Heimische Heilpflanzen
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Herbstzeitlose – wirksam bei Gicht

Herbstzeitlose beginnt Ende des Sommers zu blühen. | Bild: Rysi / Fotolia

Tödliches Gift

Herbstzeitlose als Droge | Bild: Heike Rau / Fotolia

Schon seit der Antike ist die Giftwirkung der Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) bekannt. Zahlreiche Morde und Selbstmorde gingen im Laufe der Jahrhunderte auf ihr Konto. Bereits fünf Gramm Colchicum-Samen können einen Erwachsenen töten. Aber auch alle anderen Teile des Zeitlosengewächses (Colchicaceae) sind giftig. Im Frühjahr sollten sich vor allem Bärlauchsammler vor einer Verwechslung ihres Sammelguts mit den leicht ähnlichen, langen schmalen Colchicum-Blättern hüten.

Pflanzliches Gichtmittel

Verantwortlich für die hoch toxische Wirkung ist das Alkaloid Colchicin. Die Wirkung dieses Zellgifts macht man sich bei der Gicht zunutze. Colchicin unterbricht die Entzündungsreaktion im betroffenen Gelenk. Zubereitungen aus Samen, Blüten oder Knollen der Herbstzeitlose (Colchici semen/flos/tuber) gehören daher zum therapeutischen Spektrum beim akuten Gichtanfall. 

Es handelt sich um standardisierte Extraktzubereitungen, die exakt auf Colchicin eingestellt sind (z.B. Colchysat® Bürger). Diese Präparate sind verschreibungspflichtig. Die vorgegebene Dosierung muss genau eingehalten werden. Mit Nebenwirkungen wie Durchfall und Übelkeit ist jedoch schon bei therapeutischen Dosen zu rechnen. 

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