Beratungswissen rund ums Haar
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Haarige Aussichten: Wie sich Haare im Alter verändern 

Mit zunehmendem Alter verändert sich auch die Kopfbehaarung. Was genau steckt hinter diesem Alterungsprozess? | Bild: Svyatoslav Lypynskyy / AdobeStock

In die Epidermis eingebettete Zellen – sogenannte Melanozyten – produzieren Melanin, das unserer Haut und Haaren die individuelle Farbe verleiht. Die Anzahl der Melanozyten ist bei allen Menschen in etwa gleich. Je nach Pigmentierungstyp unterscheiden sie sich jedoch darin, wie viel Melanin und welchen Melanintyp sie bilden können. Mit zunehmendem Alter (meist ab dem 45. – 50. Lebensjahr) lässt die Aktivität der Melanozyten nach – die nachwachsenden Haare sind weiß. Je nach Anzahl der weißen Haare erscheint das Gesamtbild der Kopfbehaarung graumeliert, komplett grau oder sogar weiß.

Mangelernährung durch schlechtere Durchblutung

Mit zunehmendem Alter verringert sich auch die Durchblutung, wodurch die Haarwurzeln nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff, Vitaminen und Spurenelementen versorgt werden. Die nachwachsenden Haare werden dünner und die Haarzyklen verkürzen sich. Als Folge fallen mehr Haare aus als zuvor. Dies wird bei Frauen zusätzlich durch den nach den Wechseljahren sinkenden Östrogenspiegel verstärkt. Auch die Talgdrüsen verringern ihre Produktion wodurch die Haare trockener und stumpfer erscheinen und sich schlechter kämmen lassen.

Stress-Faktoren reduzieren und gesund ernähren

Die Veränderungen des Haars sind natürlich ablaufende Prozesse, die in keiner Weise schädlich sind. Dennoch suchen viele Kunden Rat in der Apotheke, um diesen Alterungsprozess zu verlangsamen und möglichst lange ein jugendliches Aussehen zu erhalten. Genetisch festgelegte Abläufe können nicht beeinflusst werden. Wer aber zusätzliche Stress-Faktoren für die Haare vermeidet und auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achtet, kann sichtbare Veränderungen möglichst lange hinauszuzögern.

Was kann im Beratungsgespräch empfohlen werden?

Betroffenen Kunden kann zur Verwendung eines milden Shampoos (z. B. von Physiogel® oder Linola®) geraten werden. Um die Haarstruktur nicht zu schädigen und dem Haar keine unnötige Feuchtigkeit zu entziehen, ist es empfehlenswert, die Haare nicht zu heiß zu föhnen oder zu glätten. Idealerweise empfiehlt sich die Trocknung an der Luft wie z. B. in den Sommermonaten. 

Äußere Einflüsse wie UV-Strahlung und Chlor können die Haarstruktur ebenso beeinträchtigen. Durch das Tragen einer Kopfbedeckung bzw. einer Badekappe kann das Haar davor geschützt werden. Wer auf ein Färben der Haare oder eine Dauerwelle nicht verzichten möchte, sollte sich beim Friseur über möglichst schonende Verfahren informieren. Quellen: Raab: „Haarerkrankungen in der dermatologischen Praxis“, Springer Verlag 2012 Wolff, Kunte: „Diagnostik und Therapie von Haarerkrankungen“, Uni-Med-Verlag 1999 Ellsässer: „Körperpflegekunde und Kosmetik“, Springer-Verlag, 2008  

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