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Wesentlicher Pandemie-Treiber: private Feiern

Besonders bei privaten Treffen ist das Ansteckungsrisiko hoch, da meist Hygieneregeln nicht beachtet werden. | Bild: Alessandro Biascioli / AdobeStock

Um typische Corona-Übertragungsmuster zu ermitteln, haben Mainzer Wissenschaftler einen großen Datenbestand ausgewertet. Zur Verfügung standen Informationen zu rund 18.700 Infektionsfällen aus dem Bundesland Rheinland-Pfalz. Diese wurden in der zweiten Corona-Welle zwischen 17. August und 10. November 2020 registriert. 

Gehäufte Infektionen im Fokus

Im Mittelpunkt der Untersuchungen standen sogenannte Cluster-Daten – das heißt Daten von mehreren Infektionsfällen, die zeitlich und räumlich miteinander zusammenhingen. Von den insgesamt 18.700 Infektionsfällen konnten die Wissenschaftler mehr als 3.600 Fälle solchen Clustern zuordnen. Die Mehrheit der Cluster (über 67 Prozent) trat im Umfeld privater Haushalte auf. Die übrigen an anderen Orten, unter anderem Arbeitsplatz und Altersheim. 

Corona: Gefahr bei Treffen mehrerer Haushalte

Bei mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Cluster-Infektionsfälle im privaten Umfeld waren mehrere Haushalte involviert. Jeder sechste dieser Cluster entstand im Zusammenhang mit einer privaten Feier, zum Beispiel anlässlich von Geburtstagen oder Hochzeiten. 

Zudem stellte sich bei der Datenanalyse heraus: Beim Großteil dieser privaten Feiern wurden wichtige präventive Hygieneregeln oftmals nicht eingehalten – also Maske tragen, Lüften, Abstand halten. Noch dazu fanden die meisten Feiern in geschlossenen Räumen statt. 

Hygieneregeln auch bei privaten Feiern wichtig

Die Mainzer Wissenschaftler halten als Fazit fest: Kontakte im privaten Umfeld, bei denen Personen aus mehreren Haushalten zusammenkommen, sind wichtige Pandemie-Treiber. Doch Hygienevorkehrungen bei privaten Treffen und Feiern könnten dazu beitragen, das Infektionsgeschehen einzudämmen. Quelle: Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz