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Säureblocker nicht langfristig einnehmen

Bild: nikodash - Fotolia.com

Kein Mittel gegen Reizmagen

Protonenpumpeninhibitoren (PPI) wie Omeprazol, Pantoprazol etc. reduzieren die Bildung von Magensäure. Sie sind deshalb indiziert, um bestimmte säureassoziierte Magenerkrankungen zu behandeln. Dazu gehören beispielsweise die Refluxkrankheit oder Magen-Darm-Geschwüre. Auch als begleitender Magenschutz bei einer NSAR-Langzeittherapie können die Säureblocker sinnvoll sein. Zu häufig würden PPI aber auch bei Beschwerden angewandt, bei denen ihr Nutzen nicht erwiesen sei, geben Gastroenterologen zu bedenken. Sie nennen als Beispiel den Reizmagen. Hier würde aus Mangel an wirksamen Therapien oftmals auf PPI zurückgegriffen.

Unkritischen Einsatz überdenken

Die Fachleute kritisieren, dass die teilweise auch freiverkäuflichen Präparate zu unkritisch eingenommen werden – etwa bei ernährungsbedingten Magenbeschwerden wie Aufstoßen, Völlegefühl oder Übelkeit. Sie geben auch zu bedenken, dass aus dem gelegentlichen Griff zu einem PPI schnell eine Dauereinnahme werden könne. Denn beim abrupten Absetzen eines PPI könne es bei manchen Personen zu einer überschießenden Produktion von Magensäure kommen. Dies führe leicht dazu, dass die Betroffenen das Medikament dann weiter einnehmen und langfristig dabei bleiben.

Dauertherapie nur durch den Arzt

Inzwischen gehen die Experten davon aus, dass eine langfristige Einnahme von Säureblockern – über mehrere Monate oder sogar Jahre – das Risiko für Knochenbrüche erhöhen könnte. Auch eine Veränderung der Darmflora und eine zunehmende Rate an Darminfektionen werden diskutiert. Allerdings hat man bislang noch zu wenige wissenschaftliche Daten zur Hand. Dennoch rät die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS): PPI nicht länger als zwei Monate ohne eine eindeutige, gesicherte Diagnose einnehmen. Eine Dauermedikation sollte nur unter ärztlicher Betreuung erfolgen. Quelle: Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS)