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Hyaluronsäure: Feuchtig­keitselixier für die Haut

Neben Cremes und Masken existieren Seren, Ampullen sowie Kapseln, welche lang- oder kurzkettige Formen der Hyaluronsäure enthalten. Damit sollen laut Werbeaussagen das Hautbild verbessert und Falten reduziert werden. | Bild: Strelciuc / AdobeStock

Hyaluronsäure kommt natürlicherweise in vielen Bereichen unseres Körpers vor. Dazu gehören 

  • Haut,
  • Bindegewebe,
  • Knorpel,
  • Gelenkflüssigkeit und
  • Glaskörper des Auges.

Sie dient dort als Polster und Schmiermittel, kann in Gelenken Stöße abfedern und ihre Form flexibel an die äußeren Gegebenheiten anpassen.

Chemische Struktur

Disaccharid-Einheit der Hyaluronsäure | Quelle: DAZ

Rein chemisch betrachtet versteht man unter Hyaluronsäure ein lineares Glykosaminoglykan. Einfacher formuliert handelt es sich um eine Kette aus sich wiederholenden Zweifachzuckern, im Falle der Hyaluronsäure abwechselnd D-Glucuronsäure und N-Acetyl-D-glucosamin. 

Die Substanz kann aufgrund der negativen Ladung an den Molekülen große Mengen Wasser binden. 

Feuchtigkeitsspender für obere Hautschichten

Aufgrund der Fähigkeit viel Feuchtigkeit zu binden, wird Hyaluronsäure in der Dermokosmetik für verschiedene Hauttypen eingesetzt. Sie eignet sich als Bestandteil von täglichen Pflegecremes für fettige, trockene oder Mischhaut. Der feuchtigkeitsspeichernde Effekt beschränkt sich weitestgehend auf die obersten Hautschichten und hat deshalb keine langanhaltende Wirkung. Bei täglicher Anwendung kann der Effekt allerdings für ein frisches und gepflegtes Hautbild sorgen. 

Die Palette an Pflegeprodukten ist groß: Neben Cremes und Masken existieren Seren, Ampullen sowie Kapseln, welche lang- oder kurzkettige Formen der Hyaluronsäure enthalten. Alle verwendeten Arten können nach aktueller Datenlage lediglich den Feuchtigkeitshaushalt der Epidermis (oberste Hautschicht) beeinflussen. 

Einzelne neuere Untersuchungen deuten darauf hin, dass die kleineren Hyaluronat-Fragmente wahrscheinlich die Neubildung von Epidermiszellen anregen und den Hyaluronsäure-Gehalt der Lederhaut erhöhen können. 

Hyaluronsäure als Faltenfüller?

Der positive Soforteffekt beschränkt sich jedoch nicht nur auf die feuchtigkeitsspendende Wirkung: auch kleine Fältchen können aufgefüllt und so ein glatter und ebenmäßiger Teint erzielt werden. 

Gut zu wissen: Wie Hyaluron Falten füllt

Hyaluronsäure ist ein wichtiger Baustein unseres Bindegewebes. Im Laufe der Jahre bildet unser Körper jedoch immer weniger davon – die Haut wird weniger straff und es entstehen Falten. Diese tiefen Hautschichten können zwar durch Cremes kaum erreicht werden, bei regelmäßiger Anwendung hochwertiger Produkte können oberflächliche Fältchen dennoch aufgepolstert werden – denn diese entstehen häufig durch Trockenheit. Der optische Effekt ist somit meist sofort wahrnehmbar. 

Für die Behandlung tiefer Falten kommen Hyaluronsäure-Injektionen zum Einsatz, die beispielsweise von Hautärzten angeboten werden. Die sichtbare Wirkung hält sechs bis zwölf Monate an und wird regelmäßig wiederholt.

Auf Qualität und richtige Anwendung achten

Um sicher zu stellen, dass auch ausreichend Wirkstoff auf die Haut aufgetragen wird, ist bei Verwendung entsprechender Produkte auf eine hohe Qualität und die richtige Anwendung zu achten. 

Verschiedene Quellen geben an, dass Zubereitungen mit 100–300 mg Hyaluronsäure, kombiniert mit einer ein- bis zweimal täglich erfolgenden Anwendung, optimale Ergebnisse erzielen. Der Wirkstoff gilt als nebenwirkungsarm, hin und wieder werden Überempfindlichkeitsreaktionen beschrieben. 

Vielseitig einsetzbar und leicht zu verarbeiten

Ursprünglich wurde Hyaluronsäure aus Geflügeleiweiß aus Hahnenkämmen gewonnen. Diese Methode ist heute, unter anderem aufgrund des erhöhten Allergiepotentials, jedoch nicht mehr gebräuchlich. Stattdessen wird Hyaluronsäure heutzutage synthetisch mit Hilfe von Fermentation durch Bakterien im Labor hergestellt.

Der Wirkstoff kann in verschiedenen Grundlagen verarbeitet werden: O/W-Systeme dienen dabei zur gezielten Befeuchtung der Haut, da das enthaltene Wasser schnell aus der Formulierung an die Haut abgegeben wird. Typisch ist diese Formulierung für Tages- und Feuchtigkeitscremes sowie Hautemulsionen. 

In W/O-Grundlagen wird Hyaluronsäure dagegen zur Wiederherstellung des Hydrolipidfilms sowie zur Stabilisierung der Barrierefunktion eingesetzt. Zu den entsprechenden Produkten zählen Nachtcremes und reichhaltige schützende Cremes für die kalte Jahreszeit. Hyaluronsäure dient darin als Feuchthaltemittel.

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