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Was ist eigentlich ein Knochenrheuma?

Frau tastet Rücken eines Kindes ab
Knochenschmerzen können ein Anzeichen für einen Wachstumsschub sein – bei manchen Kindern kann aber auch etwas anderes dahinter stecken. | Bild: Photographee.eu / AdobeStock

Die umgangssprachlich Knochenrheuma genannte Erkrankung wird medizinisch als Chronische Nichtbakterielle Osteomyelitis (CNO) oder auch Chronisch Rekurrierende Multifokale Osteomyelitis (CRMO) bezeichnet. 

Die schubhaft verlaufende rheumatisch-entzündliche Erkrankung kommt vor allem bei Kindern und Jugendlichen vor, ist aber noch wenig bekannt. Das liegt vor allem daran, dass sie mit einer Inzidenz von circa 0,4 auf 100.000 Kinder und Jugendliche sehr selten ist – noch seltener als kindliches Gelenkrheuma.

Kein einheitliches Krankheitsbild bei Knochenrheuma

Dass die CNO häufig übersehen oder spät diagnostiziert wird, liegt aber auch an ihrem variablen Erscheinungsbild. So kann das Knochenrheuma entweder akut beginnen oder sich schleichend entwickeln. 

Auch das Befallsmuster ist individuell sehr unterschiedlich. So sind zwar in den meisten Fällen die langen Röhrenknochen der Beine, das Becken oder die Schlüsselbeine betroffen, doch grundsätzlich kann jede Stelle des Skeletts entzündlich verändert sein. 

Wenn die Wirbelsäule betroffen ist, bedeutet das oft einen schweren Verlauf. So können bei einer Entzündung der Wirbelkörper Frakturen auftreten – mit der Folge von Fehlstellungen und neurologischen Schäden.

Wie wird Knochenrheuma behandelt?

Welche Ursache die Chronische Nichtbakterielle Osteomyelitis hat, ist weitgehend unbekannt. Möglicherweise spielen Autoimmunprozesse und erbliche Faktoren eine Rolle. Mitunter haben die Betroffenen Begleiterkrankungen wie Psoriasis, schwere Akne oder eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung. 

Oft dauert es lange, bis die richtige Diagnose feststeht. Mit einem Ganzkörper-MRT können die entzündlichen Knochenveränderungen nachgewiesen werden. Steht die Diagnose CNO fest, werden zur Behandlung je nach Ausprägung meist NSAR, Sulfasalazin, Methotrexat, TNF-alpha-Blocker oder Bisphosphonate eingesetzt. 

Die Erkrankung kommt in der Regel irgendwann zum Stillstand. Vornehmlich tritt mit Beginn des Erwachsenenalters eine Spontanheilung ein.

Knochenrheuma in Kürze

  • Medizinisch als Chronische Nichtbakterielle Osteomyelitis (CNO) bezeichnet; seltene entzündlich-rheumatische Erkrankung des Knochenapparats (am häufigsten Ober- und Unterschenkelknochen betroffen)
  • Patienten sind vor allem Kinder und Jugendliche.
  • Variables Erscheinungsbild; häufig Knochenschmerzen und Schonhaltung
  • Ursachen unklar, evtl. Autoimmunprozesse; Behandlung mit Rheumamedikamenten