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STIKO empfiehlt HPV-Impfung nun auch für Jungen

Da Sie Überträger der HP-Viren sind und um einen schnelleren Schutz der Gesamtpopulation zu erreichen, empfiehlt die STIKO nun auch männliche Jugendliche im Alter von 9 bis 14 Jahren gegen HPV zu immunisieren. | Bild: Africa Studio / Adobe Stock

Bestimmte Humane Papillomviren können Gebärmutterhalskrebs auslösen. Deshalb gilt seit 2007 die STIKO-Empfehlung, alle Mädchen gegen HPV zu impfen. Die Ständige Impfkommission (STIKO), die vergangene Woche tagte, empfiehlt nun, auch Jungen im Alter von neun bis 14 Jahren gegen Humane Papillomviren (HPV) zu impfen. Versäumte Impfungen sollten spätestens bis zum 18. Lebensjahr nachgeholt werden. Bislang galt diese Empfehlung nur für Mädchen. Noch ist die neue Impfempfehlung nicht offiziell – das wird sie erst mit Veröffentlichung im Epidemiologischen Bulletin 34/2018 welches im August dieses Jahres erscheint.

Wird die HPV-Impfung für Jungen von der GKV erstattet?

Die Entscheidung, ob die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die HPV-Impfung bei Jungen übernehmen, trifft der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA). In der Regel entscheidet der G-BA innerhalb von drei Monaten nach der Veröffentlichung einer offiziellen STIKO-Empfehlung und folgt dieser auch. Ob die HPV-Impfung also auch für männliche Jugendliche - wie für Mädchen - in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen und somit erstattungsfähig wird, entscheidet sich also voraussichtlich Anfang 2019. Die Techniker Krankenkasse teilte vergangenen Freitag mit, die Kosten für die HPV-Impfung auch für Jungen ab sofort zu übernehmen. Die Eltern von TK-versicherten Kindern, so heißt es, könnten die Belege für den Impfstoff und das Arzthonorar bei der TK zur Erstattung einreichen.

Warum sollen sich männliche Jugendliche impfen lassen?

HP-Viren können Gebärmutterhalskrebs sowie Tumore der Scheide und Vulva auslösen. Außerdem können HP-Viren auch ursächlich für Anal- und Penistumore sein. Deshalb profitieren auch männliche Jugendliche von einer Impfung. Zudem wird schneller ein Schutz der Gesamtpopulation erreicht, da vor allem männliche Sexualpartner die Überträger der humanen Papillomviren sind. 

Wie wird geimpft?

In Deutschland sind verschiedene HPV-Impfstoffe zugelassen. Der Zweifachimpfstoff (Cervarix®) schützt vor den Hochrisiko-Subtypen HPV 16 und 18. Der Neunfachimpfstoff Gardasil® 9 schützt zusätzlich vor sieben weiteren HPV-Subtypen. Bei Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren werden zwei Impfstoffdosen im Abstand von 5 bis 13 Monaten injiziert. Ab dem Alter von 15 Jahren sind drei Impfstoffgaben erforderlich.

Weitere Informationen zur HPV-Impfung finden Sie hier:

Impfungen im Kurzportrait: HPV