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Wie ein Sonnenbrand behandelt werden kann

Wem bereits während des Sonnenbadens eine Rötung der Haut auffällt, sollte sofort ein schattiges Plätzchen aufsuchen und nach Möglichkeit, die Haut mit leichter Kleidung bedecken. Auch in den Folgetagen sollte eine direkte Sonnenbestrahlung der betroffenen Hautstellen vermieden werden, damit sich diese regenerieren kann.
Erste Hilfe bei Sonnenbrand: Haut kühlen und Feuchtigkeit zuführen
Für eine sofortige Erleichterung bietet sich das Kühlen mit feuchten Tüchern an. Die Haut sollte zunächst sorgfältig von Schweiß, Sand, Salz und Sonnenpflegeprodukten gereinigt und anschließend mit leichten Hautpflegeprodukten gepflegt werden. Gut geeignet sind viele sog. Après-Sun-Produkte (z. B. Ladival® After Sun Fluid oder Eucerin® Sensitive Relief After Sun Lotion).
Dabei handelt es sich meist um Hydrogele und O/W-Emulsionen, die feuchtigkeitsspendend wirken und so das durch die Sonne entstandene Wasserdefizit der Haut ausgleichen. Vitamin A und E, Panthenol, Allantoin oder Aloe Vera wirken zusätzlich antioxidativ, entzündungshemmend und beruhigend.
Die meisten After-Sun-Produkte enthalten vergällten Alkohol (Alcohol denat.), wodurch sich die Emulsion leichter verteilen lässt. Zusätzlich wird ein leicht kühlender Effekt erzeugt, wenn der Alkohol verdunstet. Stark sonnengeschädigte oder auch empfindliche Haut sollte jedoch auf diesen Inhaltsstoff verzichten, um zusätzliche Reizungen zu vermeiden. Apothekenmarken wie Avène und ISDIN bieten Alternativen an.
Wer außerdem auf Duftstoffe verzichten muss oder möchte, könnte auf reines Aloe-Vera-Gel zurückgreifen. Im Kühlschrank gelagert kühlt es beim Auftragen die Haut.
Bei Sonnenbrand ausreichend trinken
Der sonnenbedingte Wasserverlust muss auch innerlich ausgeglichen werden: Eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme beugt eventuellen Kreislaufproblemen vor und unterstützt die Haut in ihrem Heilungsprozess.
Sonnenbrand medikamentös behandeln
Wirkstoffe wie Bamipin und Dimetinden blockieren H1-Rezeptoren und hemmen dadurch vor allem den Juckreiz. Eingebettet in Gelgrundlagen sorgen sie zudem für eine angenehme Kühlung auf der Haut.
Apothekenpflichtige Arzneimittel wie Fenistil® Gel oder Soventol® Gel sind bereits für Kinder zugelassen und können mehrmals täglich aufgetragen werden. Lediglich für Schwangere und Stillende sind diese Produkte nicht ohne weiteres geeignet. Ihnen steht als Alternative z. B. Coolakut® Stich- und Sun Pflege-Gel zur Verfügung, das neben pflanzlichen Extrakten Vitamin E enthält. Es kann auch bereits bei Babys ab sechs Monaten eingesetzt werden.
Hydrocortisonhaltige Cremes lindern die Schmerzen
Glucocorticoide wie Hydrocortison hemmen die Entzündungsreaktion. Dies führt zu einer Linderung der Schmerzen sowie einem Rückgang von Schwellung und Rötung.
Cremes wie Ebenol® und FeniHydrocort® sind in zwei Wirkstärken erhältlich, ab einem Alter von sechs Jahren geeignet und können bis zu dreimal täglich aufgetragen werden. Die 0,25%ige Creme sollte in der Selbstmedikation nicht länger als vier Wochen, die 0,5%ige Creme nicht länger als zwei Wochen angewendet werden. Soventol® verarbeitet den Wirkstoff in einer Cremogel-Grundlage und sorgt so für eine zusätzliche Kühlung.
Bei besonders starken Schmerzen können – nach ärztlicher Abklärung – zusätzlich orale Analgetika eingenommen werden. Hier eignen sich vor allem Wirkstoffe wie Ibuprofen oder ASS, da sie schmerzstillend und entzündungshemmend wirken.
Wann ist der Weg zum Arzt erforderlich?
Ein leichter Sonnenbrand erfordert keinen Arztbesuch. Ergeben sich jedoch Hinweise auf einen starken Verbrennungsgrad und/oder einen Sonnenstich, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.
Dies ist der Fall, wenn sich Blasen bilden oder Symptome wie Fieber, starke Schmerzen, Kreislaufbeschwerden, Übelkeit oder Erbrechen auftreten. Auch wenn sehr viele und/oder große Hautstellen betroffen sind oder es sich um Kinder unter sechs Jahren handelt, sollte ein Arzt aufgesucht werden.