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PTAheute-Pinnwand 34 / 2023: Schutzimpfungen und Corona-Tests

Pinnwand für KW 34/2023
Bilder: Patrick Daxenbichler, alexxndr, I Viewfinder, Jamrooferpix / AdobeStock, Montage: PTAheute

Täglich erreichen uns zahlreiche Meldungen rund um Pharmazie, Gesundheit und Apothekenmarkt. Hier finden Sie eine Übersicht über die News und Pressemeldungen der aktuellen Woche.

Einzeldosis für COVID-19-Impfstoffe kommt

Für Apotheker dürfte das Verimpfen von COVID-19-Impfstoffen künftig unkomplizierter werden. Mehrere Pharmahersteller beabsichtigen nämlich, statt der bisher üblichen Mehrdosis-Vials in Zukunft auch Einzeldosen anzubieten. Damit müssten Apotheker Impftermine nicht mehr eng takten, um die vorhandene Impfstoffmenge innerhalb kurzer Zeit zu verbrauchen. Stattdessen könnten sie dann auch Einzelpersonen impfen.

Biontech/Pfizer, Moderna und Novavax planen, solche Einzeldosisbehältnisse anzubieten. Dies soll auch für die auf die XBB.1.5.-Coronavariante angepassten Impfstoffe gelten, für die eine Zulassung beantragt wurde. Quelle: daz.online / mia 

Warum der OTC-Switch bei Azelastin/Fluticason-Nasenspray ausbleibt

Bereits zum zweiten Mal wurde ein OTC-Switch für Nasensprays mit der Wirkstoffkombination Azelastin/Fluticasonpropionat vom Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht abgelehnt.

Grundsätzlich problematisch an dem Antrag war offenbar, dass derzeit vier entsprechende Kombinationsarzneimittel über eine Zulassung verfügen. Diese unterscheiden sich aber in den zugelassenen Indikationen: So sind zwei Arzneimittel lediglich bei schwerer saisonaler allergischer Rhinitis (AR) indiziert, während zwei andere auch bei der mittelschweren allergischen Rhinitis zugelassen sind – dann allerdings als Zweitlinientherapie, also wenn eine Monotherapie mit einer der beiden Wirkstoffgruppen nicht als ausreichend erachtet werden kann.

Der Antrag hatte sich aber wohl nur auf die Zulassung für die schwere allergische Rhinitis beschränkt. Dies erachteten einige Ausschussmitglieder als nicht zielführend, da der Schweregrad auch durch die subjektive Wahrnehmung bestimmt werde. Quelle: daz.online / mia 

ABDA stellt Infos zu Schutzimpfungen in Apotheken bereit

In Vorbereitung auf den Herbst und Winter hat die ABDA ihre Website aktualisiert und um eine neue Unterseite zum Thema Schutzimpfungen ergänzt. Hier stehen alle Materialien der ABDA zur Durchführung von Schutzimpfungen in Apotheken gebündelt zur Verfügung. Dazu gehören Informationen zur Durchführung von Schutzimpfungen gegen COVID-19 und Grippe in Apotheken, zur Versorgung mit COVID-19-Impfstoffen und zur Ausstellung von digitalen COVID-19-Impfzertifikaten. 

Nach § 20c Infektionsschutzgesetz (IfSG) dürfen Apotheker Personen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, gegen Grippe impfen. Ebenso dürfen sie Personen, die das 12. Lebensjahr vollendet haben, gegen COVID-19 impfen. Ziel ist die Steigerung der Impfquote.

Tramadol Lösung: möglicherweise undichte Tropfflasche 

Die Firma 1A Pharma GmbH informiert über möglicherweise undichte Tropfflaschen von Tramadol Lösung - 1A Pharma, 50 ml und 100 ml mit Dosierpumpe. Der Defekt sei eindeutig durch Auskristallisation im Bereich der Verbördelung zu erkennen und kann bei allen in Verkehr befindlichen Chargen mit Verfall bis einschließlich 05/2028 auftreten.  

Laut der Firma besteht kein Arzneimittelrisiko, daher ist kein Rückruf betroffener Chargen vorgesehen. Die Tropfflaschen sollten spätestens vor Abgabe visuell auf das Vorhandensein einer Auskristallisation im Bereich der Verbördelung geprüft werden. Defekte Packungen können zur Gutschrift an die Firma retourniert werden. Quelle: AMK / vs 

Bei Erkältungssymptomen Corona-Selbsttest machen

Angesichts steigender Zahlen von bestätigten Corona-Fällen in Deutschland hat der Bremer Epidemiologe Hajo Zeeb im Verdachtsfall zu Selbsttests aufgerufen. „Wer Erkältungssymptome hat, sollte sich jetzt wieder testen, um eine Corona-Infektion zu erkennen und möglichst niemanden anzustecken“, sagte der Experte vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie. „Die Tests funktionieren weiterhin zuverlässig, auch bei der neuen Variante.“ 

Man müsse davon ausgehen, dass sich viele Menschen gerade mit Corona infiziert hätten und glaubten, nur an einer Erkältung erkrankt zu sein, sagte Zeeb. „Die Dunkelziffer ist sehr hoch, wir kennen die genaue Zahl der Fälle einfach nicht.“ Er wies allerdings darauf hin, dass die Abwassertests auf keinen Anstieg der Virenlast hindeuteten. „Das zeigt, dass wir keine riesige Welle wie zu anderen Zeiten der Pandemie haben, die über Deutschland schwappt.“ Quelle: dpa / mia 

Corona: Warum erkranken Männer schwerer?

Ein internationales Forschungsteam hat sich mit der Frage beschäftigt, warum von den Corona-Patienten, die intensivstationär behandelt werden müssen, drei Viertel Männer sind und deren Wahrscheinlichkeit, an COVID zu sterben, deutlich höher liegt als bei Frauen.

Einzelne Studien konnten nun zeigen, dass die Schwere der Erkrankung beim Mann mit einem „metabolischen Ungleichgewicht“ zusammenhängt. 

Insbesondere niedrige Testosteron-Spiegel bei gleichzeitig erhöhten Östrogen-Werten würden mit einem schweren Infektionsverlauf korrelieren, erklären die Wissenschaftler. Sie stellten außerdem fest, dass 68 Prozent der Männer, die aufgrund eines schweren Krankheitsverlaufs intensivmedizinisch behandelt werden mussten, eine Mutation des CYP19A1-Gens in sich trugen. Diese sei dafür verantwortlich, dass das Hormongleichgewicht gestört wird.

In weiteren Untersuchungen entdeckten die Forschenden, „dass auch im Lungengewebe der Männer, die an Corona verstorben sind, die Aktivität dieses Gens immer noch sehr stark ausgeprägt ist“, so eine Studienautorin. Das könnte erklären, so die Forschenden, warum eine COVID-Erkrankung bei Männern oft zu schweren Lungenproblemen führt und überproportional häufig tödlich verläuft. 

In weiteren klinischen Studien sollen diese Erkenntnisse genutzt werden, um die Bedeutung des Hormonsystems für den Verlauf von Infektionskrankheiten genauer zu untersuchen. Quelle: tagesschau.de / mia 

Marketing Verein Deutscher Apotheker bittet Politik um Unterstützung

Nicht nur die ABDA verschickt Post an Politiker – auch andere Apothekenorganisationen schreiben Briefe, um deutlich zu machen, warum eine Honorarerhöhung unerlässlich ist. 

So hat der Marketing Verein Deutscher Apotheker (MVDA) jetzt 650 Landräte und Landrätinnen sowie Oberbürgermeister angeschrieben und um Unterstützung geworben. Unter anderem räumt der Verein in seinem Brief mit der Vorstellung auf, Apothekeninhaber und -beschäftigte zählten generell zu den Besserverdienern.

Beigefügt ist dem Brief zudem ein Faktenblatt „Was Sie über die Apothekenhonorierung wissen sollten“ – offensichtlich ein Gegenpol zum „Faktenblatt“, das das Bundesgesundheitsministerium vor dem Protesttag im Juni verschickt hatte. Darin verdeutlicht der MVDA unter anderem, wie sehr die öffentlichen Apotheken seit dem Jahr 2004 von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abgekoppelt sind – bei steigenden Personal- und Sachkosten. Die Apothekerschaft kämpft auf vielen Ebenen weiter für eine angemessene Honorierung. Quelle: daz.online / mia 

Digitale Post an die Politik

Deutschlands Apotheken haben schon viele der 1,8 Millionen gedruckten Postkarten an ihre Kunden verteilt – ab sofort ist auch das digitale Ausfüllen und Abschicken dieser Postkarten überall und rund um die Uhr auf www.apoliebe.de möglich. 

Den Satz „Wir lieben Apotheke, weil …“ können die Menschen auf der eigens dafür ins Leben gerufenen Internetseite mit einem Grund ergänzen, warum sie ganz persönlich ihre Apotheke vor Ort brauchen. 

Die gedruckten und digitalen Postkarten werden bis zum 4. September gesammelt und dann der Öffentlichkeit präsentiert. Zudem will die ABDA die an die Bundesregierung adressierten Karten auch den zuständigen Ministerien für Wirtschaft und Gesundheit übergeben. Quelle: PM ABDA 

Verlässlicher Frakturausschluss ohne Strahlenbelastung 

Der Gemeinsame Bundesausschusses (G-BA) hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) damit beauftragt, den Nutzen einer Ultraschalluntersuchung zur Diagnose von Knochenbrüchen (Fraktursonografie) an den langen Röhrenknochen der Arme (Oberarm, Ellenbogen, Unterarm) bei Kindern im Vergleich zur konventionellen Röntgenuntersuchung zu bewerten.

Das vorläufige Ergebnis: Was Unterarm und Ellenbogen angeht, sind die Vorteile der Ultraschalluntersuchung deutlich – hier erkennt sie Knochenbrüche verlässlich und kann bisherige Verfahren mit Strahlenbelastung in vielen Fällen ersetzen. 

Dabei bietet die Fraktursonografie auch praktische Vorteile für die Betroffenen: Sie ist weniger schmerzhaft und erleichtert oft die Untersuchungssituation für alle Beteiligten. Bei vermuteten Brüchen am Oberarm ist die Datenlage weniger gut. 

Für die Bewertung wurden 28 sogenannte Testgütestudien ausgewertet. In solchen Studien erhalten alle Kinder sowohl Ultraschall- als auch Röntgendiagnostik, um die Testergebnisse direkt miteinander vergleichen zu können. Die Metaanalyse aller Studiendaten zeigt eine Treffergenauigkeit (Sensitivität) der Fraktursonografie an Unterarm und Ellenbogen im Vergleich zur Röntgendiagnostik von etwa 95 Prozent. 

Demnach würde bei 19 von 20 Kindern ein Knochenbruch initial richtig erkannt. Dass umgekehrt bei 1 von 20 Kindern mit Knochenbruch die Fraktur übersehen würde, erscheint medizinisch vertretbar, weil es sich um einfache Brüche handelt, die nur äußerst selten Komplikationen verursachen und in der Regel spätestens nach wenigen Tagen wegen Symptomen doch diagnostiziert werden. Quelle: https://www.lifepr.de/pressemitteilung/institut-fuer-qualitaet-und-wirtschaftlichkeit-im-gesundheitswesen-iqwig/unterarm-und-ellenbogenbrueche-koennen-auch-per-ultraschall-verlaesslich-diagnostiziert-werden/boxid/957779 

Hilfe für Erwachsenen bei Schlafstörungen

Wohl die meisten aller Erwachsenen träumen davon, schnell einzuschlafen, die Nacht durchzuschlafen und morgens erholt aufzuwachen. Doch 43 Prozent von ihnen leiden unter Schlafstörungen. Um gesundheitlichen Risiken vorzubeugen, greifen viele zu freiverkäuflichen Schlafmitteln. Einer Statista-Studie zufolge belief sich der Umsatz rezeptfreier Schlafmittel im Jahr 2022 auf 8,91 Milliarden Euro.  

Die Einnahme schlaffördernder Antihistaminika oder von Melatonin ist unter Umständen nicht so harmlos, wie sie erscheinen mag. Vor allem synthetische Schlafmittel sollten ohne Unterbrechung nicht länger als zwei Wochen eingenommen werden, da ansonsten Nebenwirkungen oder auch ein Gewöhnungseffekt auftreten kann, so Thomas Benkert, Präsident der Bundesapothekenkammer. In solchen Fällen ist dann die Einnahme pflanzlicher Präparate vorzuziehen.  

Bei nervösen Unruhezuständen, Stress und Schlafstörungen hilft z. B. Passionsblume (Passiflora incarnata) in Lioran®. In mehreren pharmakologischen Studien konnte die anxiolytische Wirkung der Arzneipflanze nachgewiesen werden. Laut Hersteller entfaltet die Passionsblume ihre entspannende, ausgleichende und angstlösende Wirkung bereits nach 30 Minuten und stoppt somit kreisende Gedanken. Quelle: Cesra