Aktuelles
2 min merken gemerkt Artikel drucken

Der besondere Rückblick: Neu im Obstregal

In jedem Supermarkt sind sie heutzutage rund ums Jahr zu finden: Kiwis. Es gibt wohl kaum jemanden, der die ovalen Früchte mit der dünnen rauen Schale nicht kennt. Das war vor 50 Jahren noch ganz anders. Anfang 1971 kam dieses Beerenobst erstmals auf den hiesigen Markt. | Bild: irishasel / AdobeStock

Vogel als Namenspatron

Die Kiwi ist eine der jüngsten Kulturpflanzen. Ursprünglich sind Kiwipflanzen in Südchina beheimatet. Anfang des 20. Jahrhunderts gelangten ihre Samen nach Neuseeland, wo durch Züchtung größere Früchte erzielt wurden. Auch der heute geläufige Name der Frucht wurde in Neuseeland geprägt: Ab 1959 nannte man sie Kiwi – nach dem gleichnamigen flugunfähigen Vogel, der eines der wichtigsten Nationalsymbole des Landes ist. 

Zwei Arten

Die Kiwi kannte man ursprünglich unter dem Namen Chinesische Stachelbeere. Wirtschaftlich bedeutsam ist heute vor allem die Art Actinidia deliciosa. Insbesondere die Sorte Hayward ist bei uns im Handel verbreitet. Sie liefert Früchte mit grünlichem Fruchtfleisch und borstiger Schale. Glatte Schale und gelbes Fruchtfleisch sind hingegen typisch für die Gold-Kiwi (Actinidia chinensis), die etwas süßer schmeckt. 

Weltweiter Anbau

Die bei uns erhältlichen Kiwifrüchte stammen nicht nur aus Neuseeland. Weltweit werden mittlerweile Kiwis angebaut, unter anderem auch in Europa. Italien zählt sogar zu den weltweit größten Produzenten.

Vitamin-C-reiche Beere

Kiwipflanzen gehören zur Familie der Actinidiaceae (Strahlengriffelgewächse) und sind Kletterpflanzen, die in Plantagen an Spalieren oder anderen Rankhilfen wachsen. Die Früchte, die botanisch Beeren darstellen, sind eine gute Vitamin-C-Quelle. Frisch geerntet, enthalten sie mehr als 100 mg Vitamin C pro 100 Gramm (entspricht circa einer Frucht). Durch Transport und Lagerung reduziert sich dieser Gehalt auf 50 bis 100 mg. 

Birkenpollenallergiker aufgepasst!

Da Kiwis das proteinspaltende Enzym Actinidin enthalten, bekommen Milchprodukte mit frischer Kiwi einen bitteren Geschmack. Kiwis können auch zu allergischen Reaktionen führen. Insbesondere Birkenpollen- und Latexallergiker entwickeln häufig eine entsprechende Kreuzallergie.  B.-E. van Wyk: Handbuch der Nahrungspflanzen, WVG 2005; R. Lieberei, C. Reisdorff: Nutzpflanzenkunde, Thieme2007; www.rewe.de; www.edeka.de