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Sibutramin und Phenolphtalein: Behörden warnen erneut vor Schlankheitsmitteln aus dem Internet

Das Landesuntersuchungsamt (LUA) warnt vor im Internet vertriebenen Abnehmmitteln. | Bild: Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz (LUA)

Das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz hat vor den im Internet vertriebenen Mitteln „Perfect Weight Loss“ (Идеальное похудение) und „Weight Loss Life“ (Жизнь Похудения)  gewarnt: Die vermeintlich harmlosen Produkte enthalten die beiden gesundheitsschädlichen Wirkstoffe Sibutramin und Phenolphthalein.

Sibutramin und Phenolphtalein in Deutschland verboten

Sibutramin (früherer Handelsname Reductil®) gehört zur Gruppe der selektiven Serotonin- und Noradrenalin- Reuptake-Inhibitoren (SSNRI). Die Substanz wirkt appetithemmend und verstärkt das Sättigungsgefühl. Es wird diskutiert, ob neben der Wiederaufnahmehemmung der Neurotransmitter die Erhöhung der Thermogenese auch an der Wirkung beteiligt ist. Die These ist aber umstritten. Sibutramin wurde ursprünglich als Antidepressivum entwickelt, in dieser Indikation aber nicht untersucht oder zugelassen. Aufgrund der erheblichen Nebenwirkungen ruht die Zulassung der Sibutramin-haltigen Arzneimittel seit 2010. Bei Produkten mit Sibutramin handelt es sich um nicht zugelassene Medikamente, die in Deutschland nicht verkauft werden dürfen. Der Handel mit solchen Mitteln ist nach dem Arzneimittelgesetz eine Straftat, die mit einer Freiheits- oder mit einer Geldstrafe geahndet werden kann. Phenolphthalein wirkt abführend und soll dadurch einen schnellen Gewichtsverlust vorgaukeln. Es wurde wegen Verdacht auf krebserregende Nebenwirkungen bereits vor vielen Jahren verboten. 

Die Angaben auf den vom Zoll beschlagnahmten Verpackungen täuschen arglose Käufer über den wahren Inhalt hinweg: Aufgelistet werden nur natürliche Zutaten, einen Hinweis auf hochwirksame Arzneiwirkstoffe mit potenziellen Nebenwirkungen gibt es nicht. 

Das LUA rät Verbrauchern grundsätzlich davon ab, Schlankmacher im Internet zu bestellen. Eine Übersicht aller Mittel, in denen das LUA in den vergangenen Jahren gefährliche Wirkstoffe nachgewiesen hat, gibt es auf http://s.rlp.de/agf

Quelle: Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz / cn