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Schmerzhafte Kalkeinlagerungen: Was ist eigentlich eine Kalkschulter?

Frau fasst sich an Schulter
Von der sogenannten Kalkschulter sind vor allem Frauen zwischen 35 und 50 Jahren betroffen. | Bild: anut21ng Stock / AdobeStock

Mit Verschleiß wie etwa bei einer Arthrose hat die Kalkschulter nichts zu tun. Vielmehr liegen dieser schmerzhaften Erkrankung Kalkansammlungen in einer Sehne der Schulter zugrunde. 

Die betroffenen Sehnen gehören zur sogenannten Rotatorenmanschette. Dies ist die Muskel- und Sehnengruppe, die das Schultergelenk umgibt. Sie ist für die Drehbewegungen der Schulter zuständig. 

Bewegungen über Kopf, aber auch nach hinten oder zur Seite können deshalb bei einer Kalkschulter äußerst schmerzhaft oder gar unmöglich sein. 

Kalkschulter: Spontanheilung möglich 

Wie es zu den Kalkablagerungen kommt, ist nicht ganz geklärt. Man vermutet lokale Durchblutungs- oder Stoffwechselstörungen als Ursache. Möglicherweise werden sie durch zu hohe Druckbelastungen ausgelöst. 

Die Kalkdepots entwickeln sich allmählich und verursachen anfänglich noch keine Beschwerden. Im weiteren Verlauf treten Schmerzen unter Belastung oder Bewegung auf, später auch in Ruhe. 

Manchmal lösen sich die Verkalkungen von selbst wieder auf. Das kann aber Monate dauern und ist meist mit heftigen Schmerzattacken verbunden. 

Behandlungsmöglichkeiten der Kalkschulter

Diagnostizieren lässt sich eine Kalkschulter mit Hilfe von Ultraschall und Röntgenuntersuchung. Zur Linderung der Beschwerden werden schmerz- und entzündungshemmende Medikamente eingesetzt. 

Wichtig ist auch eine physiotherapeutische Behandlung. Gezielte Bewegung soll den Stoffwechsel in der Schulter anregen. Führen diese Maßnahmen nicht zum Erfolg, kann eine Stoßwellentherapie angewendet werden. Durch die Druckimpulse von außen werden zelluläre Reaktionen in Gang gesetzt, die die Kalkdepots im Idealfall auflösen. 

Bei großen Kalkansammlungen wird den Patienten auch manchmal zur Operation geraten. Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V. (DEGUM);
Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V.
 

Kalkschulter in Kürze

  • Nichtdegenerative Erkrankung der Schulter, bei der sich Kalkdepots in einer Sehne der Rotatorenmanschette bilden.
  • Betrifft vor allem Menschen im mittleren Lebensalter; zwei Drittel von ihnen sind Frauen.
  • Abhängig vom Ausmaß der Verkalkung entstehen erhebliche Bewegungseinschränkungen und Schmerzen in der betroffenen Schulter.
  • Mitunter Spontanauflösung der Verkalkung, begleitet von heftigen Schmerzen
  • Behandlungsmöglichkeiten: schmerz- und entzündungshemmende Medikation, Physiotherapie, Stoßwellentherapie, Operation.