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Was ist eigentlich eine Tokophobie?

junge Frau mit langen braunen Haaren schaut mit traurigem Blick auf einen Schwangerschaftstest
Manche Frauen haben eine gesteigerte Angst vor einer Schwangerschaft. | Bild: Rawpixel.com / AdobeStock

Die Tokophobie ist eine spezifische Angststörung, die weit über die üblichen Sorgen und Ängste in Bezug auf das Mutterwerden hinaus geht. Man unterscheidet zwischen der primären Form, die sich bereits im Jugendalter manifestieren kann, und der sekundären Variante, die erst nach einer als traumatisch empfundenen Schwangerschaft oder Geburt auftritt. 

Varianten und Ursachen der Tokophobie

Häufige Ausprägungen der primären Tokophobie sind: die Angst vor Wehen- und Geburtsschmerzen sowie vor vermeintlich unfähigen Geburtsärzten und Hebammen, die Befürchtung, ein totes oder nicht gesundes Kind zur Welt zu bringen, und in Einzelfällen auch die Angst, als Mutter zu versagen.  

Psychologisch besonders komplex wird es, wenn Betroffene das Gefühl haben, durch eine Schwangerschaft die Kontrolle über den eigenen Körper zu verlieren oder einen Fremdkörper in sich zu tragen.  

Zu den Ursachen der primären Tokophobie gehören negative Erzählungen oder Medienberichte, mangelndes Körpervertrauen oder sexuelle Traumata wie Missbrauchserlebnisse. Auch die Vererbung scheint eine Rolle zu spielen: Töchter von Müttern, die an der speziellen Angststörung leiden, sind häufig selbst von ihr betroffen.  

Eine sekundäre Tokophobie kann sich durch eine vorangegangene Fehl- oder Totgeburt oder auch durch Schwangerschafts- oder Wochenbettdepressionen entwickeln. Zangengeburten oder Notkaiserschnitte gehören ebenfalls zu den Auslösern. Des Weiteren erhöhen andere Angst- und Zwangsstörungen sowie Konflikte mit dem Partner das Risiko.

Gut zu wissen: Symptome einer Tokophobie

Bei einer Konfrontation mit dem Thema Schwangerschaft beziehungsweise Geburt können Betroffene die folgenden Symptome zeigen:

  • erhöhten Blutdruck
  • Schweißausbrüche
  • Schlafstörungen
  • Atemprobleme
  • Kopfschmerzen
  • Verspannungen
  • Panikattacken

Die Gefahren einer Tokophobie

Die Schwangerschaftsphobie kann zu einer Belastung oder gar Gefahr für die Betroffene, den Partner und, bei einer dennoch eingetretenen Schwangerschaft, für das Kind werden. Problematisch wird es zum Beispiel, wenn die Frau

  • trotz eines bestehenden Kinderwunsches auf eine Schwangerschaft oder gar auf das Ausleben ihrer Sexualität verzichtet,
  • sich selbst durch ständige Gedanken an Verhütung oder den Wunsch nach einer Sterilisation unter Stress setzt,
  • schwanger wird und in der Abtreibung den einzigen Ausweg aus ihren Ängsten sieht,
  • während der Geburt aufgrund ihrer Angst so stark verkrampft, dass die Gesundheit des Kindes gefährdet wird.

So lässt sich eine Tokophobie behandeln

Bei einer leichten Form der Angststörung bringen oft schon Gespräche mit Vertrauenspersonen wie dem Partner oder Freunden sowie mit medizinischem Personal wie der Hebamme oder dem Gynäkologen Erleichterung.  

Liegt jedoch eine stark ausgeprägte Tokophobie vor, sollten Betroffene sich unbedingt von ihrem Haus- oder Frauenarzt an eine psychologische Praxis überweisen lassen. Eine Psychotherapie, die unter Umständen mit Arzneimitteln unterstützt wird, kann individuell zu einer Besserung der Beschwerden führen. Quellen:
- deine-gesundheitswelt.de (AOK)
- aerztezeitung.de
- flexikon.doccheck.com
- de.wikipedia.org
 

Die Tokophobie in Kürze

  • pathologische Angst vor Schwangerschaft oder Geburt
  • Die primäre Tokophobie entsteht bereits vor der ersten Schwangerschaft, die sekundäre danach.
  • Ursachen: z. B. Negativberichte, Missbrauchserlebnisse und Vererbung (primäre Tokophobie), traumatische Geburt, Zwangs- und Angststörungen (sekundäre Tokophobie)  
  • Folgen: u. a. erhöhter Stress, verminderte sexuelle Aktivität, Schwangerschaftsabbruch, erschwerte Geburt
  • Therapie: bei leichter Form Gespräche mit Vertrauten, bei schwerer Form Psychotherapie und evtl. medikamentöse Therapie