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Lieferengpass bei Fiasp® PumpCart®: Welche Alternativen gibt es zum Pumpeninsulin?

Frau mit Glukosemessungs-Patch am Oberarm schaut auf ihr Handy
Beim Pumpeninsulin Fiasp® PumpCart® ist mit Lieferengpässen zu rechnen. | Bild: Dragana Gordic / AdobeStock

Bereits 2024 hatte Novo Nordisk angekündigt, Fiasp® PumpCart® bis Ende 2026 vom Markt zu nehmen. Wie der Hersteller jedoch aktuell informiert, reichen die Produktionskapazitäten nicht aus, um die derzeitige Nachfrage nach den beiden Pumpeninsulinen Fiasp® PumpCart® und NovoRapid® PumpCart® zu decken. Für das Jahr 2025 ist daher mit Engpässen zu rechnen. 

Um eine stabile Versorgung mit dem im Handel bleibenden NovoRapid® PumpCart® sicherzustellen, konzentriere sich die Belieferung in Deutschland auf dieses Produkt. Daher werde Fiasp® PumpCart® entgegen der ursprünglichen Ankündigung bereits 2025 in kontinuierlich geringer werdenden Mengen verfügbar sein.

Zur Erinnerung: Was ist Fiasp® PumpCart®?

Bei Fiasp® handelt es sich um den Wirkstoff Insulin aspart, ein schnellwirksames Insulinanalogon. In der Darreichungsform PumpCart® ist es in Patronen verpackt, die mit den Insulinpumpen Accu-Chek® Insight und YpsoPump® kompatibel sind.

Umstellung von Fiasp® auf NovoRapid®: Was ist zu beachten?

Novo Nordisk empfiehlt eine frühzeitige Umstellung von Fiasp® PumpCart® auf Fiasp® in der Durchstechflasche oder eine alternative Therapie. Eine Option ist NovoRapid® PumpCart®, welches ebenfalls den Wirkstoff Insulin aspart enthält und mit den gleichen Pumpensystemen kompatibel ist. Bei der Umstellung ist jedoch zu beachten, dass das Wirkprofil in der Formulierung NovoRapid® gegenüber Fiasp® verändert ist.

Fiasp® enthält anders als NovoRapid® zusätzlich die natürlich vorkommende Aminosäure L-Arginin als Stabilisator. Zudem wurde Vitamin B3 (Niacinamid) beigefügt, das eine raschere initiale Absorption durch eine schnellere Dissoziation der Insulin-Hexamere in Monomere bewirken soll. 

Die Wirkung von Fiasp® tritt nach 5 bis 15 Minuten (Herstellerangabe) ein, das Wirkmaximum ist nach 1 bis 3 Stunden erreicht. Die Wirkdauer beträgt 3 bis 5 Stunden. NovoRapid® beginnt nach 10 bis 20 Minuten zu wirken. Wirkmaximum und -dauer sind genauso wie bei Fiasp®.

Fiasp® wurde bei der Markteinführung 2016 als Weiterentwicklung von NovoRapid® bezeichnet.

Fiasp®: Für wen eignet sich ein Wechsel auf Durchstechflaschen?

Der Wechsel von Fiasp® PumpCart® auf Fiasp® in der Durchstechflasche kommt nur für Personen infrage, die eine YpsoPump® verwenden. 

Der Hersteller dieses Pumpensystems (Ypsomed) bietet mit dem YpsoPump® Reservoir ein Medizinprodukt an, welches das sichere Überführen des Insulins aus der Durchstechflasche in das Reservoir ermöglicht. Das Reservoir kann anschließend in die Pumpe eingesetzt werden. 

Gut zu wissen: Zwei Rezepte bei YpsoPump® Reservoir nötig

Das Hilfsmittel YpsoPump® Reservoir hat zwar eine Pharmazentralnummer (PZN 11160770), kann gemäß Herstellerangabe jedoch nur vom Kunden direkt bei ihm bestellt werden. 

Hierzu müssen die behandelnden Ärzte den Patienten separate Rezepte über Fiasp® in der Durchstechflasche (zur Einlösung in der Apotheke) und für das Hilfsmittel (zur Einlösung beim Hersteller) ausstellen. Für die sichere Handhabung benötigen die Patienten zudem noch Alkoholtupfer zum Desinfizieren.

Für das System Accu-Chek® Insight ist kein entsprechendes Hilfsmittel auf dem Markt. Literatur
Fiasp®. Fachinformation des Herstellers Novo Nordisk. Stand August 2021

Vorschläge für alternative Behandlungsoptionen. Informationen des Herstellers Novo Nordisk. Abgerufen am 31. Juli 2025

mylife YpsoPump® Reservoir. Produktseite des Herstellers Ypsomed. Stand 27. Mai 2025 www.mylife-diabetescare.com/de-DE/produkte/infusionssysteme/mylife-ypsopump-reservoir.html

Persönliche Auskünfte der Firmen Novo Nordisk, Ypsomed und Roche