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Cashewbaum – Giftpflanze des Jahres 2025

Blätter und Früchte eines Cashewbaums
In der Fruchtschale des Cashewbaums befindet sich toxisches Cashewschalenöl. | Bild: Luciano Queiroz / AdobeStock

Cashewkerne sind beliebt und sehr gesund: Die in Brasilien heimische und heute auch in Lateinamerika, Afrika und Asien angebaute Spezialität liefert diverse ungesättigte Fettsäuren, die gut für das Herz-Kreislauf-System sind, sowie hohe Anteile an Kohlenhydraten und Eiweiß.  

Hinzu kommen Vitamine, vor allem der B-Gruppe, Ballaststoffe, Mineralstoffe wie Magnesium und Eisen sowie sekundäre Pflanzenstoffe.

Verglichen mit anderen Lebensmitteln beinhalten Cashewkerne besonders hohe Mengen der essenziellen Aminosäure Tryptophan, die für die Produktion des stimmungsaufhellenden Botenstoffs Serotonin unerlässlich ist.

Gut zu wissen: Die Giftpflanze des Jahres

Der Botanische Sondergarten in Hamburg-Wandsbek präsentiert seit 2005 jedes Jahr die Giftpflanze des Jahres. Sie wird in öffentlicher Abstimmung gewählt und dann über ein ganzes Jahr besonders vorgestellt.

Mit der Aktion soll die Giftwirkung bestimmter Pflanzen zu Bewusstsein gebracht werden, um auf etwaige Gefahren, zum Beispiel bei der Gartengestaltung, aufmerksam zu machen.  

Vor allem bei unbekannten Pflanzen oder bei solchen, deren Giftwirkung nicht bekannt ist, lässt sich auf diese Weise unter Umständen die Zahl der Vergiftungen reduzieren.

Das Gift sitzt in der Fruchtschale

Der Cashewbaum (Anacardium occidentale) oder Kaschubaum gehört zur Familie der Sumachgewächse (Anacardiaceae). Der Name leitet sich über das Portugiesische „caju“ vom Begriff „acaju“ ab, der in der indianischen Tupi-Sprache Nierenbaum bedeutet und auf die Fruchtform hindeutet.

Denn die Cashewfrucht, eine einsamige Steinfrucht, ist ein kleines, nierenförmiges Gebilde, das von einem fleischig verdickten Fruchtstiel, dem sogenannten Cashewapfel, herabhängt. Aus diesem unscheinbaren Pflanzenteil werden die Samen des Baums gewonnen und als Cashewkerne gehandelt.

Die Cashewkerne, die als Steinobst oft botanisch inkorrekt als Nüsse bezeichnet werden, eignen sich allerdings erst zum Verzehr, wenn ihre Schale mit dem giftigen Cashewschalenöl durch Erhitzen oder mithilfe von Wasserdampf entfernt wurde.

Cashewschalenöl löst allergische Reaktionen aus

Das toxische Cashewschalenöl enthält unter anderem das Phenolderivat Cardol, das zur gleichen Stoffgruppe wie das berüchtigte Urushiol aus dem Giftefeu gehört.  

Schon der Kontakt mit der Haut kann schwere allergische Reaktionen hervorrufen, die Verbrennungen ähneln. Beim Verzehr unbehandelter Kerne drohen Schleimhautreizungen, Übelkeit, starke Bauchkrämpfe und in Ausnahmefällen sogar der Tod.

Die Gefahr, in unseren Breiten eine Cashewvergiftung zu erleiden, ist jedoch verschwindend gering, denn selbst als roh geführte Cashewkerne haben eine Dampf- oder Hitzebehandlung durchlaufen. 

Auch die Cashewäpfel sind genießbar

Neben den Cashewsamen werden auch die verdickten Fruchtstiele – die Cashewäpfel – zu Lebensmitteln verarbeitet. Aus diesen Scheinfrüchten, die im reifen Zustand gelb bis rot leuchten und fruchtig-süßlich riechen, entstehen Fruchtsaft und Marmelade sowie im indischen Bundesstaat Goa auch Schnaps.  

Der vielseitige Cashewbaum ist schon die dritte Nutzpflanze mit giftigen Bestandteilen, die es innerhalb weniger Jahre in die Liste der Giftpflanzen des Jahres geschafft hat: Erst 2023 war die Petersilie gewählt worden und ein Jahr zuvor die KartoffelQuellen:
- https://www.iva.de
- https://de.wikipedia.org/
- https://www.stuttgarter-zeitung.de