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Weltstillwoche 2021: Mehr Raum für Still­freundlichkeit

Um die Stillmotivation zu erhöhen, ist ein stillfreundliches Umfeld notwendig. Dazu zählt unter anderem, dass sich Stillende und Säugling in öffentlichen Räumen wie Cafés oder Geschäften in ruhige Räume zurückziehen können. | Bild:  Iryna / AdobeStock 

In diesem Jahr findet die Weltstillwoche vom 4. bis 10. Oktober statt. Mit dem Slogan „Stillen. Unser gemeinsamer Weg“ soll zum Ausdruck gebracht werden, dass jeder dazu beitragen kann, Stillende zu unterstützen. Um z. B. das Stillen unterwegs zu ermöglichen und Müttern so die Entscheidung für das (längerfristige) Stillen zu erleichtern, kann die Etablierung von Stillräumen in öffentlichen Einrichtungen, Geschäften, Cafés oder am Arbeitsplatz hilfreich sein. Auch in Apotheken könnten entsprechende Angebote eine Chance zur Kundenbindung und -gewinnung darstellen.

Gut zu wissen: Weltstillwoche – woher das Datum stammt
 

Jährlich findet die Weltstillwoche in der 40. Kalenderwoche statt. Dabei wurde dieser Zeitraum keinesfalls willkürlich gewählt: Er spiegelt das Ende der Schwangerschaft und damit den Beginn der Stillphase wider.

In der „Nationalen Strategie zur Stillförderung“, die im Juli 2021 von Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, präsentiert wurde, heißt es: „Die Rahmenbedingungen in Deutschland werden von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern nur als ‚moderat stillfreundlich‘ bewertet.“ Daher werden mit der nationalen Strategie verschiedenste Maßnahmen zur Stillförderung angestoßen, wie z. B. die Erarbeitung einer evidenzbasierten S3-Leitlinie zum Thema Stilldauer und Interventionen zur Stillförderung. Außerdem soll das berufliche Umfeld stillfreundlicher gestaltet und die Einflussnahme der Industrie, in Bezug auf Muttermilchersatzprodukte, beschränkt werden.

Warum Stillen wichtig ist

Stillen ist die natürliche Ernährungsform von Säuglingen und spielt unter anderem für die kindliche Entwicklung sowie die Mutter-Kind-Bindung eine bedeutende Rolle. Es wirkt sich bei Müttern langfristig positiv auf das Risiko für Übergewicht, Brust- und Eierstockkrebs aus und dient zudem dem Stressabbau. Beim Säugling reduziert Stillen das Risiko für Durchfall- und Atemwegserkrankungen, Allergien, Adipositas und andere nicht übertragbare Krankheiten. Laut WHO weisen gestillte Säuglinge darüber hinaus einen höheren IQ auf. Daher empfiehlt die WHO:

  • In den ersten Stunden nach der Geburt mit dem Stillen beginnen,
  • während der ersten sechs Lebensmonate ausschließlich stillen und
  • nach sechs Monaten feste Nahrung zufüttern und bis zu einem Alter von zwei Jahren oder darüber hinaus weiter stillen.Quellen: Deutscher Hebammen Verband e. V. , Bundeszentrum für Ernährung, WHO Europa