Senioren in der Apotheke
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Verwirrtheit im höheren Lebensalter

PTA berät Senior in der Apotheke
Senioren können häufig verwirrt und durcheinander sein. Manchmal entfällt ihnen auch was sie sagen wollen. | Bild: Yuri Arcurs/peopleimages.com / AdobeStock

Es gibt viele ältere Menschen, die ihr Leben lang relativ gesund waren und keinerlei Einschränkungen hinnehmen mussten. Doch mit dem Alter kommt es zwangsläufig zu körperlichen Abbauerscheinungen. Ganz allmählich und doch spürbar treten Veränderungen auf, die sich ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr ignorieren lassen. 

Oft treten Verwirrtheitszustände auf, die vielen Senioren zu schaffen machen. Sie versuchen das Defizit möglichst zu verbergen. Auf keinen Fall wollen Ältere in solchen Situationen von jungen Menschen bevormundet werden – doch einfühlsam angebotene Hilfe ist in den meisten Fällen willkommen. 

Fallbeispiel Verwirrtheit

„Wenn ich auf eine Frage antworten will, fehlen mir die richtigen Worte. Manchmal habe ich auch völlig vergessen, was ich fragen wollte. Warum bin ich so wirr?“ Gertrud D. ist eine pensionierte Lehrerin, Ende Siebzig. Seit Jahren ist sie als anspruchsvolle und stets höfliche Stammkundin in der Apotheke bekannt. Sie hat sich bisher einer stabilen Gesundheit erfreut und kauft in der Apotheke gerne Produkte, die ihr guttun. Sie schätzt die Beratung durch das Apothekenpersonal.

Bei ihren letzten Einkäufen hat Frau D. bereits festgestellt, dass die Apothekensituation ihr Stress bereitet. Heute steht sie wieder einmal in der Offizin und es fällt ihr einfach nicht ein, was sie kaufen will. Je mehr sie nachdenkt, desto nervöser und unruhiger wird sie, ihre Hände fangen sogar leicht an zu zittern.

Die PTA, von der sie bedient wird, reagiert besonnen. „Frau D., setzen Sie sich doch mal einen Moment hin. Ich bringe Ihnen ein Glas Wasser.“ Frau D schämt sich zwar für ihre Unzulänglichkeit, nimmt die Hilfe aber dankbar an.

Nach einer Ruhepause fällt ihr ein, dass sie ein Vitamin-D-Präparat kaufen wollte. „Ich schaue in unserer Kundendatei nach, welches Präparat Sie letztes Mal hatten“, sagt die PTA. Sie geht nicht weiter auf die Verwirrtheits-Episode ein, weil sie merkt, dass Frau D. peinlich berührt ist und es ihr inzwischen wieder besser geht. Sie nimmt sich aber fest vor, beim nächsten Kontakt mit Frau D. einen Arztbesuch zu empfehlen.

Was kann hinter der Verwirrtheit stecken?

Leichte Verwirrtheitszustände können bei älteren, ansonsten gesunden Menschen an Flüssigkeitsmangel liegen. Es kann jedoch auch ein Hinweis auf eine einsetzende Demenzerkrankung sein. Bei Diabetikern deuten sie auf eine Stoffwechselentgleisung hin.

Schriftliche Informationen mitgeben

Vergesslichkeit werden Sie im Alltag bei vielen Kunden erleben. Rechnen Sie immer damit, dass Senioren vieles von dem, was Sie sagen, ganz schnell vergessen haben. Daher ist es ratsam, wichtige Informationen in schriftlicher Form mitzugeben.

Wenn vorhanden, geben Sie Ihre Visitenkarte mit Telefonnummer mit und bieten Sie an, dass sie für Fragen telefonisch zur Verfügung stehen. Telefonieren ist für die Mehrheit der Senioren noch immer das beliebteste und unkomplizierteste Kommunikationsmittel.

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