Heimische Heilpflanzen
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Lärche – wertvolles Harz

Lärchen mit gelben und grünen Nadeln
Im Herbst färben sich die Nadeln der Lärche gelb und fallen im Winter schließlich ab. | Bild: IMAGO / ZUMA Wire

Unter den heimischen Nadelbäumen zeigt die Europäische Lärche (Larix decidua) eine Besonderheit: Sie wirft auf den Winter zu ihre Nadeln ab. Zuvor färben sich im Herbst die Nadeln gelb. In Gebirgsregionen wie dem Engadin oder Südtirol, wo die Lärche in größeren Beständen vorkommt, ergibt das ein beeindruckendes Bild. 

Auch im Frühjahrskleid ist das Kieferngewächs (Pinaceae) attraktiv. Dann erscheinen die frischen, weichen Nadeln, die zu je 30 bis 40 in Büscheln angeordnet sind. Eine Lärchenkrone wirkt recht filigran. Das liegt daran, dass von den waagerechten Hauptästen viele feinere Zweige senkrecht nach unten herabhängen. 

Nadelabwurf schützt vor Frostschaden

Im alpinen Bereich hat die Europäische Lärche ihr natürliches Verbreitungsgebiet. Sie kommt bevorzugt in Höhenlagen um 1.500 Meter vor, ist aber auch noch auf 2.500 Metern anzutreffen. In solchen Extremlagen ist es im Winter äußerst kalt. Indem sie ihre Nadeln abwirft, schützt sich die Lärche vor Frostschäden. Dadurch toleriert dieser Baum noch Temperaturen von bis zu minus 40 Grad. 

Lärchenharz beliebt in der Industrie

Die Lärche gedeiht auch in tieferen Lagen, wo sie weithin angepflanzt wird. Ihr Holz ist hart und witterungsbeständig und daher als Baumaterial auch für Außenbereiche geeignet. Geschätzt wird die Lärche auch wegen ihres Harzes. Den Harzbalsam gewinnt man durch Anbohren der Stämme. Er wird gereinigt und zu Terpentin aufbereitet. Mit Lärchenterpentin (Terebinthina laricina) wurden früher Holzfässer und Schiffsplanken abgedichtet. Heute verwendet es die Industrie für Lacke und Klebemittel. 

Ätherisch-Öl-Droge zur äußeren Anwendung 

Lärchenharz wird seit Langem auch als Heilmittel genutzt – äußerlich und innerlich. Heute soll Lärchenterpentin wegen möglicher nierenschädigender Wirkung nicht mehr innerlich angewendet werden. Äußerlich ist Terebinthina laricina gemäß Kommission E bei rheumatischen und neuralgischen Beschwerden, bei Atemwegskatarrhen sowie bei Furunkeln indiziert. Lärchenterpentin enthält circa 20 Prozent ätherisches Öl. Es wirkt in Form von Einreibungen oder Salbenverbänden durchblutungsfördernd und hat antiseptische Eigenschaften. In den Bronchien wird durch die Inhalation des ätherischen Öls der Schleim besser gelöst. Bei akuten Atemwegsentzündungen sollte aber nicht damit inhaliert werden. 

In einigen Fertigarzneimitteln 

Als wirksamer Bestandteil findet sich Lärchenterpentin in einigen Fertigpräparaten, zum Beispiel in ilon® Salbe classic. Mitenthalten ist es auch in Wala® Plantago Bronchialbalsam. In Weleda Heilsalbe stellt Lärchenharz (Resina Laricis) eine der Wirkstoffkomponenten dar.  

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