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Hornhaut vorbeugen und behandeln – so geht's

Übermäßige Hornhaut an den Füßen stellt nicht nur ein kosmetisches, sondern ab einem bestimmten Zeitpunkt auch ein medizinisches Problem dar. Bei der Bildung von Hornhaut handelt es sich in erster Linie um eine normale Schutzreaktion des Körpers auf bestimmte Umwelteinflüsse.
Die Fußunterseite ist im Gegensatz zu anderen Hautpartien permanentem Druck ausgesetzt, wodurch sich typischerweise an Fersen und Ballen polsternde Verdickungen bilden, die die Haut vor Verletzungen schützen. Durch verschiedene Ursachen kann es zu einer überschießenden Hornhautbildung kommen, der aufgrund der Gefahr von Folgebeschwerden rechtzeitig entgegengewirkt werden sollte.
Wie entsteht übermäßige Hornhaut?
Zu einer verstärkten Hornhautbildung kommt es immer dann, wenn die Haut regelmäßig über einen längeren Zeitraum hinweg starker Reibung und hohem Druck ausgesetzt ist. Am häufigsten sind die Unterseiten der Füße davon betroffen, aber auch an den Händen oder Fingern können verdickte, gelbliche und harte Hautstellen (Schwielen) auftreten.
Auslöser für übermäßige Hornhaut und Hyperkeratose an den Füßen sind beispielsweise
- langes und ununterbrochenes Stehen,
- enge Schuhe, die übermäßige Reibung erzeugen,
- Schuhe mit hohem Absatz, da es zur Druckverlagerung auf die Fußballen kommt,
- starkes Übergewicht,
- Fußfehlstellungen oder Gangunregelmäßigkeiten sowie
- kleine Verletzungen.
Auch trockene Haut spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Hornhaut und trägt maßgeblich zur Ausbildung von blutigen Rissen, Verletzungen und Entzündungen bei. Dabei ist trockene Fußhaut keine Seltenheit: Im Bereich der Fußsohle gibt es keine Talgdrüsen, die für Feuchtigkeit und natürliche Pflege sorgen. Betroffene leiden meist nicht nur unter einem unschönen Erscheinungsbild, sondern auch unter Schmerzen beim Gehen. Daher ist es wichtig, die Füße regelmäßig zu pflegen, um Trockenheit und Verhornungen vorzubeugen.
Gut zu wissen: Welche Patientengruppen sollten besonders auf Hornhaut achten?
Patienten mit bestehenden Durchblutungsstörungen oder Nervenschädigungen sollten ein besonderes Augenmerk auf eine umfangreiche Pflege der Füße legen. Zum einen können Verletzungen schlecht heilen, zum anderen werden schmerzhafte Risse oder auch Druckstellen erst spät bemerkt.
Dazu gehören insbesondere Menschen mit Diabetes, Polyneuropathien, peripherer arterieller Verschlusskrankheit oder Schuppenflechte sowie der Großteil der Senioren.
Auch immunsupprimierte Personen sollten regelmäßig ihre Füße kontrollieren, da das Infektionsrisiko kleiner Läsionen erhöht ist. Ursächlich können entweder Erkrankungen wie HIV oder bestimmte Medikamente wie Glucocorticoide sein.
Für den Alltag eignet sich ein kleiner Handspiegel, der bei der Betrachtung der Fußunterseite hilft. Zur regelmäßigen Pflege sollte optimalerweise eine medizinische Fußpflege oder ein Podologe aufgesucht werden.
Hornhaut vorbeugen durch regelmäßige Fußpflege
Um einer übermäßigen Hornhautbildung vorzubeugen, sollte die Haut an den Füßen täglich gepflegt werden. Empfehlenswert ist die Anwendung ein- bis zweimal täglich nach dem Duschen oder im Anschluss an ein Fußbad.
Das Fußbad sollte fünf bis zehn Minuten mit angenehm warmen Wasser durchgeführt werden. Zusätze wie ätherische Öle oder Salze (z. B. Allgäuer Latschenkiefer® Sole Fußbad, Gehwol® Fußbad) unterstützen die Pflege der Füße zusätzlich.
Direkt nach dem Abtrocknen sollte ein pflegender Schaum (z. B. Eucerin® Urea Repair Plus Fußschaum) oder eine Creme (z. B. CeraVe® SE regenerierende Fußcreme, Linola® Fuß-Milch) aufgetragen werden. Diese enthalten in der Regel eine niedrige Konzentration hornhautreduzierender Inhaltsstoffe wie Harnstoff (Urea) oder Milchsäure und weiterhin Glycerin, Dexpanthenol oder verschiedene Ölkomponenten.
Die Haut wird so mit Feuchtigkeit, Lipiden und wundheilungsfördernden Stoffen unterstützt. Eine Anwendung abends, direkt vor dem Schlafengehen, sorgt für einen langanhaltenden Effekt.
Bei Hornhaut auf passendes Schuhwerk achten
Um die Füße vor übermäßiger Reibung zu schützen, sollten immer bequeme und gut sitzende Schuhe getragen werden. Bei Fehlstellungen können spezielle orthopädische Schuheinlagen oder Schutzpolster (z. B. Gehwol® Ballenpolster, Bort PediSoft® TexLine Druckschutz) Druckstellen vorbeugen.
Hornhaut in regelmäßigen Abständen entfernen
Bevor es zu Schmerzen und Rissen kommt, sollte Hornhaut regelmäßig behandelt werden. Zur Entfernung können mechanische Hilfsmittel wie ein Bimsstein, spezielle Schwämme (z. B. Gehwol® Hornhaut-Schwamm) oder eine Feile (z. B. Apoline® Hornhautfeile) empfohlen werden. Diese sind einfach zu handhaben und stellen bei richtiger Anwendung keine Gefahr für Verletzungen dar.
Außerdem eignen sich Fußpeelings (z. B. Hansaplast® Anti Hornhaut Peeling 2 in 1) für eine mechanische oder enzymatische Entfernung der Hornhaut
Gegen bereits bestehende übermäßige Verhornungen können auch Cremes (z. B. Louis Widmer® Carbamid forte 18 % Urea Hornhaut Fußcreme, Allgäuer Latschenkiefer® Hornhaut Reduziercreme Multi-Aktiv) mit keratolytisch wirkenden Zusätzen wie Salicylsäure, Fruchtsäuren oder Harnstoff in ausreichend hoher Konzentration angewendet werden.
Die Kunden sollten allerdings darauf hingewiesen werden, dass die Reduktion der Hornhaut einige Wochen dauern kann und nur nach und nach verläuft. Bei übermäßigen Verhornungen sind Pflaster mit Salicylsäure (z. B. Hansaplast® Hornhaut-Pflaster) besser geeignet, da sie die Hornhaut aufweichen. Umliegende Haut sollte mit einer fettreichen Salbe, z. B. Vaseline, vor der Einwirkung geschützt werden.
Gut zu wissen: Wie viel Hornhaut sollte entfernt werden?
Hornhaut an den Füßen sollte je nach individueller Ausprägung in regelmäßigen Abständen entfernt werden. Häufiger als zweimal die Woche sollte es allerdings nicht sein, da der Körper sonst mit einer Gegenregulation und vermehrten Produktion an Hautzellen reagieren kann und sich Hornhaut schneller erneut ausbildet als zuvor.
Außerdem sollte immer eine kleine Polsterung zurückbleiben, damit die Haut nicht zu empfindlich wird und mit Druckstellen und Verletzungen reagiert.
Vorsicht: Geräte wie Scheren, Rasierklingen, Hobel und Messer sind aufgrund erhöhter Verletzungsgefahr im privaten Gebrauch nicht zur Entfernung von Hornhaut zu empfehlen.
Fußmasken zur schnellen Entfernung von Hornhaut
Spezielle hornhautreduzierende Fußmasken (z. B. Allpresan® Fuß spezial Nr. 4 Fußmaske, Allgäuer Latschenkiefer® Hornhaut Entferner Maske Plus) werden nur einmalig angewendet und sind deshalb für viele Betroffene besonders einfach im Alltag zu integrieren.
Die Maske wird in Form einer mit Aktiv-Konzentrat gefüllten Vlies-Socke übergestülpt und verbleibt je nach Hersteller für circa 30 Minuten an den Füßen. Enthalten sind pflegende Inhaltsstoffe kombiniert mit Harnstoff, Milchsäure oder Fruchtsäuren. Nach wenigen Tagen beginnt sich die Hornhaut von allein abzuschälen.
Bei Hautüberempfindlichkeit und Personen mit künstlichen Nägeln sollte die Anwendung aufgrund der enthaltenen Substanzen nicht empfohlen werden.
Dexpanthenol und Flüssigpflaster bei Rissen geeignet
Um bereits bestehende Verletzungen und Risse aufgrund der überschießenden Hornhaut an den Füßen zu behandeln, sollten ein- bis zweimal täglich Dexpanthenolhaltige Produkte (z. B. Gehwol® med Schrundensalbe, Scholl® Schrunden Salbe Active Repair K+) aufgetragen und gut einmassiert werden. Im Akutfall helfen auch Sprüh- bzw. Flüssigpflaster (z. B. Urgo® Hautrisse Flüssigpflaster, flint® Med Hautrisse Kleber), um Schmerzen durch Mikroverletzungen zu behandeln und das Eindringen von Krankheitserregern zu verhindern. Quellen:
- https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2024/09/18/hornhaut-vorbeugen-und-entfernen-so-geht-s
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26054651/