Aktuelles
3 min merken gemerkt Artikel drucken

Jetzt noch gegen Grippe impfen lassen?

Frau mit Pflaster auf dem Arm
Ab Mitte Oktober bis Mitte Dezember lautet die Empfehlung des RKI zur Grippeimpfung. | Bild: Yury / AdobeStock

Das Robert Koch-Institut (RKI) rät „ab Mitte Oktober bis Mitte Dezember“ zur Grippeimpfung. In den letzten Jahren begann die Grippewelle meist um den Jahreswechsel. Da es zehn bis 14 Tage dauert, bis der Körper einen vollständigen Schutz nach der Impfung aufbaut, sind in dem vom RKI empfohlenen Zeitraum Geimpfte während der Grippewelle dann bestmöglich vor Influenza geschützt.

Grippeimpfung auch jetzt noch sinnvoll

Allerdings räumt das RKI beim Impfzeitpunkt durchaus Spielraum ein, denn man könne nie voraussagen, wie lange eine Influenzawelle andauere. Aus diesem Grund „kann es auch zu Beginn oder im Verlauf der Grippewelle noch sinnvoll sein, die Impfung nachzuholen“, erklärt das RKI.  

Weiterhin steigende Infektionszahlen

In der Tat verläuft die aktuelle Grippesaison etwas zeitversetzt und die Grippewelle startete bereits Ende Oktober (43. Kalenderwoche) und damit deutlich früher als sonst. Doch der Höhepunkt scheint aktuell nicht überschritten: Noch immer meldet die Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) des Robert Koch-Instituts in ihrem wöchentlichen Bericht zu akuten respiratorischen Erkrankungen (ARE) steigende Infektionszahlen vor allem bei Grippe

Aktuell (49. ARE-Wochenbericht) entfallen mehr als die Hälfte der Atemwegserkrankungen (55 Prozent) auf Influenzaviren, das sind nochmals mehr als in der Woche zuvor (51 Prozent). Auch die Krankenhäuser berichten von vielen Influenzaerkrankten: 25 Prozent der Krankenhauspatienten mit einer schweren Atemwegsinfektion sind an Grippe erkrankt, und auch hier sind die Zahlen seit der Vorwoche (18 Prozent) nochmals gestiegen. COVID-19-Diagnosen werden in Kliniken derzeit bei 9 Prozent der ARE-Patienten gestellt.

Seit Beginn der diesjährigen Grippesaison (Kalenderwoche 40) weiß das RKI von 104.370 labordiagnostisch bestätigten Grippefällen, etwa jeder Zehnte war im Krankenhaus (hospitalisiert) und 64 Menschen sind bislang im Zusammenhang mit Grippe verstorben.  

Auch immer mehr Apotheken bieten Grippeimpfungen an. Mit den aktuell sehr hohen Fallzahlen können Kunden folglich auch weiter ermutigt werden, sich noch gegen Grippe impfen zu lassen.

Gut zu wissen: Wer sollte sich gegen Grippe impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am RKI empfiehlt die Grippeimpfung für:

  • alle Personen ab 60 Jahre,
  • alle Schwangeren ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel, bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens ab dem ersten Schwangerschaftsdrittel,
  • Personen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens (wie chronische Erkrankungen der Atmungsorgane, Herz- oder Kreislaufkrankheiten, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes oder andere Stoffwechselkrankheiten, neurologische Grundkrankheiten wie Multiple Sklerose mit durch Infektionen getriggerten Schüben, angeborene oder erworbene Immunschwäche oder HIV),
  • Bewohner von Alten- oder Pflegeheimen und
  • Personen, die als mögliche Infektionsquelle im selben Haushalt lebende oder von ihnen betreute Risikopersonen (siehe oben) gefährden können.

Geimpft werden sollten im Rahmen eines erhöhten beruflichen Risikos außerdem

  • Personen mit erhöhter Gefährdung (z. B. medizinisches Personal),
  • Personen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr,
  • Personen, die als mögliche Infektionsquelle für von ihnen betreute Risikopersonen fungieren können.

Ebenso sollten Personen mit direktem Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln eine Grippeschutzimpfung erhalten. Die Impfung schützt zwar nicht vor der Vogelgrippe, aber es werden damit problematische Doppelinfektionen vermieden.