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Auf die Urinfarbe achten!: Sommerhitze begünstigt Harnsteinerkrankungen

Bild: John_Lerskau - iStockphoto.com

Immer mehr Betroffene

In den vergangenen Jahren haben Harnsteinerkrankungen deutlich zugenommen. In Deutschland hat sich die Häufigkeit seit Mitte der 1980er-Jahre sogar verdreifacht. Die Gründe sehen Experten in veränderten Lebensumständen und modernen Ernährungsgewohnheiten. Am häufigsten tritt die Erkrankung zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auf. Männer sind häufiger betroffen als Frauen (Verhältnis 7 : 5).  

So bilden sich Steine

Harnsteine bilden sich in der Niere aus Kristallen. Am häufigsten sind Ablagerungen aus Kalziumoxalaten. Sie machen etwa 70 Prozent aller Harnsteine aus. Weitere häufige Bestandteile sind Harnsäure, Kalziumphosphat, Magnesium-Ammonium-Phosphat oder Cystin. Nicht bei jedem machen sich die Ablagerungen bemerkbar. Nierensteine können auch völlig symptomlos sein. Wenn sich allerdings die Lage der Steine ändert, können sie den Harnabfluss behindern. Dies kann zur gefürchteten Nierenkolik führen.

Vielfältige Ursachen möglich

Die Bildung von Harnsteinen kann verschiedene Ursachen haben. Dazu gehören falsche Ernährung, Übergewicht, zu geringe Trinkmengen, Harnwegsentzündungen, Stoffwechselstörungen, Abflussbehinderungen oder anatomische Besonderheiten der ableitenden Harnwege (z.B. eine Verengung des Nierenbeckens). 

Viel trinken – Urin soll hellgelb bleiben

Begünstigend wirken sich auf die Harnsteinbildung hohe Temperaturen aus. An heißen Tagen geht von der aufgenommenen Flüssigkeitsmenge ein großer Anteil über Atmung und Schwitzen verloren. Dadurch verringert sich die Urinmenge. In der Folge sind die löslichen Salze, die von den Nieren ausgeschieden werden, im Urin in höherer Konzentration vorhanden. Das Warnzeichen dafür ist ein dunkelgelber bis braun gefärbter Urin. Die hohe Konzentration steinbildender Substanzen kann dazu führen, dass Kristalle ausfallen und sich in den Harnwegen Steine bilden. An heißen Sommertagen sollte man daher besonders darauf achten, dass der Urin seine normale, hellgelbe Farbe behält. Dazu heißt es, die Trinkmenge entsprechend zu erhöhen. Bei großer Hitze und/oder schweißtreibender körperlicher Belastung sind deutlich mehr als zwei Liter Flüssigkeit erforderlich.

Erneuter Steinbildung vorbeugen

Wer bereits einmal von Harnsteinen betroffen war, hat ein um 50 Prozent erhöhtes Risiko, erneut einen Stein zu entwickeln. Zur Vorbeugung von Rezidiven wird empfohlen, die Flüssigkeitszufuhr gleichmäßig über den Tag zu verteilen. So lassen sich Konzentrationsspitzen steinbildender Substanzen im Harn vermeiden. Normales Leitungswasser und ungesüßte Tees sind empfehlenswert. Verzichten sollten Betroffene grundsätzlich auf gezuckerte Limonade, da sie das Risiko für die Steinbildung erhöht. Präventiv wirksam sind neben ausreichender Flüssigkeitszufuhr auch Bewegung, ein normales Körpergewicht und eine ausgewogene Ernährung. Wer zur Harnsteinbildung neigt, sollte außerdem den Konsum von Fleisch geringhalten und die Salzzufuhr reduzieren (höchstens 3 g/Tag). Quelle: Deutsches Grünes Kreuz e.V.