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Helicobacter könnte Alzheimer-Risiko erhöhen

Eine neue Studie legt nahe, dass eine Infektion mit Helicobacter pylori nach dem 50. Lebensjahr das Risiko für eine Alzheimer-Erkrankung erhöht. | Bild: LIGHTFIELD STUDIOS / AdobeStock

Als etwaigen Demenz-Risikofaktor hat die Forschung schon seit einiger Zeit Helicobacter pylori im Blick. Knapp ein Drittel aller Menschen in Deutschland trägt den Magenkeim in sich. Die Infektion kann zwar symptomlos verlaufen, aber auch Magenschleimhautentzündungen verursachen und sogar zum Magenkarzinom führen.  

Ist der Magen durch Helicobacter geschädigt, können Vitamin B12 und Eisen nicht mehr so gut resorbiert werden. Dies erhöht das Demenzrisiko. Das Bakterium kann aber nicht nur im Magen Schaden anrichten, sondern auch ins Gehirn gelangen. Dort ruft Helicobacter eventuell Entzündungen hervor und bewirkt den Untergang von Nervenzellen.

Symptomatische Helicobacter-Infektion mit erhöhtem Demenzrisiko verbunden 

Wie stark allerdings der Zusammenhang zwischen einer Helicobacter-pylori-Infektion und einer Alzheimer-Demenz tatsächlich ist, ließ sich bisher nicht sagen. Eine neue Studie erlaubt nun konkretere Aussagen. Für die Studie wurde auf elektronische Patientenakten aus Großbritannien zurückgegriffen. Die Analyse beruht auf den Daten von vier Millionen Menschen.  

Das Ergebnis: Eine symptomatische Infektion mit Helicobacter pylori nach dem 50. Lebensjahr kann mit einem um elf Prozent erhöhten Alzheimer-Risiko einhergehen. Circa ein Jahrzehnt nach der Infektion ist die Risikoerhöhung maximal. Dann ist das Demenzrisiko der betreffenden Person um 24 Prozent höher als das einer Person, die nicht symptomatisch mit Helicobacter pylori nach dem 50. Lebensjahr infiziert war.

Helicobacter pylori – ein beeinflussbarer Risikofaktor?

Eine Helicobacter-pylori-Infektion könnte demnach einen Risikofaktor für Demenz darstellen – und zwar einen therapeutisch beeinflussbaren. Inwieweit die konsequente Bekämpfung des Magenkeims durch Eradikationstherapien die Alzheimer-Rate tatsächlich beeinflusst, muss allerdings in groß angelegten Studien getestet werden. Quelle: Charité – Universitätsmedizin Berlin