freiwilligen im Zuge einer Studie mit Corona infiziert worden. Die sogenannten Human-Challenge-Analysen hätten am Samstag begonnen, bestätigte das britische Gesundheitsministerium der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Nach früheren Angaben der britischen Regierung handelt es sich um die erste Studie weltweit, bei der Menschen gezielt mit SARS-CoV-2 infiziert werden.

„Das Human-Challenge-Programm wird die Entwicklung von Impfstoffen und Behandlungen gegen COVID-19 verbessern und beschleunigen“, sagte eine Sprecherin des Ministeriums. "Die erste Gruppe von Freiwilligen hat nun am Royal Free Hospital in London mit der Virus-Charakterisierungs-Studie begonnen. Die Probanden würden in einer sicheren und kontrollierten Umgebung dem Virus ausgesetzt, rund um die Uhr überwacht von Medizinern und Wissenschaftlern, hieß es. Human Challenge Trials, bei denen gesunde Menschen einem Erreger ausgesetzt werden, kamen in der Vergangenheit zum Beispiel bei der Entwicklung von Grippe- oder Malaria-Impfstoffen zum Einsatz. Allerdings wurde den Probanden dabei – anders als nun bei der britischen Studie – zunächst ein potenzieller Wirkstoff verabreicht.

Bei dem britischen Projekt wurden junge, gesunde Menschen ausgewählt, die ein vergleichsweise geringes Risiko haben, schwer an COVID-19 zu erkranken. Sie sollen zunächst die geringste mögliche Dosis an Viren zugeführt bekommen, die für eine Infektion notwendig ist. Bis zu 90 Freiwillige könnten dabei gezielt infiziert werden. Mit der anfänglichen Charakterisierungs-Studie wollen die Forscher auch herausfinden, wie das Immunsystem auf das Virus reagiert und wie Infizierte Viruspartikel in die Umgebung abgeben. Quelle: dpa/vs 

Gratis-Schnelltests vor dem Start – Selbsttests im Handel vergriffen 

Von diesem Montag an bezahlt der Bund allen Bürgern wöchentlich mindestens einen Schnelltest. Das hatten Bund und Länder in ihrer jüngsten Corona-Konferenz am Mittwoch beschlossen. Für die Bereitstellung sind die Länder verantwortlich. Hier gab es in den vergangenen Tagen dazu unterschiedliche Vorbereitungen und Ankündigungen. Nicht in allen Ländern werden die Tests schon ab Montag durchgängig angeboten, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitag in Berlin gesagt hatte. Viele starteten jedoch in der neuen Woche.

Bei diesen Schnelltests führt geschultes Personal – etwa in Apotheken oder Testzentren – Wattestäbchen tief in die Nase oder den Rachen ein. Anders ist das bei Laien-Selbsttests zur Anwendung zuhause, die seit Samstag allmählich in den Einzelhandel kommen: Die Probe wird nicht ganz so tief aus der Nase entnommen, dies kann man selbst machen.

Die Discounter Aldi und Lidl zeigten sich vom Ansturm auf die ersten Selbsttests im Handel am Samstag „in dieser Intensität doch überrascht“. „Die Artikel, die wir stationär in den Filialen vorrätig hatten, waren am Vormittag in den meisten unserer Filialen erwartungsgemäß ausverkauft“, teilten Aldi Süd und Aldi Nord mit. In der neuen Woche werde mit weiteren Lieferungen gerechnet. Die Drogeriemarkt-Ketten Rossmann und dm planen den Start für Dienstag. Apotheken wollen die Laien-Selbsttests ebenfalls anbieten.

Zu den von Dritten auszuführenden Schnelltests hatten Bund und Länder in ihrer jüngsten Corona-Konferenz am Mittwoch beschlossen: „Allen asymptomatischen Bürgerinnen und Bürgern wird mindestens einmal pro Woche ein kostenloser Schnelltest einschließlich einer Bescheinigung über das Testergebnis (...) ermöglicht.“ Geschehen solle dies „in einem von dem jeweiligen Land oder der jeweiligen Kommune betriebenen Testzentrum, bei von dem jeweiligen Land oder der jeweiligen Kommune beauftragten Dritten oder bei niedergelassenen Ärzten“. Vielerorts sollen das Apotheken sein. Etwa in Baden-Württemberg soll vor Filialen einer Drogeriemarktkette getestet werden. Zudem existieren in den meisten Städten bereits Testzentren, die zum Einsatz kommen können. Quelle: dpa/vs 

Verkauf von Corona-Selbsttests im Handel gestartet 

Der großflächige Verkauf von Corona-Selbsttests im Einzelhandel hat begonnen. Beim Discounter Aldi sind die Tests seit Samstagmorgen direkt an der Kasse erhältlich. Vielerorts waren sie aber bereits nach kurzer Zeit ausverkauft. Auch der Konkurrent Lidl und die Supermärkte von Rewe und Edeka wollen bald mit dem Verkauf beginnen. Die Drogeriemarkt-Ketten Rossmann und dm planen den Start für Dienstag. Apotheken wollen die Produkte ebenfalls anbieten.

Bei Aldi ist die Abgabemenge der in Deutschland produzierten Tests zunächst auf eine Packung pro Kunde begrenzt. Eine Packung kostet rund 25 Euro. Sie enthält fünf Tests. Aldi Nord und Aldi Süd hatten schon vorab darauf hingewiesen, dass die Aktionsware bei einer sehr hohen Nachfrage auch schon am ersten Aktionstag vergriffen sein könnte. Dies sei aber eine erste Charge, mehr Ware sei bereits unterwegs, sagte ein Sprecher von Aldi Süd der dpa am Freitag.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hatte am 24. Februar die ersten Sonderzulassungen für Tests zur Eigenanwendung durch Laien erteilt. Bislang gibt es sieben Sonderzulassungen. Den regulären Weg, Medizinprodukte auf den Markt zu bringen, stellt die CE-Kennzeichnung durch Zertifizierungsstellen dar. Das Bundesinstitut geht davon aus, dass Hersteller auch den regulären Weg nutzen werden. Quelle: dpa/vs 

Baden-Württemberg liefert keine Impfdosen mehr an Krankenhäuser 

Angesichts eines weiter großen Mangels an Corona-Impfstoffen stellt die baden-württembergische Landesregierung den Krankenhäusern im Südwesten vorerst keine gesonderten Impfdosen mehr für das Personal zur Verfügung. Man habe entschieden, „zum jetzigen Zeitpunkt keinen weiteren Impfstoff mehr exklusiv an die Krankenhäuser zu geben“, teilte das Landesgesundheitsministerium am Samstag in Stuttgart auf Anfrage mit. Stattdessen wolle man neue Impfdosen komplett an die Impfzentren liefern. „Noch immer ist der Impfstoff knapp und die dem Land zur Verfügung gestellten Impfdosen sind über Wochen in den Impfzentren verplant“, hieß es zur Begründung.

Klinik-Mitarbeiter, die noch keine Erstimpfung erhalten haben, müssen sich nun in Impfzentren um Termine bemühen. Der Chefvirologe des Universitätsklinikums Heidelberg, Hans-Georg Kräusslich, kritisiert dieses Vorgehen. „Wir sind darüber nicht glücklich, können es auch nicht wirklich nachvollziehen“, sagte er der „Rhein-Neckar-Zeitung“. „Wir würden zum Beispiel auch gerne die Studierenden im klinischen Semester impfen, ebenso weitere Mitarbeiter. Jetzt müssen sich wieder alle im Impfzentrum anmelden, wo die Belastung ohnehin schon hoch ist.“

Das Gesundheitsministerium im Land verwies darauf, dass das Krankenhaus-Personal mit der höchsten Priorität „bereits vollständig“ geimpft sei. In den ersten Wochen nach Start der Impfkampagne hätten besonders gefährdete Mitarbeiter Impfstoffe der Anbieter Biontech und Moderna bekommen; später seien dann die ersten beiden Lieferungen des AstraZeneca-Impfstoffs, die das Land erhalten habe, „nahezu komplett“ an die Krankenhäuser gegangen. Quelle: dpa/vs 

Medikamentensuche gegen COVID-19: Biotech-Start-up hofft auf Hilfen

Bei der Entwicklung eines wirksamen Medikaments gegen COVID-19 steht ein Braunschweiger Unternehmen kurz vor dem Start der ersten klinischen Testphase. Von März bis voraussichtlich Juli sollen in bundesweit sechs klinischen Zentren insgesamt 45 Patienten mit moderaten bis schweren Krankheitsverläufen an der Testphase teilnehmen, wie die Stadt Braunschweig am Freitag mitteilte. Für das Vorhaben hat das Unternehmen unter anderem finanzielle Unterstützung vom Land Niedersachsen sowie von privaten Investoren erhalten.

Zur Finanzierung einer weiteren Testphase und zum Ausbau der Produktion des Medikaments würden insgesamt weitere rund 50 Millionen Euro benötigt. „Die schnelle Entwicklung eines Medikaments zur Behandlung der Erkrankung durch Corat Therapeutics hat mich überzeugt“, sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, der auch Vorsitzender des SPD-Bezirks Braunschweig ist. Das Gesundheitsministerium und das Forschungsministerium sollten sich nun neben der Beschaffung des Impfstoffs auch um die Entwicklung eines Medikaments kümmern, um Krankheitsverläufe zu mildern, forderte Heil. Corat brauche jetzt einen starken Partner aus der Pharmaindustrie, sagte Ministerpräsident Stephan Weil. Quelle: dpa/vs 


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