Biochemisches Grundwissen
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Diagnostische Methoden: Was sind eigentlich Tumormarker?

Im Blut lassen sich verschiedene Werte untersuchen, die auf Tumoren hinweisen können. Doch können erhöhte Werte auch mit anderen Erkrankungen in Verbindung stehen. | Bild: angellodeco /AdobeStock

Um Krebserkrankungen möglichst früh zu diagnostizieren und damit die Heilungschancen zu erhöhen, ist die Bestimmung sogenannter Tumormarker wichtig. Darunter versteht man körpereigene Substanzen, die entweder nur bei Krebserkrankungen vorliegen oder sodann in auffallend hoher Menge gebildet werden. Neben bildgebenden Verfahren (wie z. B. der Magnetresonanztomographie [MRT]) oder Biopsien sind sie ein wichtiges Werkzeug in der Tumordiagnostik.

Aussagekraft nicht eindeutig

Typischerweise werden Tumormarker im Blut nachgewiesen. Die entsprechenden Substanzen werden entweder von den Tumorzellen selbst oder von gesunden Zellen, als Reaktion auf das Tumorgeschehen im Körper, gebildet. Es kann sich dabei z. B. um Hormone, Enzyme, Serumproteine oder verschiedene Antigene handeln. 

In fast allen Fällen können erhöhte Messwerte auch andere – nicht bösartige – Ursachen haben. Die Bestimmung der Tumormarker alleine reicht daher nicht zur Diagnose aus. 

Enzyme und Proteine als Tumormarker

Die Ermittlung verschiedener Enzymkonzentrationen kann Hinweise auf bestimmte Erkrankungen geben. So ist die γ-Glutamyltransferase (γ-GT) z. B. bei einem Verschluss der Gallenwege aber auch bei Vorhandensein von Lebermetastasen erhöht. Die Laktatdehydrogenase (kurz LDH) erreicht bei verschiedenen Formen von Blutkrebs (Leukämie) erhöhte Werte.

Beim karzino-embryonalen Antigen (kurz CEA) handelt es sich um ein Eiweiß, das vom Fötus gebildet wird und im Erwachsenenalter normalerweise nicht nachweisbar ist. Bei verschiedenen Tumoren der Brust, der Lunge, des Dickdarms und der Leber wird die Produktion jedoch wieder aufgenommen. Erhöhte Werte können aber auch bei rheumatoider Arthritis oder bakteriellen Infektionen vorkommen, so dass zur endgültigen Diagnosestellung auch hier weitere Untersuchungen durchgeführt werden müssen. Quelle: Sorg, Bernd; Imhof, Diana: Biochemie und Klinische Chemie für Pharmazeuten. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 2021. 

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