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Bundesinstitut für Risikobewertung: Aluminium nur sparsam verwenden!

Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt die Aluminiumverwendung einzuschränken. Grund dafür sei das Ergebnis einer aktuellen Studie. | Bild: Nik / Adobe Stock

Aluminium steckt in zahlreichen Produkten des täglichen Lebens, z. B. im Deodorant, weißer Zahnpasta oder in unbeschichteten Grillschalen. Da über diese Produkte gewisse Mengen Aluminium in den Organismus gelangen können, wurde vor allem der Zusatz in Deodorants in der Vergangenheit diskutiert. 

Experten raten nun, angesichts gesundheitlicher Risiken, die Aufnahme von Aluminium aus vermeidbaren Quellen zu verringern. Denn laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) habe eine Studie ergeben, dass die gesundheitlich tolerierbare Aufnahmemenge pro Woche in allen Altersgruppen deutlich überschritten werden könne. Für die Studie sei die gesamte Aluminiumaufnahme der Bevölkerung – oral und über die Haut – aus verschiedenen Quellen abgeschätzt und bewertet worden.

Im Alltag allgegenwärtig

Das Leichtmetall kann nach BfR-Angaben neben Antitranspirantien und Zahnpasta etwa in Lippenstiften und Sonnencreme enthalten sein. Über unbeschichtete Menüschalen, Grillschalen und Backbleche aus Alu ist bekannt, dass der Stoff auf Lebensmittel übergehen kann. Insbesondere von der Zubereitung und Lagerung salziger und saurer Lebensmittel aus unbeschichteten Alu-Behältnissen oder -folie rät das BfR generell ab.

Hinweis

Auch Arzneimittel (z. B. Antazida) können Aluminium enthalten. Um Aluminiumeinlagerung in v. a.  Nerven- und Knochengewebe  zuvermeiden, sind diese bei eingeschränkter Nierenfunktion kontraindiziert. Zudem sollte eine langfristige Einnahme in hohen Dosen sowie die Einnahme mit säurehaltigen Getränken vermieden werden.

Natürlicher Bestandteil der Erdkruste

Daneben steckt auch in Produkten wie Tee, Kaffee und Schokolade viel Alu, weil es in der Erdkruste enthalten ist. Um einseitige Belastungen zu vermeiden, sollten Lebensmittel und Kosmetika abwechslungsreich ausgewählt werden, rät das BfR. Bei hohen Aufnahmemengen über einen längeren Zeitraum hinweg sei ein erhöhtes Gesundheitsrisiko möglich. Der Stoff kann sich im Körper anreichern. Mögliche Folgen seien Entwicklungsstörungen des Gehirns und der Motorik sowie Schäden an Nieren, Leber und Knochen.

Aluminium auch auf Ungeborene übertragbar

Insbesondere für junge Menschen sei eine hohe Aluminium-Aufnahme kritisch zu sehen, da es sehr lange im Körper gespeichert werde, betonte das Institut. Nähmen junge Frauen zum Beispiel über Kosmetik hohe Mengen davon auf, könnten bei einer Schwangerschaft die ungeborenen Kinder ebenfalls einer erhöhten Alu-Konzentration ausgesetzt sein. Quelle: dpa/sn 

Der Umwelt zuliebe Verbrauch einschränken

Neben gesundheitlichen Aspekten, stellt die Verwendung von Aluminium auch für die Umwelt eine Herausforderung dar. Da Aluminium (in Form von Bauxit) in der Erdkruste enthalten ist, werden für die Gewinnung in Abbaugebieten wie Brasilien, Guinea und Indien große Flächen tropischen Regenwalds gerodet. Dies bedroht den Lebensraum von Tieren und indigenen Völkern. 

Zudem ist die anschließende Verarbeitung zu Aluminium sehr energieintensiv (ca. 27-mal höher als bei der Herstellung von Glas ) und führt zur Entstehung giftiger Abfallprodukte (sog. Rotschlamm) sowie klimaschädlicher Gase (CO2). Durch unsachgemäße Lagerung bzw. Entsorgung gelangen diese Schadstoffe vielerorts in die Umwelt.