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Dreifache Mutter stirbt an Masern

Bild: Pixi / Adobe Stock

Trotz einer intensivmedizinischen Behandlung in der Uniklinik ist eine 37-jährige Essenerin am vergangenen Wochenende an Masern gestorben. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) handelt es sich um den ersten Masern-Todesfall in Deutschland in diesem Jahr. Zuletzt war im Februar 2015 während einer Masernwelle in Berlin ein anderthalbjähriger Junge gestorben. Nach Angaben des RKI hatte es davor 2011 einen Todesfall gegeben. Bundesweit wurden in diesem Jahr offiziell 638 Masern-Erkrankungen gemeldet, die meisten davon in Nordrhein-Westfalen. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 323. Bis vor kurzem galten die Masern als Krankheit, die künftig ausgerottet sein würde.

Hochansteckender Virus

Masern gehören eigentlich zu den typischen Kinderkrankheiten, befallen jedoch zunehmend auch Jugendliche und Erwachsene. Das Virus ist hoch ansteckend: Mehr als neun von zehn ungeimpften Personen erkranken nach dem Kontakt mit ihm. Einzigen Schutz vor der Erkrankung bietet eine Impfung. Diese sollte im Kindesalter zweimal in Form einer MMR-Impfung (Kombinationsimpfung gegen Mumps, Masern und Röteln) gegeben werden. Sie bietet zwar leider keinen hundertprozentigen Schutz, aber in den seltenen Fällen, in denen es trotz Impfung zu einer Masernerkrankung kommt, ist der Krankheitsverlauf abgeschwächt.

Schwere Komplikationen möglich

Eine Masern-Erkrankung beginnt in der Regel mit Beschwerden wie hohem Fieber, Husten und Schnupfen sowie Entzündungen im Nasen-Rachen-Raum und der Augen-Bindehaut. Erst nach einigen Tagen bildet sich der typische Hautausschlag, der im Gesicht und hinter den Ohren beginnt und sich dann über den ganzen Körper ausbreitet. Mögliche Komplikationen sind Mittelohrentzündungen, Atemwegs- oder Lungenentzündungen. Besonders gefährlich ist eine mögliche Gehirnentzündung, die bei einem von 1.000 Masernfällen auftritt und tödlich enden kann.

STIKO-Empfehlung für Kinder und Erwachsene

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Masern-Impfung nicht nur bei Kindern, sondern bei allen nach 1970 geborenen Erwachsenen, die in der Kindheit nicht oder nur einmal geimpft wurden, oder bei Menschen, bei denen der Masern-Impfstatus unklar ist. Bei Kindern ist eine Impfung in zwei Schritten angeraten: Die erste Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln sollte im Alter von 11 – 14 Monaten und die 2. Masern-Mumps-Röteln-Impfung im 2. Lebensjahr im Alter von 15 – 23 Monaten durchgeführt werden. Die 2. Impfung ist dabei keine sogenannte „Auffrischimpfung“, sondern wichtig für einen sicheren und kompletten Impfschutz. Ältere Kinder und Jugendliche mit unvollständigem Impfschutz, sollten die Impfungen so bald wie möglich nachholen.

Häufig gestellte Fragen zur Masern-Impfung sowie aktuelle Impfempfehlungen finden Sie auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts.