Mundgesundheit

Sprechen, schmecken und essen sind Dinge, die ohne unseren Mund unvorstellbar wären. Doch was, wenn einem dies durch Schmerzen erschwert wird? Viele Menschen klagen über schmerzhafte Zustände im Mundbereich. Wie Sie am besten mit solchen Symptomen umgehen, erfahren Sie in diesem Wissen am HV.
Titelbild: BillionPhotos.com / AdobeStock

5 min merken gemerkt Artikel drucken

Aphthen – was hilft gegen die kleinen Bläschen?

junges Kind mit Aphthe an der Lippe
Aphthen im Mund sind schmerzhaft, aber heilen in der Regel von selbst ab. | Bild: Viktoriia M / AdobeStock

Aphthen sind kleine, runde oder ovale Geschwüre im Mundraum. Typisch ist ein weißlich-gelber Belag mit rotem, entzündetem Rand. Am häufigsten treten sie an der Innenseite der Wangen, am Zahnfleisch oder unter der Zunge auf. Obwohl meist nur wenige Millimeter groß, verursachen sie starke Schmerzen, die Essen, Trinken und Sprechen erschweren.

Wie entstehen Aphthen?

Die Entstehung von Aphthen ist nicht vollständig geklärt, verschiedene Faktoren können beteiligt sein. Diskutiert wird eine Rolle von bakteriellen Infektionen, wenn sich vorhandene oder neu angesiedelte Keime im Mund stark vermehren. Dadurch können Infektionstaschen oder ausgedehnte Entzündungen entstehen, die wiederum die Bildung von Aphthen begünstigen.

Häufig treten Aphthen in Zeiten von Stress oder bei einem geschwächten Immunsystem auf. Auch kleine Verletzungen – etwa durch harte Lebensmittel, scharfkantige Zahnspangen, Zahnbehandlungen oder kräftiges Zähneputzen – können die Schleimhaut reizen und eine Aphthe auslösen.

Lebensmittel gelten ebenfalls als Trigger. Typisch sind Tomaten, Nüsse, Zitrusfrüchte oder stark gewürzte Speisen. In selteneren Fällen kommen Allergien gegen Lebensmittel oder Mundpflegeprodukte infrage. Hinzu kommt, dass Mangelzustände wie Defizite an Eisen, Zink, Folsäure oder Vitamin B12 das Risiko erhöhen. Hormonelle Veränderungen im Zyklus spielen vor allem bei Frauen eine Rolle.

Zudem gibt es eine genetische Komponente: Wer in der Familie Aphthen hat, ist häufiger betroffen. Schließlich können Aphthen auch ein Symptom zugrunde liegender Erkrankungen sein, etwa Zöliakie, Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Auch eine Eisenmangelanämie, Autoimmunerkrankungen oder eine Immunschwäche wie HIV sollten bedacht werden, wenn Aphthen ungewöhnlich verlaufen oder besonders häufig auftreten.

Gut zu wissen: Die drei Typen von Aphthen

  • Typus minor (Mikulicz): Kleine, oberflächliche Geschwüre bis 10 mm, drei bis fünf Tage schmerzhaft, heilen ohne Narben ab. Rund 85 % aller Fälle.
  • Typus major (Sutton): Tiefer liegende Ulzera größer als 10 mm, dauern oft mehrere Wochen und können narbig abheilen. Etwa 10 % aller Fälle.
  • Herpetiforme Aphthe (Cooke): Zahlreiche sehr kleine Ulzera (bis zu 100), stecknadelkopfgroß, in Gruppen angeordnet. Sie ähneln Herpesläsionen, sind aber nicht virusbedingt.

Selbstmedikation: Behandlung von Aphthen

Da Aphthen in der Regel von selbst abheilen, zielt die Therapie auf Schmerzlinderung und Schutz ab. Bewährt haben sich lokal betäubende Präparate wie Dynexan Mundgel® oder Kamistad® Gel mit Lidocain. 

Antiseptische Mundspüllösungen wie Meridol® med CHX 0,2 %® senken die Keimzahl im Mund und beugen Sekundärinfektionen vor. Ebenfalls hilfreich sind filmbildende Präparate wie Bloxaphte® Gel oder Spray und mit Hyaluronsäure, um die Schmerzen zu lindern.

Wer auf pflanzliche Arzneimittel setzen möchte, findet in Kamillosan® eine bewährte Option mit entzündungshemmender Wirkung, z. B. das Kamillosan® Mund- und Rachenspray sowie das Kamillosan® Konzentrat zur Verdünnung zur Anwendung in der Mundhöhle. Ebenfalls pflanzlich basiert ist die Pyralvex® Lösung mit Rhabarber-Extrakt und Salicylsäure, die entzündungshemmend und schmerzlindernd wirkt.

Gut zu wissen: Grenzen der Selbstmedikation – wann zum Arzt?

Die meisten Aphthen sind harmlos und lassen sich gut mit frei verkäuflichen Präparaten begleiten. Es gibt jedoch klare Grenzen. Eine ärztliche Abklärung ist notwendig, wenn

  • Aphthen größer als ein Zentimeter sind, 
  • länger als zwei Wochen bestehen, 
  • regelmäßig wiederkehren oder 
  • in ungewöhnlich großer Zahl auftreten.

Auch Begleitsymptome wie Fieber, geschwollene Lymphknoten oder eine starke Abgeschlagenheit sind Warnzeichen. 

Kinder, immungeschwächte Personen und Patienten mit chronischen Erkrankungen sollten ebenfalls ärztlich untersucht werden. So lassen sich ernstere Ursachen rechtzeitig erkennen.

Bei Aphthen auf die Mikronährstoffversorgung achten

Ergänzend spielt die Mikronährstoffversorgung eine wichtige Rolle, denn ein Defizit kann die Schleimhaut anfälliger machen und das Risiko für wiederkehrende Aphthen erhöhen. Besonders relevant sind Eisen, Folsäure und Vitamin B12

Liegt beispielsweise eine Eisenmangelanämie vor, profitieren Betroffene von einer gezielten Substitution, zum Beispiel mit Eisen Verla® in verschiedenen Darreichungsformen. Bei einem Vitamin-B12-Mangel kann eine Supplementierung sinnvoll sein; in der Apotheke hat sich hierfür etwa Vitamin B12 von Pure Encapsulations® bewährt. 

Solche Präparate eignen sich sowohl zum akuten Ausgleichen eines Mangels als auch zur längerfristigen Unterstützung, wenn ein erhöhtes Risiko besteht. Wichtig ist in der Beratung der Hinweis, dass eine Supplementierung am besten nach ärztlicher Diagnose oder Laborwertkontrolle erfolgen sollte.

Mundhygiene bei Aphthen

Eine sorgfältige Mundhygiene ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung. Die Zähne sollten zweimal täglich mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta und einer weichen Zahnbürste geputzt werden, um die Schleimhaut nicht zusätzlich zu reizen. 

Auch die Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürsten trägt dazu bei, Speisereste und Beläge zu entfernen, die Aphthen verschlimmern können. Bei Implantaten sollten zusätzlich die Hohlräume gereinigt werden. 

Empfehlenswert ist außerdem eine tägliche Spülung mit einer milden, alkoholfreien Mundspüllösung, beispielsweise Meridol® Zahnfleischschutz Mundspülung. So lässt sich die Mundflora stabilisieren, ohne die Schleimhaut zu belasten.

Aphthen: Gute Beratung in der Apotheke wichtig

Aphthen sind klein, aber oft sehr belastend für die Betroffenen. Auch wenn sie meist harmlos sind und von selbst abheilen, können Schmerzen und Einschränkungen im Alltag deutlich spürbar sein. 

PTA und Approbierte leisten hier einen wichtigen Beitrag, indem sie geeignete Präparate empfehlen, auf eine gute Mundpflege hinweisen und die Grenzen der Selbstmedikation im Blick behalten. 

So wird den Betroffenen nicht nur akute Linderung verschafft, sondern auch die Sicherheit gegeben, dass im richtigen Moment ärztliche Hilfe hinzugezogen werden sollte. Quellen:
https://register.awmf.org/assets/guidelines/007-101l_S2k_Aphthen_aphthoide-L%C3%A4sionen_2023-06_02.pdf
https://www.meridol.de/articles/mouth-ulcers-causes-treatment-and-home-remedies
Aphthe - DocCheck Flexikon
 

Zurück